Kennt Gott deinen Namen. Hans R. Waldvogel

 

Es war aber ein Mann zu Cäsarea, mit Namen Kornelius." Wie interessant ist es doch, dass der Heiland Namen aufschreibt! Hat Er deinen Namen auch schon aufgeschrieben? Bei Gott kommt es nicht darauf an, ob du einen schönen oder unschönen Namen hast. Wichtig ist, dass dein Name im Himmel angeschrieben ist! Gott sei Dank, es gibt auch Namen in Cäsarea, die im Himmel angeschrieben sind! 

 

 

Als die Jünger zu Jesus kamen, sagten sie — in unseren Worten — : "Die Teufel sind uns Untertan. Jetzt sollten wir Bilder von den Leuten aufnehmen, die durch uns gesund geworden sind. Das muss doch bekannt gemacht werden!" Der Heiland antwortete: "Das hat wenig Bedeutung. Freut euch lieber darüber, dass eure Namen im Himmel angeschrieben sind." Es gab einmal einen Mann, der hieß Hiob. Sein Name war sowohl im Himmel als auch in der Hölle bekannt, weil er Gott von ganzem Herzen lieb hatte. Darauf kommt es an!

 

 "Wohlan alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser, kommt her und trinket!" Dieses Wasser fließt in alle Welt hinaus. Von diesem Strom wird schon im Alten Testament geredet. Gott sagt: "In der letzten Zeit will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch." Und im Neuen Testament sagt Jesus: "Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen." Gott sei dank, dass es immer Menschen gegeben hat, die durstig waren! Sie haben den Strom gefunden und sich satt getrunken. Dann würde das Wasser in ihnen einer Quelle, zu einem Strom, der Ihnen das ewige Leben fließt. Auch du kannst das heute erleben!

 

Kornelius hatte ein Gesicht. Der Engel sagte zu ihm: Kornelius!" Er sagte nicht: "Herr Hauptmann!", sondern einfach: "Kornelius!" Auch der Engel kannte seinen Namen. Und sagte: Kornelius, deine Gebete und deine Almosen sind hinaufgekommen ins Gedächtnis vor Gott." Das war die Auseichnung. Darüber brauchen wir uns gar nicht zu wundern; denn Jesus hat gesagt: "Wer da sucht, der findet!" Wenn du das Evangelium gehört hast und es dir aufgegangen ist, dann hast du schon den Heiland erlebt. 

 

Als ich anfing, Gott zu suchen, da hat Er sich zu mir gewandt. Das habe ich nicht gleich erkannt. "Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen." Als ich so den Heiland sah, dachte ich: Diesen Heiland muss ich kennen lernen — und wenn es mein ganzes Leben dauern soll! 

 

Und wie wunderbar hat sich der Heiland dem Komelius mitgeteilt! Warum suchst du den Herrn nicht von ganzem Herzen? "Wer da anklopft, dem wird aufgetan; wer da bittet, dem wird gegeben; und die mich frühe suchen, werden mich finden." Darin liegt eine herrliche Wahrheit. Wisst ihr, warum ihr Gott nicht erlebt? Ihr habt Zeit für alles andere, nur nicht für Jesus! Jeder, der sucht, findet! 

 

Es ist so traurig, dass man die Leute nicht dazu bewegen kann, Gott von ganzem Herzen zu suchen. Wenn du Gott erleben willst, musst du Ihn suchen, bis du Ihn findest. Und wenn du Ihn suchst, dann wird dir etwas auffallen, nämlich, dass Er dich schon lange gesucht hat. Er hat dir etwas zu sagen, weil Er einen Plan für dein Leben hat. Er mc erfüllen mit aller Gottesfülle Du sagst vielleicht: "Ich bin doch getauft!" Aber bist du wirklich in den Tod Jesu getauft? Dann stellst du dich nicht mehr dieser Weit gleich, sondern du reinigst dich durch die Erneuerung deines Sinnes. 

 

"Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen." Gott hat dich zuerst gesucht. "Er stieg von dem himmlischen Throne, verließ Seine Heimat voll Pracht, zu brechen die Fesseln der Knechtschaft, zu bringen das Licht in die Nacht." Und wenn Er sagt: "Vater, du hast mir Vollmacht gegeben, um denen das ewige Leben zu geben, die du mir gegeben hast", dann meint Er auch dich. Du hast kein Recht, ein solches Heil zu verachten. Es wird auch heute noch viel gegen die Geistestaufe geschrieben, anstatt im Worte Gottes zu forschen und sie zu erwarten. Bei denen, die sich bewusst dem Heiligen Geist verschließen, wird es einmal Heulen und Zähneklappen geben. Wohin sollen wir fliehen, wenn wir Jesu Heil nicht annehmen? Heute will Er Seinen Heiligen Geist ausgießen; heute will Er die Gebete derer erhören, die Ihn von ganzem Herzen suchen. Er will den Sünder rein machen, der zu Ihm kommt; denn Er ist treu und gerecht, dass Er unsere Sünden vergibt und uns m aller Untugend reinigt. 

 

Ich wünschte, ich könnte mich einmal tüchtig ausjauchzen. Preis dem Herrn! Wenn man Dynamit gegessen hat, dann explodiert man. Diese Krankheit wünsche ich allen. Dann wirst dein langes Gesicht gegen ein fröhliches eintauschen. Dein schwarzes Herz wird weiß, und für schmutzigen Lumpen erhältst du das Kleid der Gerechtigkeit. Prei dem Herrn! Das ist Gottes Wille für uns.

 

Hier war nun der Kornelius, der von ganzem Herzen Gott suchte. Und wenn du Ihn von ganzem Herzen suchst, dann wirst du ihn finden. Dein Name, deine Gebete, deine Almosen sind im Himmel angekommen! Wenn Gott in Cäsarea einen Zeugen gehabt hätte, dann hätte Er ihn geschickt. Aber weil Er keinen hatte, musste Er erst einen Engel schicken. Aber das ist nicht der Weg zur Seligkeit. Gott sucht Menschen, die den verlangenden Herzen das Heil bringen. Er sagte zu Kornelius: "Sende Männer nach Joppe und lass den Petrus holen! Er wird dir sagen, was du tun sollst." 

 

"Da stieg Petrus hinab zu den Männern, die von Kornelius zu ihm gesandt waren, und sprach: Siehe, ich bin's, den ihr suchet. Was ist die Sache, darum ihr hier seid?" Wenn du es nicht ernst meinst, dann nützt dir die Gabe Gottes in deinem Leben überhaupt nichts. Dann wirst du sie nur verspielen. Ich habe es wirklich ernst gemeint, als ich den Heiland suchte. Und dann kam Jesus mit Seinem Feuer in mein Herz. Er hat gesagt: "Ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch." Wie achtsam sollten wir doch mit den Gaben des Geistes umgehen, damit Gott sie gebrauchen kann, wie Er will. Das sehen wir hier bei Petrus. 

 

"Kornelius, hier bin ich! Wozu habt ihr mich gerufen?" Wie herrlich war es, als mir klar wurde: Gott hat mein Gebet erhört; Er ist in mein Herz eingezogen. Seit der Zeit hat es gebrannt, und es hat nie aufgehört. "Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich mit der Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in allerlei Volk, wer um fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm. Da Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige'Geist auf alle, die dem Wort zuhörten."

 

Wo sind die Gläubigen, die voll Heiligen Geistes sind? Wo sind die Gläubigen, die das Sehnen und Verlangen ihrer Mitmenschen spüren? Wo sind die Gläubigen, die der Stimme Gottes gehorchen und sich senden lassen? Wie viele Namen könnten noch in das Buch des Lebens eingetragen werden, wenn wir aufwachen und unsere Berufung erkennen würden!

 

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Die Kennzeichen des Christen. Daniel Del Vecchio

 

"Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geiste anbeten 

und uns in Christo Jesu freuen und unser Vertrauen 

nicht auf Fleisch setzen." Philipper 3:3 

 

Paulus erwähnt hier drei bestimmte Kennzeichen eines echten Christen. Das erste ist die wahre Anbetung. Nur wer von oben geboren ist und in dessen Herzen der Geist Christi wohnt, kann Gott wohlgefällig anbeten. Jesus sagt: "Der Vater sucht solche, die ihn so anbeten." 

 

Die Sünde hat den Geist des Menschen von dem Leben aus Gott getrennt; aber durch den Glauben an Jesus sind wir wieder mit Gott versöhnt. Der Geist des Menschen wurde lebendig gemacht und die Gemeinschaft mit Gott wiederhergestellt. Die wahre Anbetung geschieht im menschlichen Geist, der durch den Heiligen Geist dazu ausgerüstet und befähigt ist. Wahre Christen beten Gott im Geiste an und sind nicht mit äußeren Zeremonien zufrieden. 

 

Das zweite Kennzeichen, das hier erwähnt wird, ist das Freuen in Christo Jesu. Für viele ist der Herr Jesus nur eine historische Gestalt, die im Laufe der Zeit in den Hintergrund geraten ist und nur noch in einem formellen Glaubensbekenntnis in Erscheinung tritt. Der Gottesdienst ist für viele Menschen eine traurige Pflicht, die sie neben ihren anderen Aufgaben notgedrungen verrichten. 

 

Aber das Zeichen der wahren Söhne Gottes ist, dass sie sich in Jesus freuen – wenn unser Herz mit Liebe zu Ihm erfüllt ist, dann werden uns unsere Aufgaben zur Freude. Das Gebet wird zum Ausdruck der Liebe, und die Dankbarkeit Jesus gegenüber macht unsere Last leicht. Wer die Freude Jesu im Herzen hat, kann sich allezeit freuen — ungeachtet der Umstände! 

 

Etwas näher möchte ich auf den dritten Punkt eingehen: "Wir sind die Beschneidung, die wir uns nicht auf Fleisch verlassen! " Paulus sagt: "Was mir Gewinn war, habe ich um Christi willen für Schaden geachtet." Das Selbstvertrauen ist der Erzfeind des Glaubens. Die Gemeinde wird bildlich dargestellt als jemand, der sich auf seinen Geliebten lehnt. 

 

Der Schreiber der Hebräerbriefes zeigt uns ein Bild wahren Glaubens. Jakob segnete die Söhne Josephs und lehnte sich beim Gebet auf seinen Stab, (Hebräer 11:21; 1.Mose 47:31). Warum zeigt uns das Neue Testament diese scheinbare Schwachheit Jakobs, um seinen Glauben zu schildern? Im Leben Jakobs ist Pniel vorausgegangen, wo er mit dem Engel gekämpft hat. Er hatte um einen Segen gebetet und statt dessen einen Schlag gegen seine Hüfte erhalten. 

 

Jetzt war er behindert. Er konnte nicht mehr rennen; er konnte nicht mehr kämpfen — er war vollkommen auf die Gnade Gottes angewiesen. Nur Gott konnte ihn vor der Rache und dem Zorn seines Bruders Esau bewahren. Jakob war nicht mehr derselbe. Seine Widerstandskraft war gebrochen. Sein Leben war verwandelt. Aus dem Betrüger ist der GottesStreiter Israel geworden. 

 

Jesus muss zuerst das zerbrechen, was Er gebrauchen will. Jakob musste diese Berührung erdulden; aber sie war in Wirklichkeit der Anfang eines neuen Lebens. Ein verwandeltes inneres Leben wird sich stets nach außen offenbarem. Das Zeichen der geistlichen Beschneidung das Zeichen, vom Herrn erwählt und von Gott abgesondert zu sein, ist die Tatsache, dass wir unser Vertrauen nicht auf Fleisch setzen. 

 

Dann werden unsere Fähigkeiten verwandelt. Für unsere Weisheit erhalten wir die Weisheit von oben. Aus unseren Wegen werden Seine Wege. Unsere natürliche Reaktion wird neu. Unsere menschlichen Bemühungen, uns zu rechtfertigen, haben ihren Wert verloren, und wir bemühen uns nur noch, in Ihm erfunden zu werden. Wir haben nicht mehr unsere Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern Seine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben an Christus kommt. Unsere eigene Gerechtigkeit ist nichts anderes als ein unflätiges Kleid — völlig wertlos in den Augen Jesu. 

 

Der Startpunkt alles geistlichen Wachstums ist die Erkenntnis unserer geistlichen Armut. Manchmal müssen wir schmerzlichen Verlust, tiefe Trauer oder unser eigenes Versagen erleben, bis wir unsere Armut erkennen. Wenn wir uns auf das Fleisch verlassen, wenn wir selbstzufrieden sind, wenn wir unser Ich in den Himmel erheben wollen und dabei meinen, uns Gott nahen zu können, dann sind unsere Bestrebungen nicht nur wertlos, sondern sie werden zu einem Turin zu Babel, der der Kraft Gottes Trotz bietet. Alles, was wir auf das Fundament unserer toten Werke bauen, ist eine Herausforderung des Kreuzes Christi. 

 

Jesus, in Seiner Gnade, ruft uns zu: "Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze!" Und an einer anderen Stelle sagt Er: Ohne mich könnt ihr nichts tun!" Das vornehmste Kennzeichen eines Christen ist, dass er nicht dem Fleisch vertraut. Er sieht sich in seiner Schwachheit Unwürdigkeit und Nichtigkeit. Er erkennt aber auch, dass in ihm der auferstandene Christus lebt. Er hat diesen Schatz in irdenen Gefäßen. Ja, das Gefäß ist zwar in  irden, aber in ihm wohnt die Gegenwart des lebendigen Gottes! Statt zu versuchen, den äußeren Menschen neu zu bauen, rechnet er mit dem gekreuzigten Christus. Er ruft mit Paulus aus: "ich bin mit Christo gekreuzigt. Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir."

 

Wenn auch der wahre Gläubige sanftmütig ist, so ist er doch nicht schwach. Der innere Mensch wird von Tag zu Tag erneuert. Er wird stark — trotz seiner Schwachheit. Wer sich nicht auf Fleisch verlässt, setzt sein Vertrauen auf den Geist. Er hat große Freimütigkeit in Jesus. Von den ersten Jüngern lesen wir, dass sie mit großer Freimütigkeit die Auferstehung Jesu bezeugt haben. Deshalb können auch wir mit Freimütigkeit zum Thron der Gnade kommen, um in Zeiten der Not Hilfe zu empfangen. 

 

Der natürliche Mensch kann keine geistlichen Kämpfe ausfechten. Positives Denken reicht nicht, um den Feind unserer Seele zu vernichten. Die Waffen unserer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, so dass sie die Festungen des Feindes zerstören können. Eine dieser Festungen ist der Hochmut. Er kann den Menschen dahin bringen, dass er die Gebote Gottes zur Seite schiebt und versucht, in den Bereich der Allmacht Gottes einzudringen. 

 

Die wahre Beschneidung ist nicht eine äußerliche Tat oder Einstellung. Sie ist nicht das Aussprechen von großen religiösen Worten. Sie ist nicht das Vortragen langer Gebete. Sie ist das demütige Wandeln mit Gott. Sie verlässt sich nicht auf Fleisch — weder auf das eigene noch auf das anderer. Ihre  Stärke ist der Herr. Sie hat gelernt, Ihm zu vertrauen. Sie hat gelernt, sich auf Ihn zu lehnen. Sie weiß, dass der Kampf des Herrn ist. Sie hat den Schlag Gottes verspürt und ist von dem Pferd geistlicher Höhen gestürzt — wie einst Saul von Tarsus. Gott sucht Menschen; aber Er schaut in das Herz! Er sucht solche, die Ihn im Geiste anbeten, die sich in Jesus freuen und die ihr Vertrauen nicht auf Fleisch setzen, sondern die die Berührung Gottes verspürt haben und deren Leben durch diese Begegnung eine Wandlung erfahren hat. Sie wurden durch die Liebe von Golgatha bezwungen. Jetzt sind sie Sklaven Seiner Liebe, deren Vorrecht es ist, mit Ihm zu herrschen. 

 

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Die Salbung des Hauptmannes Jehu. Edwin Kast

 

Der Bibelabschnitt, 2. Könige 9.1-8, zeigt uns, wie ein junger Hauptmann zur Zielscheibe der Barmherzigkeit Gottes wurde. Über diesen Offizier hat der Herr Seinen Ölsegen ausgegossen. Mit einem Krug voll Öl wurde sein Haupt gesalbt. Das war sein Salbungstag! Es scheint so, als hätte Gott es in der Bibelzeit besonders auf die Offiziere abgesehen. Wir lesen von einer ganzen Reihe von Hauptleuten, denen der Vater im Himmel Seine Gnade erwiesen hat. 

 

Wir erinnern uns an den Feldhauptmann Naeman, der durch das Zeugnis seiner gläubigen israelischen Dienstmagd an Gott gläubig wurde und die Heilung vom Aussatz empfing. Dann lesen wir vom gesegneten Hauptmann Jephthah. In  Matthäus 8,10 lobt der Heiland den Hauptmann zu Kapernaum, indem Er sagt: "Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden!" Dann folgt jener Hauptmann, der am Kreuz Jesu ausrief: "Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!" In Apostelgeschichte 24,7 lesen wir, dass der Hauptmann Lysias dem Paulus wohlgesinnt war und ihn aus den Händen der Feinde errettete. Dann kennen wir noch den bekannten Hauptmann Kornelius, über dessen Haus der Heilige Geist ausgegossen wurde.

 

Doch nun zu unserm Textwort! Der Hauptmann Jehu erlebte einen Tag, wie er es nicht geahnt hätte. Die Woche begann für für ihn wie gewöhnlich. Aber in diese graue Woche hinein schickte Gott einen besonderen Tag. Das war sein Salbungstag. Darf ich dich fragen: Kennst du einen solchen Tag in deinem Leben, an dem der Vater in Himmel den besonderen Segen des heiligen Öles über dich ausgegossen hat? Steht irgendwo in deinem Tagebuch verzeichnet: Heute erlebte ich die mächtige Taufe mit Feuer und Geist"? 

 

In unserem Textwort kommt ein junger Prophetenschüler und geht mit dem Hauptmann in die innerste Kammer. Wenn du den Segen der Geistestaufe suchst, dann ist es sehr wichtig, dass du dein Herz in die Stille führst wo du vor den schädlichen Einflüssen von außen bewahrt bleibst. Gehe in dein Kämmerlein und werde stille vor Gott. Dann wird Er dein Haupt mit frischem Öl salben. 

 

Das Leben Jehus war von seinem Salbungstag an verändert und erneuert. Als erstes änderte er seine Stellung zur Gemeinde. Bis dahin hatte man nichts von diesem jungen Mann gehört. Es war still um ihn. Aber von seinem Salbungstag an stand er in der Mitte der Gemeinde. Er tat das, wie es in Hebräer 2:12 heißt: "Mitten in der Gemeinde will ich dir lobsingen." Er hatte ein ganz neues Leben aus Gott empfangen. Es ist sehr gut möglich, dass nicht alle, die den Gottesdienst besuchen, auch in der Mitte der Gemeinde stehen. Vielleicht hat sich schon mancher einen Plan gemacht, von der Gemeinde wegzulaufen und sich einer anderen anzuschließen. Bleibe treulich und demütig in der Gemeinde, in die Gott dich gestellt hat. Komm vom Rand in die Mitte und hilf mit, den Herrn zu loben. In der Mitte ist es am schönsten! 

 

Es gibt in der Gemeinde des Herrn drei Sorten von Gliedern: Läufer, Mitläufer und Davonläufer! Zu einer dieser Gruppe gehören wir alle. Zu welcher wohl? Wenn wir nicht mithelfen mit Danken und Loben, mit Singen und Musizieren, dann werden wir, ohne dass wir es merken, zum Mitläufer wenn wir als Mitläufer nicht Buße tun, werden wir bald Davonläufer. Darum brauchen wir alle unseren Salbungstag, damit wir laufen, ohne zu ermüden, und das Herz Gottes und unseres Gemeindehirten erfreuen. Der Salbungstag gibt dir eine neue Stellung in der Gemeinde. 

 

Als zweites änderte Jehu seine Stellung zu seinen Feinden. Wir haben im folgenden Kapitel zwei herrliche Illustrationen. Ein feindlicher Ritter galoppiert mit einer weißen Fahne übers Feld und kommt zu Jehu. Der Reiter heuchelt falschen Frieden vor und fängt an, Jehu zu schmeicheln. Aber Jehu hatte an seinem Salbungstag die Gabe der Geisterunterscheidung empfangen. Ganz militärisch befahl er dem Reiter: "Weiche hinter mich!" 

 

Kaum war dieser erste Feind überwunden, da reitet auch schon ein zweiter Bote aus dem Feindeslager daher und heuchelt falschen Frieden vor. Der gesalbte Jehu sprach wieder das siegreiche Wort: "Weiche hinter mich!" So schreitet auch heute noch der Gesalbte von einem Sieg zum ändern; er überwindet den Feind auf der ganzen Linie. 

 

Als drittes änderte Jehu seine Stellung zu seinen Glaubensbrüdem. Im 10. Kapitel wird uns ein Mann gezeigt, ein langsamer Spaziergänger, der gemächlich und besonnen seines Weges geht. Er gehört auch zur Gemeinde! Da kommt in schnellem Tempo der Rennfahrer Jehu daher gerast, 2. Könige  2,20. Er hält semen Wagen an und lud den gemütlichen Spaziergänger Jonadab ein, mit ihm auf seinem Wagen zu fahren. Der gemächliche Jonadab bekam es mit der Angst zu tun. Dieses rasche Fahren war er nicht gewohnt! Und so musste seine Lektion lernen. Aber auch Jehu musste lernen. Er lernt sein übliches Tempo zu verlangsamen und sich dem Jonadc anzupassen. Und siehe, es ging prächtig! Beide fuhren miteinander und erlebten gemeinsam herrliche Siege zur Ehre Gottes. 

 

Das wäre eigentlich ein vortrefflicher Trautext. Jemand hat einmal gesagt: "Beim Heiraten kommen nie zwei Feuer oder in zwei Wasser zusammen, sondern immer Feuer und Wasser." So ist es auch? In der Ehe kommen zwei ganz verschiedene Temperamente zusammen. Die Ehefahrt wird nur dann zu einer frohen Siegesfahrt werden, wenn jeder dem anderen ein Stück entgegenkommt und wenn sich einer dem anderen anzupassen sucht. Die Salbung mit Öl verhilft uns, in der Gemeinde mit den verschiedenen Geschwistern auszukämmen und mit ihnen gemeinsam Siege zu erringen. "Wenn der Geist des Herrn über dich geraten wird, wirst du ein anderer Mann 

werden." 

 

Lieber Bruder, liebe Schwester, solch einen Salbungstag kannst du heute erleben. Gerade dort, wo du dich jetzt befindest, kannst du diesen herrlichen Ölsegen des Heiligen Geistes erfahren. "Die Räder meines Seins, die nie sonst sollten richtig geh'n, in friedvoller Harmonie nun Tag und Nacht sich dreh'n. Heilige Salbung, bleibe auf mir ruh'n; göttlicher Tröster, leite all mein Tun!" 

 

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Wenn Jesus in dein Herz kommt, dann fliehen die Wolken 

und die Heiterkeit kehrt zurück. Nichts ist so sehr geeignet, 

den Zorn zu besänftigen, den Hochmut zu besiegen 

und allen Reiz der Sünde zu bannen. 

Wenn ich Jesus als Mensch sehe, so halte ich mir das Bild 

des Sanftmütigen und Demütigen, des von Heiligkeit 

strahlenden vor, aber auch zugleich den, 

der allmächtiger Gott ist, der mich durch sein Beispiel heilen 

und durch seine Hilfe stärken kann. 

 

Bernhard v. Claimux

 

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Jesus spricht: Ich bin das Leben! Oskar Lardon

 

Gewiss denken bei diesem Wort Jesu viele Leser in erster Linie an das ewige Leben, zu dem wir durch die Erlösung und Erneuerung gelangen sollen. Das hat Jesus sicherlich auch gemeint. Für Ihn war es völlig ausgeschlossen, dass das Leben in Ihm und durch Ihn jemals aufhören und durch den Tod endgültig vernichtet werden könnte. Jesus hat einmal ausdrücklich gesagt: "Wer an mich glaubt, der wird leben ob er gleich stürbe; und wer da lebet und glaubet an mich der wird nimmermehr sterben." Darum konnte auch der Apostel Paulus von sich bezeugen: "Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn!" 

 

Wer dieses Leben nicht kennt, wer Christus nicht hat, der lebt eigentlich nur, um zu sterben. Ein Jünger Jesu aber stirbt, um zu leben! Naturgemäß folgt auf das Leben der Tod. Aber bei einem durch Gottes Gnade und Christi Erlösungswerk vom Heiligen Geist wiedergeborenen Menschen heißt es ist vom Tode zum Leben hindurch gedrungen." Wir würden die Bedeutung und den Sinn dieser Worte Jesu sehr einschränken, würden wir"nur an das Leben nach dem Tode denken. Jesus ist das Leben schon hier; ja Er könnte es für die andere Welt gar nicht sein, wenn Er es nicht schon hier wäre!  Er ist das wahre Leben für alle, die sich nach Leben sehnen.

 

Da fragt sich sich mancher: "Was heißt Leben? Mancher lebt und lebt doch nicht! Denken wir an einen Gelähmten; der an seinen Rollstuhl gebunden ist und ohne ihn keinen Schritt tun kann. Er würde sagen: „Leben heißt gesund zu sein!“ Der Gefangene in seiner Zelle, obwohl er alleys zum Leben Nötige hat, würde sagen: „Leben heißt frei zu sein!“ Andere würden sagen: „Leben heißt nicht nur vegetieren oder existieren, sondern arbeiten, wirken, schaffen!“ Bloßes Dasein ist noch kein Leben; sondern die Kräfte und Anlagen, die in uns schlummern, erwecken, gebrauchen und entfalten, das allem ist Leben, Leben, das uns befriedigt!" Aber warum sind dann so viele, die gesund, frei, erfolgreich tätig und in guter Lebensstellung sind, doch nicht mit ihrem Leben zufrieden? 

 

Noch nie ist in Büchern und Zeitschriften in Vortragen und auf Kongressen so viel vom Leben von Lebensfragen und Lebenskunst die Rede gewesen wie heute. Aber die Zeit der Zersetzung und Auflösung, in der wir leben, macht uns deutlich, dass die neuen Theorien vom besseren Leben nichts als Seifenblasen sind die bei der leisesten Berührung mit der rauen Wirklichkeit platzen. Alle, die von ihrem bisherigen Leben unbefriedigt sind, sollten sich aufmachen und das wahr Leben bei dem suchen der gesagt hat: „Ich bin das Leben!“

 

Sokrates soll einmal gesagt haben: Ein Arzt würde von einem Gericht von Kindern sicher verurteilt werden, weil es die Süßigkeit verbiete, bittere Arzneien verordne und seine Patienten schneide und brenne. So machen es viele mit Jesus. Wie Kinder laufen sie vor Ihm weg, weil Er ihnen nicht das erlaubt, wonach sie gelüstet. Und doch bedarf unsere Zeit des Arztes, der ihr wieder Leben geben kann. Ist Seine Medizin auch bitter, so ist sie doch heilsam und notwendig; denn Jesus zeigt uns den wunden Punkt unseres Leben, das woran das Leben krankt, und bietet uns Heilung und Gesundheit an. „Die Sünde ist der Leute Verderben!“

 

Nun ist Jesus in die Welt gekommen, um die Menschen, die tot sind in Sünden  und Übertretungen, zum wahren Leben zu erwecken, Krankheiten zu heilen und die und die Gebundenen von aller Knechtschaft zu erlösen und sie zu herrlichen Freiheit zu führen. Das Erste und Wesentliche, das Geschehen muss, ist die Erlösung aus dem Zustand der Schuld die Versöhnung mit Gott. Das ist die Pforte zum Leben.

 

Es muss einmal eine gründliche Auseinandersetzung und Aussöhnung mit Gott stattfinden, die uns reinigt uns von der Last unserer  sündhaften und gottlosen Vergangenheit frei macht. Diesen Dienst leistet uns Jesus als die Wahrheit. Er ist es, der uns verheißt: "Die Wahrheit wird euch frei machen!" Die bloße Aufklärung über unseren Zustand macht uns aber nicht frei. Selbst die klarste Erkenntnis über unsere Gebundenheit vermag diesen Bann nicht zu lösen. Der Gefangene weiß, dass er gebunden ist. Aber durch dieses Wissen at?in wird er nicht frei. Nur einer, der Vollmacht hat, kann ihm die Fesseln abnehmen und die Kerkertüren sprengen. 

 

Die Frage, für deren Lösung schon viele Menschen ihre Kräfte und oft auch ihr Leben eingesetzt haben, lautet: Wie kann ich von meiner Sünde, von meiner Schuld, frei werden, die tief und unauslöschlich in die Tafeln meines Gewissens eingegraben ist? Alles aber, was Menschen unternommen haben, um Erlösung zu finden, ohne die Tat Jesu auf Golgatha anzuerkennen und anzunehmen, hat sich als Irrtum erwiesen. Billige Redensarten helfen da auch nicht! "Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist!" Nein, damit kann uns nicht geholfen werden! 

 

An der Seele müssen wir genesen. Nach Golgatha müssen wir gehen. Den Gekreuzigten und Auferstandenen sollen wir kennen lernen, der Sein Leben in den Tod gegeben hat, damit wir durch Um die Erlösung und Vergebung, das auch nicht auf einen Schlag. Das, was uns bisher wie eine Hemmung, wie ein  Hindernis in unserem Leben vorgekommen ist, fällt ab, oder es verwandelt sich in eine Förderung des Lebens, die zu seiner Bereicherung und Vertiefung dient. Das Leben mit Christus macht fröhlicher, freier, natürlicher, weil wir den kennen, der gesagt hat: "Ich bin gekommen, dass sie im Überfluss haben sollen.

 

Wenn uns ein Kummer zu Jesus treibt, wenn uns eine Not bedrängt, die uns lehrt, uns an unsern Herrn zu seinen Verheißungen klammern, selbst wenn ein Todesfall uns zwingt, mehr als bisher an die Ewigkeit zu denken und uns mit der Hoffnung des ewigen Lebens zu beschäftigen — ist das nicht eine Vertiefung des Lebens? In solchen Zeiten werden uns äußerliche Dinge, die oft eine sehr große Rolle spielen, klein und nebensächlich gegenüber dem Großen und Wichtigen: dass Jesus und Sein Heil in uns Gestalt gewinnen können. 

 

Da lernt man das Geheimnis der heiligen Sorglosigkeit verstehen: "Ist Gott für mich, wer mag wider mich sein?" Da lernt man, sich an Gottes Gnade und Güte genügen zu lassen. Dann bewegt uns nur noch die Hauptsache, nämlich, dass Gott durch uns und an uns verherrlicht werde, weil Christus unser Leben ist. Wie nötig haben wir das in unserer Zeit, in der es so vielen, die sich Christen nennen, an Mark und Kraft fehlt? Wie schnell erlahmen die Meisten bei nur geringen Anstrengungen und lassen sich von jedem Irrtum fortreißen! 

 

Es fehlt ihnen an der Gewissheit des Glaubens. Sie haben kein Eisen im Blut; sie sind nicht entschieden genug! Die moderne Christen sind nicht aus dem Stoff gemacht, aus dem Gott Märtyrer machen kann. Es fehlt an göttlichem Leben. Aber Jesus sagt: „Ich bin das Leben!“ Was uns fehlt, kann er uns geben. Schaue Ihn an! Er war der aller Verachtetster, der Schwächste, der Stein, den die Bauleute als unbrauchbar verworfen haben. Aber Er hat aus Seinen schwachen, schwankenden Jüngern Helden und Überwinder gemacht. Er hat in ihnen Kräfte freigelegt und Energien erweckt, Fruchtbarkeit gewirkt und Leben erzeugt. 

 

Es handelt sich nicht darum, zu wissen, dass Jesus einmal gelebt hat, sondern zu erfahren, dass Er heute noch lebt, dass Er das Leben ist und dass wir ohne Ihn nicht zum wahren Leben gelangen können. Er ist in Wahrheit das Leben; Er ist aber auch der Weg zur Wahrheit und zum Leben.

 

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Weil mir im Heiligen Geist der auferstandene lebendige Christus nahe ist, darum kann ich daran festhalten, dass er den Seinen zu allen Zeiten sich offenbaren will. Darum sind mir Visionen, Gesichte und Träume nichts Fremdes. Diese Gnaden gelten mir nicht als etwas Besonderes, das nur wenigen bestimmt wäre; ich finde darin keine Auszeichnung für gewisse Personen; sie sind dem Heiligen Geiste eigen und treten da hervor, wo er einziehen und walten kann. Auch der Heilige Geist steht vor der Tür und klopft an, die Frage ist nur, wer ihm aufmacht. 

 

In der Arbeit machte sich Gottes Gegenwart fühlbar: Während ich schrieb oder las, konnte mir der Herr sagen: Der kommt, die naht — und hat das und das auf dem Herzen. Meistens erhielt ich dann einen Blick in die Lage des Betreffenden und einen Auftrag, was ich zu sagen habe. Wie die Natur, so erschienen auch die Menschenherzen wie durchsichtig.

Markus Hauser

 

 

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Sieg des Kreuzes Juni 2017
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