Gottes Führung im neuen Jahr.
Oskar Lardon

"Ein anderer wird dich gürten und führen." Johannes 21.18

An der Schwelle eines neuen Jahres wissen wir, dass Gottes Güte und Gottes Hand uns hindurch bringen werden. Sein Wort ist Licht und Kompass auf dem vor uns liegenden unbekannten Weg. Viele Menschen wagen die Fahrt in ein neues Jahr ohne den himmlischen Führer. Wir tun das nicht, weil wir wissen, dass wir Hilfe und Führung nötig haben und dass wir ohne Gottes Leitung den rechten Weg verfehlen würden.

Viele Menschen nehmen in solchen Augenblicken große Worte in den Mund, beweihräuchern sich selbst und feiern eigene Leistungen. Aber wir wollen bei Gottes Wort in die Schule gehen und die Dinge sehen, wie sie sind. Schon Napoleon sagte: "Christen sind die einzigen Menschen, die sich keine Illusionen machen!" Sie sind nüchterne, wahrheitsliebende und wirklichkeitsnahe Menschen.

In Johannes 2l.18 finden wir ein Wort der Schrift, das aufregend wirkt. Wir können solche Worte nur verstehen und annehmen, wenn wir gewisse Erfahrungen mit Jesus gemacht haben. Aber das wissen wir, dass alle Unruhe verschwindet, wenn wir erleben, was hier von der Führung Gottes gesagt wird: "Ein anderer wird dich gürten und führen." Das Gegenteil von Führung ist Strebertum und eigene Regie. So leben viele Menschen, die glaubenslos, lieblos und ruhelos aufwärts streben zum Erfolg und die dann, wenn sie das Ziel erreicht haben, ermüdet und enttäuscht sind und schließlich, unbeachtet von aller Welt, in der Nacht der Hoffnungslosigkeit versinken.

Das ist die große Gefahr für uns alle, dass wir die Führung Gottes nicht begreifen. Der moderne Mensch will seinen eigenen Weg gehen. Gott soll ihm dabei mit Rat und Schutz zur Seite stehen und ihn begleiten. Aber Jesus sagte zu Petrus, dass es eine innere Entwicklung gibt, in der wir diese "Führung" Gottes kennen und verstehen lernen und die eigenen Wege aufgeben. Das ist dann Nachfolge Jesu im eigentlichen Sinn: "Führung unter himmlischem Kommando anstelle unter eigener Regie!"

Wenn unsere eigenen Wege aufhören, hört auch die Furcht auf, die viele von uns Tag und Nacht quält. Die Führung Gottes ist der Ausgleich für das Aufgeben unserer Selbständigkeit, die der natürliche Mensch ungern abgibt. Gottes Führung aber bringt uns ein unerklärliches Gefühl der inneren Sicherheit. Wenn wir erst einmal erfahren haben, wie Gott uns führen kann, dann wollen wir es nicht mehr missen. Göttliche Führung erfüllt uns mit Kraft und Lebensmut und lässt alle Schwierigkeiten klein werden, die vorher riesengroß und unerträglich schienen. Was wir von allem am meisten fürchten, ist diese Furcht. Darum gibt es auch kein Wort, das in der Bibel häufiger vorkommt, als: "Fürchte dich nicht!" Aber es wird nur zu denen gesagt, die unter der Führung Gottes stehen.

Die Ursachen dieser Furcht sind mannigfaltig: Eitelkeit, Geiz, Sorgengeist, Eigenliebe, Genusssucht, Unlauterkeit, Unrealität in irgendeinem Punkt unseres Handelns. Da sollten wir schnellstens umkehren, wenn wir bei uns diese Dinge erkennen! Es ist das Beste für uns, den eigenen Willen aufzugeben, der uns doch nichts Gutes eingebracht hat. Der Wille Gottes allein will die Stütze unseres Lebens sein nicht unsere Jugend oder unser eigenes Hetz, auch nicht andere Menschen oder das sogenannte Glück, auch nicht der Aberglaube oder die Sterne.

Wer sich dem Willen und der Führung Gottes überlässt, wird bald alle Furcht verlieren und die Zuversicht gewinnen, dass alles gut werden muss und nichts uns wirklichen Schaden bringen kann - weder unvorhergesehene Unglücksfälle noch die Bosheit und Nachlässigkeit anderer gegen uns und auch nicht unsere eigenen Fehler. Es ist so, wie der Apostel Paulus sagt: "Denen, die Gott lieben, dienen alle Dinge zum Besten, denen die nach dem Vorsatz Gottes berufen sind.“ Thomas von Kempis hat einmal gesagt: „Wer das erfahren hat, dass Gottes Liebeswille das Beste für uns vorhat, und diesen Glauben unter keinen Umständen mehr fahren lässt, der setzt seinen Fuß in das Land des Friedens und der Ruhe.“

Gottes Führung ist aber nicht nur oft wunderbar, sondern sie ist auch oft sonderbar. Viele meinen, dass so etwas für unsere Zeit und unser Leben völlig ungeeignet sei. Wir wollen ihnen das nicht übelnehmen. Die Führung Gottes scheint oft so einfach auszusehen und nur aus Zufüllen zu bestehen. Wer aber in der Nähe Gottes lebt, der weiß, dass Gott es war, der alle Dinge so fügte und auf diese besondere Weise Seinen Willen in unserem Leben geschehen ließ. Es ist auch wunderbar, dass die Führung Gottes immer da ist, wenn man sie braucht. Wir gehen dann oft wie mit verbundenen Augen durch große Gefahren. Vieles von dem, was unsere Furcht erregen könnte, bleibt uns völlig unbekannt.

Manchmal sind Wege, die wir nicht gehen sollen, wie mit Dornen verzäunt. Man kann es erleben, dass der Mut, den man braucht, der Durchblick, den man sucht, die Menschen, die uns helfen oder nicht helfen sollen, Gleichgültige und sogar Feinde uns die größten Dienste tun müssen. Wenn wir unter der Führung Gottes bleiben, werden wir immer zur rechten Zeit und in aller Ruhe durch die "offene Tür" gehen können. Wir haben erlebt, dass wir mit der größten Klugheit nicht das erreichen konnten, was Gottes Führung in unserem Leben schafft. Hosea 11.3-4 spricht davon, dass wir "in Seilen der Liebe gehen dürfen". Es heißt auch: "Sie werden sich entsetzen und verwundern über all dem Guten und all dem Frieden, den ich ihnen geben will."

Die Führung Gottes in unserem Leben wird immer durch das Maß unseres Glaubens bestimmt. "Dir geschehe nach deinem Glauben." Ohne Glauben ist es unmöglich, unter der Führung Gottes und nach dem Willen Gottes zu leben. Mit schwankendem Glauben greift man in Zeiten der Bedrängnis nach menschlichen Mitteln und versucht, Gott nachzuhelfen. Möchten wir im neuen Jahr in dieser Hinsicht immer feinfühliger werden. Gott wird es immer genauer mit uns nehmen, so dass das kleinste Unrecht, oft nur in Gedanken, oder der Mangel an Glauben uns innerlich betrübt. Jemand sagte: "Alles Unglück, das ich in meinem Leben hatte, kam von dem schwankenden Glauben her."

Wenn wir im Zweifel sind, welchen Weg wir gehen sollen, unterstellen wir uns völlig dem Urteil des Geistes Gottes und bitten Ihn, jede Tür zu schließen außer der, durch die Er uns führen will. Wir sagen zu unserem Herrn: "Ich werfe die ganze Verantwortung auf Dich. Halte meine Schrift auf und versperre jeden Weg, der nicht von Dir ist. Lass mich Deine Stimme hören, wenn ich mich nach rechts oder links verirre!"

In der Zwischenzeit gehen wir auf dem Weg weiter, den wir eingeschlagen haben, und bleiben in dem, darin wir berufen sind, es sei denn, es wird uns klar gezeigt, dass wir etwas anderes tun sollten. Der Geist Jesu wartet darauf, uns zu leiten. Wir sollen nur darauf achten, dem Wink gehorsam zu sein. Wo nach gläubigem Gebet keine Hindernisse zu sehen sind, da können wir frohen Herzens vorangehen. Aber seien wir nicht überrascht, wenn die Antwort in Form von verschlossenen Türen kommt! Wenn aber rechts und links Türen verschlossen sind, bleibt gewiss ein Weg frei, der nach Troas führt (Apostelgeschichte 16.6-15). Dort wartet Lukas, dort empfangen wir neue Offenbarungen des Herrn, die uns den Weg dahin zeigen, wo große Möglichkeiten offenstehen und wir unter Seiner Führung im Segen wirken können.

Am Beginn des neuen Jahres schauen wir in die Zukunft und suchen nach Festem und Bleibendem. Wir wollen unser Leben auf’s neue in Gottes Hand legen. Die Bibel ist voll gültiger und bleibender Gottesverheißungen. Wenn um uns her alles wankt und bricht: Jesus hält, was Er verspricht! Wie sich auch alles gestalten mag, Gottes Wille und Wort wandeln sich nicht! Herrliche Verheißungen sind uns gegeben. Gottes Wort verspricht uns Leitung, Nahrung, Erquickung – alles Dinge, die wir nötig brauchen werden. Jesus sagt: "Ich will euch nicht Waisen lassen."

"Ob Land, ob Meer, ob Glück, ob Leid, wo Jesus ist, ist Herrlichkeit!" Wie es auch kommen mag: Ob Gewinn oder Verlust, Leid oder Freude, böse oder gute Gerüchte, Gesundheit oder Krankheit, Enttäuschung oder Erfolg - wir dürfen wissen: "Ich bin nicht allein, der Vater ist bei mir!" Wir wollen unsere Hände in Seine starke Rechte legen und werden dann am Ende dieses Jahres bekennen können: "Alle Seine Wege sind Treue und Barmherzigkeit gewesen."
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Ein neues Jahr – ein Jahr mit Jesus!
Ein Jahr der Hingabe an Ihn!
Ein Jahr im Dienst für Ihn!
EinJahr der Gemeinschaft mit Ihm!
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Der Geist, das Wasser, das Blut. 1 . Johannes 5.7-8  (Teil l)
Hans R. Waldvogel

Nicht der Zauber, sondern das Ereignis der Weihnachtsgeschichte ist es, worauf es ankommt. Viele von uns kennen von den ersten Kindertagen an den altvertrauten Bericht im Lukas-Evangelium, in dem uns das Wunder der Weihnacht, ihr Geheimnis und ihre Seligkeit unauslöschlich bezeugt werden. Der Bericht im Matthäus-Evangelium dagegen ist sehr einfach und nüchtern. Im Ton einer sachlichen Berichterstattung wird uns erzählt: "Die Geburt Christi war aber also getan."

Hier ist keine Möglichkeit, die Geschichte von der Geburt des Gottessohnes in eine fromme Legende zu verwandeln. Wir sind vielmehr in einen sehr nüchternen Alltag hineingestellt, wie das auch der Bericht von der besonderen Lage, in der sich Maria befand, und von den menschlich so begreiflichen Überlegungen Josephs bezeugt. Es tut sich in diesem Bericht auch kein Himmel auf, kein Chor von Engeln singt. Lediglich ein Engel des Herrn erscheint dem Joseph im Ereignisse und Geschehnisse, die im Lukas-Evangelium die Geburt im Traum.

Die Ereignisse und Geschehnisse, die im Lukas-Evangelium die Geburt Jesu in himmlisches Licht tauchen und mit ewigen Jubelklängen und Verheißungen Gottes umgeben, sind im Matthäus-Evangelium schlicht und einfach dargestellt. Aber so oder so – Weihnachten bleibt das große Gotteswunder.

Der Matthäus-Bericht ist eine gute Ergänzung zu dem Bericht des Evangelisten Lukas. Wir können daraus lernen, dass es nicht der Zauber der Weihnachtsgeschichte ist worauf es ankomme sondern das Ereignis. Wir haben so sehr die Neigung, uns "Feststimmungen" hinzugeben und sie in den Vordergrund zu drängen statt vielmehr das zu bedenken, was diesem Tag, an dem wir Weihnachten feiern, seinen eigentlichen Sinn gibt.

Weihnachten sollen wir an die unbegreifliche Gnadentat Gottes erinnert werden, dass Er in Seinem Sohn auf die Erde gekommen ist und sich unser aller erbarmt hat. Das ist unendlich oft und in allen Zungen und Sprachen verkündigt und unendlich oft gehört worden. Aber diese herrliche Botschaft muss immer wieder gesagt werden; denn ihre Fülle ist unerschöpflich. Sie wird ja auch nicht nur zu Weihnachten gesagt, nein, die ganze Bibel redet davon, dass Gott einen Rettungsplan für uns Menschen hat und dass das Erbarmen Gottes gegen uns in der großen Heilstat Gottes gipfelt, Seinen Sohn zu senden, der die Brücke schlagen und uns in das Vaterhaus Gottes zurückführen soll.

Dann heißt es auch: "Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren soll!" Gott droht nicht, sondern lässt uns Seine Liebe verkündigen. Die Güte Gottes breitet sich über alle aus, die von diesem Weihnachtsereignis hören und die frohe Kunde gläubig annehmen. Es geht ihnen wie den Hirten, von denen es heißt: "Sie kehrten um und priesen und lobten Gott!"

Weihnachten bezeugt die Tatsache, dass Gott Mensch geworden ist. In einem Lied wird diese Tatsache so zum Ausdruck gebracht: "Gott wird Mensch dir zugute- Gottes Kind, das verbind't sich mit unserm Blute." Das Unbegreifliche und zugleich Wunderbare liegt in dem Wort: Gott! Es wurde nicht noch einmal ein Mensch neu geschaffen, wie Adam von Gottes Hand geschaffen wurde, sondern m Jesus kam Gott selbst in unser Fleisch und Blut. Die Bibel verkündigt uns die Gottheit Jesu, unseres Erlösers. In Jesus kam Gott selbst in diese Welt. Jeder Versuch, die Menschwerdung Gottes mit unserer Vernunft zu begreifen, muss dazu führen, dass wir uns anmaßen, über Gott zu verfügen. Aus Gottes unergründlichen Ratschluss heraus geschieht das unendlich große Wunder Menschwerdung. 

„Das Volk das im Finstern wandelt, siehst ein großes Licht.“ Niemand hat das Kommen des Lichtes voraus berechnen können. so hieß es auch in der Weihnacht: „Und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie." Das war kein vorausgesehener himmlischer Sonnenaufgang," sondern eine plötzliche und unvermutete Verwandlung der Finsternis in Licht. "Ich habe gesehen das Unglück meines Volkes in Ägypten und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie drängen; ich habe ihr Leid erkannt und bin hernieder gefahren, dass ich sie errette."

Gott selber ist es, der die Erlösung schafft. Wer will uns das ausreden? Hier wird der Weg gebahnt, den wir selber niemals bauen konnten. Es gibt unter uns genug Erlösung-Sehnsucht; weil wir alle etwas von der Not und dem Grauen unserer menschlichen Existenz spüren. Aber Sehnsucht schafft noch keine Erlösung. Alle menschlichen Versuche, aus unserer Lage auszubrechen, erwiesen sich als vergeblich. Unser Neues ist immer alt; unsere Freiheiten sind immer Knechtschaft; unsere Erlösung ist harte Bindung.
 
Wenn Jesus einer von uns gewesen wäre, der uns den Heilsweg hätte lehren wollen, dann wäre Er mit uns in der gleichen Verlorenheit. Aber Jesus sagt: "Ihr seid von unten her; ich bin von oben her; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt“ Johannes 8, 38. Er ist unter uns wie Melchisedeck –  "ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlecht  und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens“ Hebräer 7, 3. Wer kann der Menschheit Jammer wenden? Kein Weiser, kein Dichter, kein Religionsstifter und kein Volksführer. Aber Gott selbst erscheint verwandelt das Angesicht der Erde.

Weihnachten bezeugt auch die Tatsache, dass Gott Mensch wurde. Neben die Wahrheit: "Wahrhaftiger Gott in Ewigkeit geboren", tritt die andere: „Wahrhaftiger Mensch, von der Jungfrau Maria geboren.“ "Und sie wird einen Sohn gebären", heißt es in der Weihnachtsgeschichte. Wir stehen hier anbetend vor dem nicht zu Ende zu denkenden Wunder der gnädigen Herablassung Gottes: Gott wird eins mit dem Menschengeschlecht. "Er ward gleich wie ein anderer Mensch und an Gebärden wie ein Mensch erfunden" Philipper 2, 7.

Dabei wandelte Jesus nicht auf den Höhen unsers menschlichen Lebens sondern vielmehr durch alle Tiefen unseres menschlichen Daseins. "Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tod, ja zum Tode am Kreuz." Jesus ging nicht als verkleideter Gott über diese Erde. Das hätte uns nichts genutzt. Er wäre uns fern geblieben und hätte keine Gemeinschaft mit uns haben können. Um uns aber nahe zu kommen, ist Gott in unser Leben und Wesen, in unser Fleisch und Blut eingegangen.

Was geschieht nun durch Sein Menschsein? Keine Vergottung des Menschengeschlechts. Gott bleibt Gott, und Mensch bleibt Mensch. Auch in Jesus Christus selbst ist keine Mischung des Göttlichen und Menschlichen eingetreten. Sein Menschsein bedeutet für uns nicht, dass wir Halbgötter oder Übermenschen oder etwas Ähnliches werden, sondern dass wir wieder zu dem werden, war wir sein sollen: zu dem Geschöpf, das Gott nach Seinem Bilde geschaffen hat.

Wie geht das zu? Indem Jesus wahrhaftiger Gott und wahrhaftiger Mensch ist, hat Er als Mensch kraft Seines Gottsein an unserer Stelle den Zorn Gottes erfahren, die Höllenstrafen getragen und den Satan in seiner Herrschaft entmachtet. Er hat als "der Mensch Gottes, zu allem guten Werk geschickt,  keine Sünde getan und das Gesetz Gottes erfüllt. Dieses alles tat Jesus für uns. So steht Er vor Gott, Er, der wahrhaftige Mensch, als der neue Adam, der Anfänger eines neuen, Gott wohlgefälligen Menschengeschlechts.

In Ihm sind alle, die an Ihn glauben, gerechtfertigt vor Gott; denn Er ist unsere Gerechtigkeit. In Ihm sind wir frei von der Macht der Sünde; denn Er ist ohne Sünde. In Ihm halten wir die Gebote; denn Er hat für uns das Gesetz erfüllt. In allem und jedem ist Er für uns eingetreten. In Ihm sind wir neue Kreaturen, ein neuer Adam, Gottes Kinder, herrlich und selig gemacht, so dass uns nichts mehr scheiden kann von der Liebe" Gottes, die in Jesus Christus, unserem Herrn, zu uns gekommen ist. Welche freudenvolle Weihnachtsbotschaft ist das doch!
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Das ewige Leben. Martha W. Robinson

Mag der Ewige mir Seine Ewigkeit offenbaren! Wir wissen nicht, was das bedeutet - Ewigkeit. Wir meinen damit, in den Himmel zu kommen. Aber was bedeutet der Himmel für uns? Bedeutet es Leben in Jesus, oder bedeutet es goldene Straßen?

"So, du glaubst an goldene Straßen?" mag mich jemand fragen. Ja, ich glaube, dass die Straßen golden sind. Wie müssen dann erst die anderen Dinge sein, wenn schon die Straßen, so etwas Gewöhnliches, von Gold sind! Aber wir brauchen gar nicht an diese Dinge zu denken - weder an die Wege im Himmel noch an die Harfen, auf denen dort gespielt wird. Die Herrlichkeit des Himmels ist Christus, und die Herrlichkeit der Erde ist Christus, und die Herrlichkeit meines Herzens ist Christus.

Was meinst du, was du in der Ewigkeit tun wirst? Glaubst du, dass du auf der Erde, im menschlichen Bereich, in deinen alltäglichen Erfahrungen leben kannst und dann geradenwegs in den Himmel gelangst? Wärest du da nicht fehl am Platze? Würde es dir dort nicht eigenartig vorkommen, wenn du dich hier nicht schon daran gewöhnt hast, jeden Augenblick mit Jesus zu leben?

Was ist ewiges Leben? Wann beginnt es? Manche Leute sagen: "Wenn ich sterbe." Aber eins der vertrautesten Kapitel der Bibel sagt uns, was das ewige Leben in Wirklichkeit ist. "Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen" (Johannes 17. 3).

Sicher sagst du: "O ja, das habe ich schon oft in der Bibel gelesen." Und trotzdem weißt du nicht, dass es das ewige Leben ist, Ihn zu erkennen? Wenn du anfängst, Jesus Christus zu erkennen, wenn dir die Erde klein und der Himmel groß wird, wenn dir Jesus mehr ist als deine Freunde, wenn du heute nur Jesus meinst und Ihn liebst und allein in Ihm deine Befriedigung findest - das ist Ewigkeit. Du hast angefangen, zu schmecken, was Ewigkeit bedeutet.

Der allmächtige Gott möchte sich dir als der Ewige offenbaren. Wenn du die Bedeutung des ewigen Lebens erkannt hast, dann rede dementsprechend, wandle dementsprechend, lebe dementsprechend!

Weißt du, was es bedeutet, tagaus, tagein, tagaus, tagein in Seiner Gegenwart - in Seiner Gegenwart - zu leben? Es gibt viele Leute, die sagen: "O ja, wenn ich allein in meinem Zimmer bin, allein mit mir, und die Tür zuschließe!" Das ist nicht Seine Gegenwart, das bist du! Ein Leben, das in Seiner Gegenwart lebt, hat gelernt, dass es nicht auf das Einschließen in einen Raum, sondern auf das Einschließen in Jesus ankommt. Das bedeutet, mit Ihm allein zu sein - auch mitten im Gedränge!

Es geht hier nicht um eine große Erfahrung in der Erkenntnis, es geht darum, Ihn zu erkennen. Er gab sich selbst für dich. Er hat nicht um dich geworben, damit du Erfahrungen machst, es ging Ihm nicht darum, dass wir wunderbar sind. Er hat für einen bestimmten Zweck um uns geworben: dass Er uns für sich habe. Und Er hat sich uns für einen bestimmten Zweck gegeben: dass wir Ihn haben. Das ist das ewige Leben. Solange du noch nicht diese Verwandlung erlebt hast, gehörst du noch der Erde an.

Der Herr Jesus Christus möchte, dass du dahin kommst, wo jeder Augenblick Ihm gehört. Dann wird alles Weitere durch Ihn gewirkt: wohin wir gehen werden, was wir sein werden, wer wir sein werden und wie wir uns einsetzen lassen. In wie weit haben wir gestern geredet und gehandelt, geliebt und gelebt, als ob wir in der Ewigkeit wären? Wer hat den König? Wer lässt Ihn herrschen? Was du gestern warst, wirst du wahrscheinlich auch heute sein. Hast du gestern etwas um Jesu willen aufgegeben? Wenn du dir diese Haltung von gestern bewahrt hast, wirst du heute auch so leben.

Heute muss ich so leben wie in der Ewigkeit. Das ist ein sicherer Weg. Es ist der alte und immer neue Ruf des Königs. Möchte ich nicht die noch vor mir liegende Zeit so leben, als wäre ich in die Gerechtigkeit Christi gekleidet, als hätte für mich das ewige Leben schon begonnen? Bleibe, wo Er dich hingestellt hat - im ewigen Leben.
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Liebliche Reden. A. B. Simpson


"Ein Verständiger wird gerühmt für einen weisen Mann, und liebliche Reden lehren wohl. Die Reden des Freundlichen sind Honigseim, trösten die Seele und erquicken die Gebeine" (Sprüche 16:21.24).

Unser geistlicher Zustand ist untrennbar mit unserem leiblichen Leben verbunden. Der Fluss des göttlichen Lebensstromes kann durch ein kleines Blutgerinnsel unterbrochen werden, oder der lebenswichtige Strom kann durch eine geringfügige Wunde heraus sickern.

Wenn du die Gesundheit Jesu haben möchtest, dann hüte dich vor allen geistlichen Wunden, vor allen Herzschmerzen und Reizungen. Eine Stunde der Aufregung vernichtet mehr Lebenskraft als die Arbeit einer Woche; und ein Augenblick der Boshaftigkeit, der Eifersucht oder des Neides richtet größeren Schaden an als ein Trunk Giftes.

Die Lieblichkeit des Geistes und die Freudigkeit des Herzens sind für unsere Gesundheit von großer Bedeutung. Die Stille des Geistes, die Sanftmut, die innere Ruhe und der Frieden Gottes, der alle Vernunft übersteigt, sind mehr wert als alle Schlaftabletten unseres Landes.

Wir brauchen uns nicht zu wundem, dass manche Leute eine schwache Gesundheit haben, wenn sie eine halbe Stunde lang ununterbrochen reden. Sie haben so viele Abneigungen,  Vorurteile, Zweifel und Ängste, dass sie die stärkste Körperkonstruktion zum Erschöpfen bringen.

Geliebte, wenn ihr Gottes Leben und Stärke bewahren wollt, dann hütet euch vor den Dingen, die sie töten. Bewahre dein Leben für Ihn und für Sein Werk, und du wirst genug Kraft haben und dich schonen.
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Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus. Gerhard Tersteegen

All unser Heil besteht in der bloßen Abhängigkeit vom Herrn; dies erfahren wir aus den mannigfachen Prüfungen von außen und innen je länger je mehr. Im Anfang ist es gut, sich selbst zu untersuchen und auf sich selbst zu sehen; aber man muss nicht bei sich selbst stehen bleiben, sondern allmählich mit fortwährendem Absehen von sich selbst den ganzen Grund seines Vertrauens in den Namen des Herrn Jesus stellen, der oft ein Wohlgefallen darin findet, sich sehr zu verherrlichen in außerordentlich großen Sündern. Und wenn man etwas tun oder reden soll von den Wegen des Herrn, dann ist es noch weniger geraten, auf das eigene Böse oder Gute zu blicken. Der Herr will immer mehr und inniger alles in uns werden; wir müssen und wollen Ihm also Platz machen durch seine Gnade.

Die wahre Heiligung und Gottseligkeit wird heutzutage in ihrer Reinheit und Kraft wenig erkannt. Diejenigen, welche noch mit einigem Ernst sich danach umsehen, gehen gewöhnlich in sich selbst zu Werke. Das Evangelium ist ihnen nur eine schöne Sittenlehre, während doch alles auf die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus durch Glauben und Liebe gegründet sein muss. In Jesus ist uns Gott unaussprechlich nahe und in seiner Liebe geneigt; in seinem Blute ist uns ein frischer und lebendiger Weg geöffnet, so dass wir nun fähig sind, auf dem Wege des inwendigen Gebetes einzugehen in das innere Heiligtum von Gottes Gemeinschaft, woraus entspringen muss alles, was wahrhaft Tugend und Gottesdienst werden soll. Es ist auf der einen Seite sehr wahr, dass man sich selbst in allen Dingen absterben muss, um mit Gott leben zu können; aber auf der anderen ist es ebenso wahr, dass man erst durch die getreue Übung des Annäherns zu Gott, durch inwendiges Gebet und durch Wandeln in seiner Gegenwart recht eingeführt wird in die Wege des Absterbens durch den Geist Jesu, (Römer 8.13; Galater 5.16); ohne das letztere würde jenes erstere nur sehr mangelhaft stattfinden. Lasst uns also von diesem großen Vorrecht rechten Gebrauch machen und mit einem wahrhaftigen Herzen eingehen in die geöffnete kostbare Gemeinschaft, indem wir im Glauben vor seinem Angesicht bleiben, auf Ihn wartend und Ihm folgend mit Hingebung unseres ganzen Willens in seine Hände, auf dass Er uns umschaffe nach seinem Herzen und Wohlgefallen. Der Herr ist treu, Er wird es auch tun.
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Lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen
und euren Vater im Himmel Preisen. Matthäus 5.16

Lass unser Werk geraten wohl, was ein jeder ausrichten soll,
dass unsre Arbeit, Müh und Fleiß gereich zu deinem Lob, Ehr und Preis.
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Ein Lobopfer, das Gott gefällt. Gottfried A. Waldvogel

In früheren Zeiten grüßten sich die lateinsprechenden Christen mit den Worten: "Laudate Jesum Christum!" "Preist Jesus Christus!" Ich freue mich, dass in der Gegenwart dieser Gruß wieder zu neuem Leben erweckt worden ist. Preis dem Herrn! Was für eine köstliche Weise, einander zu grüßen.

Einer meiner Freunde bereiste Osteuropa und kam in ein Land, dessen Sprache er nicht kannte. Auf dem Bestimmungsbahnhof sollte er von einem Bruder abgeholt werden, der ihm völlig unbekannt war. In seiner Not rief er unerschrocken mit lauter Stimme über den Bahnsteig: "Halleluja!" Eilig kam ein Mann auf ihn zugelaufen, der diesen Gruß gehört und verstanden hatte. Halleluja bedeutet nichts anderes als: Lobe den Herrn! Es scheint das internationale Erkennungswort unter dem Volke Gottes zu sein.

In Verbindung mit dem Preisen wollen wir Hebräer 13. 15 lesen: "So lasset uns nun opfern durch ihn das Lobopfer allezeit, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen." Hier werden wir ermahnt, den Herrn fortgesetzt zu loben und zu preisen.

Dies ist selbstverständlich nicht die einzige Schriftstelle, die besagt, dass wir Gott allezeit loben sollen. In den Psalmen lesen wir sehr häufig vom Loben des Herrn. Immer wieder finden wir dort den Ausdruck: Lobet den Herrn! wir werden ermahnt, den Herrn allezeit zu loben und mit allem, was in uns ist. In unserem Schriftwort werden wir aufgefordert, Gott ununterbrochen das Lobopfer darzubringen. - Es wird uns auch gesagt, was Lobopfer bedeutet, nämlich sich zu Seinem Namen zu bekennen.

Es gibt heute nicht viele Menschen auf der Welt, die in Wahrheit und von Herzenden Herrn loben. Dennoch hat Gott ein Volk, das Ihn lobt, ein Volk, dessen Wonne im Preisen liegt und dessen Natur es geworden ist, den Herrn zu rühmen und zu loben. Es ist das Volk, das den Herrn Jesus als seinen persönlichen Heiland kennt und Ihn lobt, weil es dadurch die Würdigung der Güte Gottes, des Segens und der Errettung zum Ausdruck bringt. Das ist die wahre Natur des Lobens. Wie wir schon sagten, bedeutet das Loben und Preisen das Bekennen zu Seinem Namen. Sein Name bürgt für Sein Heil. Deshalb kann nur jener, der in Christus das Heil Gottes gefunden hat, sich zu Seinem Namen bekennen.

Es gibt verschiedene Arten, den Herrn zu loben. Eine der besten ist das Lob im Gesang. In Psalm 40, dem herrlichen Bekenntnis der Errettung Davids, lesen wir: „Er hat mir ein neues Lied in meinem Mund gegeben, zu loben unsern Gott.“ Wir sollen Gott preisen durch das Singen von Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern. Dadurch verherrlichen wir unsern Gott solches Lob, von ganzem Herzen dargebracht, ist Ihm wohlgefällig.

Wir preisen ihn auch in unserem jauchzen. Die Bibel sagt: "Wohl dem Volk, das jauchzen kann!" (Psalm 89.16).  In der Offenbarung lesen wir, dass in der Herrlichkeit im Himmel, die Heiligen mit Jauchzen und Halleluja das Lamm preisen werden, bis es wie die Stimme mächtiger Donner und das Rauschen großer Wasser widerhallt.

In den Psalmen werden wir aufgefordert, den Henn mit verschiedenen Musikinstrumenten zu loben. Ja, es gibt sehr viele Möglichkeiten, den Herrn zu loben und zu preisen. Auch damit, dass wir durch ein persönliches Zeugnis unseren Mitmenschen die Güte Gottes bekennen, preisen wir Ihn.

In unserem Textwort werden wir aufgefordert, den Herrn allezeit, ununterbrochen zu preisen. Wenn wir uns in Zeiten der Anfechtung gar nicht danach fühlen, dann können wir Ihn im Glauben preisen. Gottes Güte und Treue in unserem Leben können wir immer zum Ausdruck bringen, ganz gleich, ob wir es im Moment fühlen oder nicht. Das ist das Loben durch den Glauben, das wohlgefällig ist vor Gott. Das Preisen ist eine starke Waffe gegen die Einflüsse der Finsternis, weil es unser Herz emporhebt, unsere Zuversicht stärkt und Gott verherrlicht.

Vielleicht wunderst du dich, dass hier von einem Opfer des Lobens gesprochen wird. Manche Prediger haben es auf diese Weise ausgelegt: "Ein Opfer bedeutet immer etwas Schwieriges; es fällt uns schwer, Opfer zu bringen. In der gleichen Weise fällt es uns manchmal schwer, den Herrn zu preisen. Tun wir es nun, obgleich uns gar nicht danach zu Mute ist, dann bedeutet es für uns ein Opfer. Wir zwingen uns, das Opfer des Lobens darzubringen." Ich glaube nicht, dass dieses die Bedeutung dieser Schriftstelle ist. Es mag schon sein, dass wir uns manchmal in Versuchung befinden; aber wenn wir dann zu dem Herrn Jesus aufschauen und uns Seiner immer währenden, unveränderlichen Gnade und Treue erinnern, dann preisen wir Ihn, und zwar von ganzem Herzen. Es ist nicht schwer, den Herrn zu preisen; es bedeutet für uns kein Opfer in diesem Sinne. Und während wir Ihn preisen in der Gewissheit, dass Er treu ist und Seine Verheißungen wahr sind, wird unser Glaube völlig, und unser Herz wird neu mit Seiner Freude erfüllt.

Ich denke vielmehr, dass dies nur ein Symbol ist, ein Bild, das uns noch häufiger im Neuen Testament begegnet. Zur Zeit des Alten Testaments waren die Priester zum Opferdienst verordnet; sie allen durften die Opfer auf dem Altar darbringen. Zu diesem Dienst des Herrn mussten sie sich vorher besonders heiligen. Im Neuen Testament ist jeder Gläubige durch das Blut und den Geist Christi für den Dienst Gottes geheiligt. Das Preisen des Herrn ist ein sehr wichtiger Dienst des neutestamentlichen Priesteramtes.

Durch Jesus Christus ist es uns ermöglicht, das wirkliche Lobopfer Gott allezeit darzubringen. Dadurch wird Gott verherrlicht, und wir werden gesegnet; aber nicht nur wir, sondern auch die anderen Gotteskinder, indem sie durch den Lobpreis gestärkt und ermutigt werden.

Hier bewegt uns noch ein anderer Gedanke. Uns wird gesagt, dass wir das Lobopfer darbringen Gott allezeit durch Ihn. Das heißt nun nicht, dass Jesus Christus allein die Ursache unseres Preisens ist, obwohl das Heil in Ihm uns schon genug Veranlassung dazu gibt, sondern es bedeutet mehr: Während wir unser Herz Gott öffnen und unser Lob zu Ihm emporstrebt, kommt uns der Geist Christi zu Hilfe und inspiriert uns, dass wir den Herrn in rechter Weise preisen können. Es geschieht durch Christus und durch den Heiligen Geist dass der Lobpreis als heiliger Weihrauch zu Gott emporsteigt. Oh, was für ein Vorrecht ist es doch, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein! Das Loben und Preisen ist einer der größten Beweise dafür. Wir sind noch niemand begegnet, der in Wahrheit mit dem Heiligen Geist erfüllt war und den Herrn nicht lobte. In Apostelgeschichte 10. 46 lesen wir, dass die Hausgenossen des Kornelius Gott hoch priesen, als sie mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden. So war es auch am Tage der Pfingsten. Und so ist es immer, wenn Gläubige die Geistestaufe erleben. Lasst uns diese Ermahnung aus Gottes Wort ernst nehmen, lasst uns mit dem Gewand des Lobens bekleidet sein; denn Er ist es wert!

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Sieg des Kreuzes Januar 2018
1 Sieg des Kreuzes Janaur 2018.pdf
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