Eine lebendige Hoffnung. Daniel Del Vecchio

Deshalb hat sich Gott, da er den Erben der Verheißung die Unwandelbarkeit seines Ratschlusses noch viel deutlicher beweisen wollte, mit einem Eid verbürgt, damit wir durch zwei unveränderliche Dinge, bei denen Gott doch unmöglich lügen kann, einen starken Trost hätten, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die vorhandene Hoffnung zu ergreifen. Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker der Seele, der in das Innere des Vorhangs hineinreicht,

Hebräer 6, 17-19 (Elbf)

 

Kürzlich kniete ich am Bett eines Sterbenden. In den letzten Stunden seines Lebens war ich bei diesem Mann. Ich fühlte die Macht zweier Welten, das Ringen einer Seele, den unsicheren Glauben eines Menschen. der bemüht war, einen sicheren Halt zu finden. Ich wusste, dass selbst die innige Liebe seiner Kinder und die geduldige Aufopferung seiner Frau, verbunden mit den Anstrengungen der medizinischen Wissenschaft, in dieser Stunde diesem Manne nutzlos waren. Nichts auf der Welt konnte ihm in dieser Situation helfen.

An der Wand sah ich das Bild dieses Mannes, wie er mit der stolzen Uniform eines Oberst bekleidet war. Dort waren auch Bilder, auf denen er neben Franco und neben Führern arabischer Staaten stand. Aber in diesem Augenblick konnte auch Franco ihm nicht helfen. Die medizinische Wissenschaft hatte ihn aufgegeben. Er befand sich auf dem Weg, der durch ein unbekanntes Tor führt, ein Tor, das über aller irdischen Herrschaft und militärischen Macht liegt. Die Regierungschefs können keinen Einfluss darauf ausüben. Unsere besten Freunde können nicht bei uns bleiben Jeder muss durchs Tal der Todesschatten allein gehen.

Nach der Bibel gibt es nur drei Dinge, die wir von dieser Welt in die andere mitnehmen können. Der Apostel Paulus sagte: "Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe - diese drei!" Das sind die einzigen Dinge, die Ewigkeitswert haben.

Die Frage ist nun: Haben wir diese Hoffnung, die Hoffnung, die in das Inwendige des Vorhangs hineingeht, wie der Hebräerbrief sagt? Es ist eine feste Hoffnung, eine unbewegliche Hoffnung. Sie wird mit einem Anker verglichen, der in die Tiefe der See geworfen wird. Inmitten der sichtbaren Sturmesmacht wird das Schiff in der Tiefe durch eine unsichtbare Verankerung gehalten.

Das ist ein Bild für die Hoffnung der Christen. Mitten im schweren Sturm des Lebens hat der wahre Gläubige einen Anker. Er ist nicht der Gnade des Sturmes ausgeliefert. Er hat einen Anker, der ihn mit der unsichtbaren Welt verbindet. Das ist unser Glaube. Der Seemann kann den Grund des Meeres nicht sehen, und doch weiß er, dass der Anker fest im Boden ist, weil das Schiff nicht mehr vom Winde weggetrieben wird.

Die Hoffnung des Christen ist im "Inwendigen des Vorhangs". Unsere Hoffnung ist in Jesus Christus, der in das Allerheiligste eingegangen ist. Als Er am Kreuz Seinen Geist aufgab, ist der Vorhang im Tempel zerrissen. Der Vorhang, der den heiligen Ort der Anbetung von der Gemeinde im Vorhof trennte, riss durch einen göttlichen Eingriff in zwei Teile. Dadurch bestätigte Gott, dass das Blut des sündlosen Lammes der vollkommene Preis der Erlösung ist und dass Sein Opfer ein für allemal Gültigkeit hat. Christus hat unsere Erlösung erkauft. Nun sitzt Er zur Rechten Gottes als unser Hoherpriester. Sein Opfer ist vollkommen; Sein Blut genügt; Sein Leben wurde an unserer Stau dahin gegeben. Jetzt ist Er der Anker unserer Seele, der über den Vorhang und über das Sichtbare hinaus im Unsichtbaren liegt. Mit unseren natürlichen Augen können wir Jesus nicht sehen; aber durch den Zug Seines Geistes können wir Ihn in unserem Herzen verspüren. und wir empfinden die Sicherheit und Gewissheit, die nur Er zu geben vermag.

Die Hoffnung des Christen ist eine lebendige Hoffnung. Wir sehen das Kreuz durch das leere Grab. Unsere Hoffnung wäre nichtig, unser Glaube wertlos, hätten wir nicht einen Christus, der lebendig ist. Jesus lebt! Wir haben eine lebendige Hoffnung, die von der Kraft des Heiligen Geistes entzündet wurde. Das Brennmaterial ist die Verkündigung des Evangeliums. Wir predigen einen lebendigen Christus, wir predigen ein lebendiges Evangelium, das uns die Gewissheit einer lebendigen Hoffnung gibt.

Wir haben eine sichere Hoffnung. Durch göttliche Inspiration konnte Petrus sagen: "Wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt, sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen.“ Das Evangelium ist kein Märchen, das man Kindern vor dem Schlafengehen erzählt. Es ist auch keine Flucht vor der Wirklichkeit, um schwachen Menschen in ihrer Todesstunde zu helfen. Das Evangelium gründet sich auf Tatsachen; es bezieht sich auf das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Das ist die sichere Hoffnung, die wir haben. Sie hat sich im Sturm des Lebens millionenfach bewährt und wurde von vielen, vielen Menschen in ihrer Todesstunde erfahren. Sie ist ein erprobter Anker.

Ein Anker muss gebraucht werden, um nützlich zu sein. Das Evangelium muss praktiziert werden, um für uns Wert zu haben. Ist Christus der Anker deiner Seele? Ist Er der Fels, auf den du baust? Setzt du deine Zuversicht und dein Vertrauen auf Ihn? Hast du dein Lebensschiff Ihm anvertraut? Wo ruht dein Glaube? Worauf stützt du deine Hoffnung? In Hiob lesen wir: "Die Hoffnung der Heuchler wird verloren sein; denn ihre Zuversicht vergeht, und ihre Hoffnung ist eine Spinnwebe."

Eine Spinnwebe ist ein Kunstwerk. Wie symmetrisch ist sie gesponnen! Das habe ich schon manchmal staunend festgestellt. Aber ich habe auch schon beobachtet, wie sich eine Fliege in ihrem Netz verstrickt hat und vergeblich versuchte, sich aus ihrer Falle zu befreien. Von ihren nutzlosen Anstrengungen erschöpft, wurde sie schließlich ein Opfer der Spinne.

Das ist die Hoffnung eines Heuchlers. Ein Heuchler ist ein Mensch, der etwas vorgibt, ohne es zu besitzen. Er bekennt etwas, das er nicht von ganzem Herzen glaubt und mit dem sein Leben nicht übereinstimmt. Die Bibel sagt, dass seine Hoffnung vergeht. Eine Spinnwebe ist nicht nur ein Kunstwerk und nicht nur eine Todesfalle, sondern auch ein Selbsterzeugnis. Das Material stammt aus dem Körper der Spinne; es ist ein eigenes Produkt.

Spiegelt das nicht die Hoffnung eines Heuchlers wider? Er setzt sein Vertrauen auf etwas, das seinen Ursprung in ihm hat. Er vertraut seiner eigenen Meinung. Er vertraut seiner Moral, seiner Güte. Er ist sein eigener Gesetzgeber und sein eigener Richter. Er glaubt nur das, was er will. Wie bei der Spinnwebe ist es das eigene Erzeugnis. Der Heuchler schaut in den Spiegel und denkt: "Ich bin doch besser als die anderen Menschen." Er sucht seine Erlösung in sich selbst und setzt sein Vertrauen für Zeit und Ewigkeit auf das fadenscheinige Werk, das er aus seinen eigenen Gedanken gesponnen hat.

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In die Welt bist du gekommen, Jesu, als ein Licht der Welt.

Wer ins Herz dich aufgenommen, sich im Glauben an dich häIt,
der erfährt's, wie du gewiss Licht bringst in die Finsternis.

J. Ch. Blumhardt
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Wenn wir erwachen . . . Hans R. Waldvogel

Schon immer klingt das Lied in meiner Seele: „Wenn wir erwachen in Seinem Bilde . . .“  Ohne Zweifel nimmt dies auf einen Vers in den Psalmen Bezug, in dem David von der lebendigen Hoffnung spricht, die in seinem Herzen ist: "Ich aber wir schauen Sein Antlitz in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn ich erwache in deinem Bilde" (Psalm 17,15). Und das ist die Hoffnung, die uns schon heute durchdringen muss. Wenn wir uns vor unserem Gott beugen, wenn wir uns mit Seinem lebendigen Brot speisen lassen und wenn wir dem Heiligen Geist in unserem Herzen Raum machen, um in uns Sein Werk auszuführen, wird Er heute und jeden Tag unseres Lebens daran arbeiten, uns in Sein Bild zu gestalten.

Wir sind „wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung“, und zwar genauso, wie der natürliche Mensch in der Hoffnung zur Welt kommt, dass aus dem kleinen Kindlein ein voll ausgewachsener Mensch wird. Diese Hoffnung liegt schon in der Natur der Sache. Wenn nun ein Mensch wiedergeboren ist, dann ist er aus Gott geboren. Er hat ein ganz neues Leben, ein ganz neues Wesen; er ist geboren – wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung.

Wir werden Ihm gleich sein. Wie ganz anders gestaltet sich jetzt unser Erdenleben! Alles, was uns vorher so wichtig war, verliert mehr und mehr an Bedeutung. „Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ Ich bin jetzt Sein Werk – Sein Meisterwerk, geschaffen in Christo Jesu. Wie
herrlich ist diese Hoffnung, "dass wir ihm gleich sein werden"! Gott hat uns erwählt "ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir sollten sein heilig und unsträflich vor ihm in der Liebe; und er hat uns verordnet zur Kindschaft gegen sich selbst durch Jesus Christus". Wir müssen im Glauben so gefestigt und gegründet sein, dass nichts uns diese lebendige Hoffnung rauben kann. Es ist der Heilige Geist, der uns diese Hoffnung ins Herz gelegt hat.

Bei Beerdigungen erinnern wir manchmal an das Gebet, das im Alten Testament steht: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ Das ist die Hoffnung des natürlichen Menschen. „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ Aber im Neuen Testament haben wir ein ganz anderes Gebet. Wir sehnen uns danach, "nicht entkleidet, sondern überkleidet zu werden". Wir warten nicht auf das Grab, nicht auf den Tod, sondern wir warten auf den Fürsten des Lebens, der in uns das gute Werk begonnen und der zu uns gesagt hat: „Wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“ über solche Menschen hat der Tod keine Macht mehr. Wir sehnen uns danach, mit der Behausung, die vom Himmel ist - mit dem neuen Leib - überkleidet zu werden. Das ist die Hoffnung, zu welcher Gott uns wiedergeboren hat.

Wie herrlich ist es doch, schon hier auf Erden ein Kind Gottes zu sein! „Mir ward die Hälfte nie gesagt!“ Wie herrlich ist es, schon jetzt in der Gemeinschaft mit dem Vater und Seinem Sohne Jesus Christus zu wandeln! Aber wie ganz anders wird es sein, wem wir Ihn schauen werden von Angesicht zu Angesicht! Das ist die Hoffnung, die der Heilige Geist uns nicht nur ins Herz hineingelegt hat, sondern die Er in uns auch zur Auswirkung bringt. „Und ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist." "Hier ist der Allmacht Wunderwerk und Seines Herzens Augenmerk!" Preis dem Herrn für ein solch herrliches Evangelium, für ein solch großes Heil!

"Wie wollen wir entfliehen, so wir eine solche Seligkeit nicht achten?" Leider geht es vielen sogenannte Christen so, wie es mir auch einst gegangen ist. Ich war bekehrt - zu einer Kirche, zu einer Religion; aber ich kannte das Leben aus Gott nicht! Und so konnte ich auch keine Befriedigung finden. Es war mir mehr eine Bürde als eine Freude. Wir sangen als Kinder: "Die Sonntagsschul’ ist unsre Lust und wird es mehr und mehr." Aber wir haben das umgedichtet und haben gesungen: "Die Sonntagsschul' ist uns zur Last und wird es mehr und mehr!" Wenn wir bloß nicht hätten hingehen müssen!

So war auch das Kirchengehen für mich so lange eine Last, bis mich der Heiland zur Quelle des lebendigen Wassers geführt hat und ich wirklich von neuem geboren wurde. Da hatte mein Leben auf einmal einen ganz anderen Sinn – "geboren zu einer lebendigen Hoffnung!" letzt wusste ich erst, wozu Gott mich eigentlich geschaffen hatte – um in Seinem Bilde zu erwachen. Der Herr Jesus musste Sein Leben lassen, um mir Sein Leben zu schenken.

„Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen." Dieses neue Leben ist es, das uns in die Hoffnung hineinwachsen lässt – hinein in Ihn. Dieses neue Leben schafft in dir und in mir die wahre Reinigung. Preis dem Herrn! "Hoffnung lässt nicht zu Schanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben ist."

O Kinder Gottes, die wir um die Taufe des Heiligen Geistes wissen, die wir's erlebt haben, wisst ihr auch, was wir haben? Wir haben eine lebendige Hoffnung, einen lebendigen  Gott, der auch unseren sterblichen Leib lebendig macht. Schon jetzt teilt Er diesem sterblichen Leib Tag für Tag das nötige Leben mit, um Ihm in dieser Hütte, die aus Erde gemacht ist, dienen zu können. Und bald werden wir in das Haus einziehen, das nicht mit Händen gemacht ist.

Wenn dir diese Hoffnung fehlt, dann fehlt dir noch die Hauptsache - die Wiedergeburt. Ein Mensch, der tot auf die Welt kommt, kann nicht wachsen. So kann auch ein toter Christ nicht wachsen; er kann auch nicht hinan reifen zu dieser lebendigen Gleichgestaltung mit Jesus. "Wer den Sohn Gottes hat, der hat das Leben." Da fängt es an. Jesus steht vor deiner Tür. Sobald du Seine Stimme hörst und dein Herz auftust, wird Er zu dir eingehen. Preis dem Herrn!

Wie einfach ist doch dieser Anfang! Jesus ist der Anfang, und Er ist auch das Ende. Gott sei Dank für Jesus. Gott sei Dank für Sein Heil. Gott sei Dank für den Heiligen Geist. Er ist gekommen, damit wir nicht uns selbst überlassen bleiben und uns selbst zu reinigen versuchen. Der Heilige Geist ist es, der in uns wirkt. Er wirkt das Wollen und das Vollbringen nach Seinem Wohlgefallen. Wahrlich, wir haben es gut bei Jesus. Halleluja!
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"Ihr Silber und Gold wird sie am Tage des Herrn nicht erretten können.“ Zephanja 1, 18
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Die Vervollständigung der Heiligen Schrift. (Martin Luther)


Dreizehn Jahre musste Luther mit eisernem Fleiß an seinem großen Werk der Bibelübersetzung arbeiten. Im Jahr 1534 gelang es ihm, die Übersetzung des Alten Testaments zu vollenden. Das Neue Testament, das Luther auf der Wartburg übersetzte, war jetzt schon, außer den von Luther selbstgewählten sechzehn Ausgaben in verschiedenen Städten über fünfzigmal nachgedruckt worden und weit verbreitet. Luthers Bibel, die in der neuhochdeutschen Sprache erschienen war, stellte einen Grundpfeiler für eine neue geistige Bildung dar, welche die Deutschen aller Stände und Gauen einheitlich umschloss. Bis in die Lutherzeit bestand eine Spaltung in der Nieder- und Oberdeutschen Sprache mit vielen Abzweigungen besonderer Mundarten, welche mit dem Neuhochdeutsch Luthers aufgehoben wurde. Die Bibel wäre: "Wie ein sehr großer weiter Wald, darinnen viel und allerlei Bäume stünden, davon man könnte mancherlei Obst und Früchte abbrechen. Denn man hätte in der Bibel reichen Trost, Lehre, Unterricht, Vermahnung, Warnung, Verheißung und Drohung. Aber es wäre kein Baum in diesem Wald, daran er nicht geklopft und ein paar Äpfel oder Birnen davon abgebrochen und abgeschüttelt hätte", sagte Luther in seinen "Tischreden". Die Bilder zur Bibel Luthers sind von ihm selbst gewählt worden und er bestimmte, wie sie gemalt werden sollten. Er wünschte für die Stuben und Kammern seiner Christengemeinden Darstellungen aus der biblischen Geschichte mit Bibelsprüchen als Wandschmuck. Luther wollte den Leuten das Wort Gottes immer vor Augen halten, "damit man Gottes Werk und Wort an allen Enden immer vor Augen hätte und daran Furcht und Glauben gegen Gott übte.

– Und was sollt's schaden, ob jemand alle vornehmlichen Geschichten der ganzen Biblia also ließ nacheinander malen in ein Büchlein, dass ein solch Büchlein eine Laienbibel wäre und hieße. Fürwahr, man kann dem gemeinen Mann die Worte und das Werk Gottes nicht zu viel oder zu oft vorhalten." Damit war nun Martin Luthers größtes Werk, das für die Christenheit von unermesslicher Bedeutung wurde, vollendet.

Das Buch der Bücher

Wo keine Bibel ist im Haus, da sieht's gar öd und traurig aus, da kehrt der böse Feind gern ein; da mag der liebe Gott nicht sein. Drum Menschenkind - drum Menschenkind,
dass nicht der Böse Raum gewinnt, gib deinen blank'sten Taler aus und kauf’ ein Bibelbuch in's Haus!

Schlag's mit dem ersten Lächeln auf, hab' all dein Seh'n und Sinnen d'rauf; fang drin die ABC-Schul an und buchstabier' und lies sodann, und lies dich immer mehr hinein; schlag auf darin dein Kämmerlein, und lies dich immer mehr heraus; mach dir ein wahres Bollwerk draus, und pflanze still hoch droben drauf die allerschönsten Sprüchlein auf;

hell lass sie flattern, mutig weh’n; als deine Banner lass sie seh'n; als deinen Schild drück's an dein Herz und halt' dich dran in Freud und Schmerz!

O du mein liebes Menschenkind, hast du noch kein's, so kauf s geschwind! Und ging dein letzter Groschen drauf, geh', eile, flieg', und schlag' es auf, und lies dich fromm, und schlag' es, du, nur mit des Sarges Deckel zu! Des Lesens und des Lebens Lauf beginn' und höre mit ihm auf!
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Das Überwinderleben. M. E. Judd
 
Ein Überwinderleben ist ein Leben im Sieg. Es gibt nichts im Glaubensleben, das an seine Stelle treten könnte. Während wir durch Gottes große Gnade, Macht und Stärke überwinden, werden wir für Jesus unseren herrlichen König und Bräutigam unserer Seele, zubereitet.

Ein Überwinderleben sollte nicht etwas Außergewöhnliches, etwas Ungewöhnliches, es sollte das normale Leben eines jeden Christen sein. Gott will, dass es so ist! Wie viele Verheißungen hat Er uns gegeben! Reiche Belohnung und große und gewaltige Dinge bietet Er denen an, die überwinden. Er, Jesus, hat alles überwunden – die Welt, das Fleisch, die Sünde, den Teufel und den Tod – damit wir leben können. Es ist Sein großes Verlangen, aus uns "mehr als Überwinder" zu machen. Das kann geschehen, wenn wir Sein Überwinderleben und Seine Überwindermacht in uns aufnehmen. Dank sei Gott!

Welch kostbare Wahrheiten gibt Er uns in Seinem Wort, um unser Herz zu ermutigen, einen Entschluss zu wagen, den wir bisher vielleicht noch nicht getroffen haben – in dieses herrliche Überwinderleben zu kommen. Ja, wir können mehr als Überwinder werden! Wir können triumphierend, siegreich überwinden! "Sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses."

„Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der mitten im Paradies Gottes steht.“

Während wir diese segensreichen Worte betrachten und feststellen, was sie für unser Leben bedeuten können, wird in uns das Verlangen wach, nach einem Überwinderleben zu trachten. Es ist der Weg, auf dem wir unser Ich, unser Fleisch und unser eigenes Wesen verleugnen und mehr in das Wesen Jesu gelangen, das nicht mehr die eigenen Wege und das eigene Leben begehrt.

„Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem anderen Tode." Wenn wir erst einmal in dieses Leben eingegangen sind, wenn wir diesem Leben folgen und in ihm völlig werden, dann wird und kann uns der "andere Tod“ kein Leid zufügen. Das ist etwas, das wir beachten müssen. Gott bietet uns ein Leben der Macht und der Stärke und des gewaltigen Sieges in Ihm an. Wie wahr ist es doch, dass wir kein Leben in uns selber haben und dass wir aus uns selbst nichts tun können! Aber wir können alles durch Christus tun, der uns hilft. Er ist es, der uns die göttliche Befähigung gibt, ein Überwinder zu sein .Wir danken Gott für Seine wunderbare Verheißung. Es ist unmöglich, dass uns durch den anderen Tod ein Leid geschieht, wenn wir Ihm nachfolgen und Seinen Willen tun, bis wir zu dem Leben gelangen, von dem es heißt:
"Doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir."

„Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem verborgenen Manna.“ Wir wissen nicht, was das ist; aber es wird etwas Kostbares, etwas Herrliches sein, das jede irdische Speise weit übertrifft. Es heißt dann weiter: ". . . und will ihm geben einen weißen Stein." Das ist ein anderes Weiß, als wir es kennen! Es ist ein leuchtendes, strahlendes, glänzendes Weiß, das die Herrlichkeit, Gnade und Liebe Jesu widerspiegelt. Wir werden es erlangen, wenn wir "alles für Schaden rechnen und für nichts achten, um Christus zu gewinnen“. Wie nötig ist es, den fleischlichen Sinn loszulassen, der uns gefangen nehmen und von Jesus abziehen will.

„… auf dem Stein einen neuen Namen geschrieben.“ Dieser "neue Name" bedeutet für uns eine neue Schau; wir werden alles mit anderen Augen ansehen. Unsere Wünsche sind verwandelt, und Dinge, nach denen wir uns sehnten, haben ihren Reiz verloren. Wir haben ein neues Wesen - das Wesen Gottes. Uns erfüllt eine neue Freude; denn "vor dir ist Freude die Fülle und liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich". Wir haben eine neue Reinheit. Es genügt nicht, ein moralisches Leben zu führen und ein guter Mensch zu sein. Die Reinheit Gottes ist in denen, die "überwunden haben durch des Lammes Blut". Wie gut ist es, wenn wir willig sind, unser Ich aufzugeben, an das wir uns so fest klammern, und es allezeit verleugnen, um in das Leben des "täglichen Sterbens" zu kommen! Sind wir schon dort? Können wir Tag für Tag, Augenblick um Augenblick überwinden? Dann werden wir auch den reichen Lohn empfangen, der den Überwindern gewährt wird. Der "neue Name" ist nur denen bekannt, die ihn empfangen, und er wird nur denen gegeben, die überwinden. Das ist ein Geheimnis zwischen Jesus und den Überwindern.

Eine weitere wunderbare Verheißung ist: ".Wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Völker." Vielleicht interessiert es dich nicht, Macht oder Regierungsgewalt über Völker zu haben. Das ist in Ordnung letzt brauchen wir uns nicht dafür zu interessieren; jetzt haben wir nur ein Interesse, und das ist Jesus – Ihn besser kennen zulernen. Und doch ist es eine Verheißung, die den Überwindern gilt und die wir in ihrem vollen Ausmaß in der Ewigkeit erkennen und erfahren werden.

„Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden; und ich will seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, sondern ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln." Das ist der vollendete Lauf des Überwinders. Lasst uns damit nicht nur anfangen, sondern fortfahren, ganz gleich, was für Versuchungen und Prüfungen unseren Weg auch kreuzen mögen. Lasst uns willig werde, ständig zu überwinden.

Obgleich alle diese wunderbaren Belohnungen von Gott den Überwindern verheißen sind, ist doch das Überwinderleben an sich das Wichtigste; und wenn wir jeden Tag und jeden Augenblick in Jesus leben, dann sorgen wir uns gar nicht mehr um den Lohn. Ein Überwinderleben ist das reiche, herrliche, machtvolle Leben Gottes, das Er in uns zur Entfaltung bringt und in uns lebt. Solche Menschen macht Er zu Pfeilern in Seinem Hause, und sie werden nicht mehr hinausgehen. Wenn wir zum Herzen Gottes gelangt sind – in das Allerheiligste –, dann lasst uns dort bleiben.

Ist das nicht das Leben, nach dem wir uns sehnen? Wenn wir es erreichen wollen, müssen wir vorsichtig wandeln und achtsam sein - bei jedem Blick, bei jedem Wort und bei jeder Tat. Wir müssen unsere eigenen Wege, unsere eigenen Gedanken und unser eigenes Tun verlassen. Dann wird der Tag kommen, an dem wir erhöht werden und hinter dem Kreuz verborgen bleiben. Lasst uns an das Wort der Überwinder denken: "Sie haben ihr Leben nicht geliebt bis an den Tod!“ Das ist nicht nur für einige wenige Menschen; es ist für dich, es ist für mich! Mag Gott uns helfen, alles Ihm zu überlassen. Der Weg des Überwindens führt uns unmittelbar zum Herzen Gottes, wo wir für Zeit und Ewigkeit in Seiner unvergleichlichen Liebe ruhen dürfen.
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Selig, ja selig ist der zu nennen, des Hilfe der Gott Jakobs ist, welcher vom Glauben sich nicht lässt trennen und hofft getrost auf Jesus Christ. Wer diesen Herrn zum Beistand hat, findet am besten Rat und Tat. Halleluja
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Jesus komm! um zu richten. C. R. Biggs

"Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen. Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige" (Offenbarung 1, 5b-8).

Eine der Hauptbotschaften des Buchs der Offenbarung ist, uns Jesus als den kommenden König und Richter vor Augen zu führen. Gottes Volk ist so etwas wie ein missionarischer Außenposten des himmlischen Königreiches. Einerseits sind wir mit Christus bereits in die himmlischen Örter versetzt, andererseits führen wir unser Leben noch hier auf der Erde, inmitten einer sterbenden Welt.

Als sündige Menschen wurden wir von unserem alten Leben erlöst – in dem es nur um die Wünsche unserer egoistischen Herzen ging – und dazu befreit, ein Leben mit Gott und als seine Zeugen zu führen. Johannes beschreibt dies in den oben genannten Versen und bezeugt, dass Jesus Christus uns geliebt und mit seinem eigenen Blut von unsern Sünden erlöst hat. Genau das war der Auftrag Jesu: Sein leben zu opfern, um sich ein Volk zu erlösen und mit seinem Blut für ihre Sünden zu bezahlen. Der Apostel Paulus schreibt darüber in Römer 6,23: "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; das Gnadengeschenk Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn."

Die Ungerechtigkeit dieser Welt.

Ganz gleich ob Christ oder Nichtchrist, jeder Mensch verlangt nach Gerechtigkeit. Als Geschöpfe im Ebenbild Gottes wissen wir genau, dass in-dieser Welt vieles so ist, wie es nicht sein sollte. Wohin man auch sieht, es herrscht Ungerechtigkeit. Die Mächtigen werden immer mächtiger und die Schwachen werden ständig unterdrückt. Der Tod kommt zu jedem von uns, doch bis dahin führen viele ihr Leben zum eigenen Vorteil auf Kosten anderer und fördern somit die Ungerechtigkeit dieser Welt. Tausende Ungeborene schaffen es nicht einmal lebendig aus dem Mutterleib, weil die Ichbezogenheit ihrer Eltern es ihnen verweigert; und viele der Kinder, die geboren werden, leben ein trauriges Dasein, weil ihre Eltern sie misshandeln. wir alle wissen: Es stimmt etwas nicht mit dieser Welt!

Der Nichtchrist sieht es und stellt die Frage: „Wenn euer Gott ein liebender und allmächtiger Gott ist, warum tut er dann nichts gegen die Ungerechtigkeit dieser Welt?" „Sieht er etwa keine Nachrichten?" "Weiß Er nichts von all den Frauen, die tagtäglich vergewaltigt werden oder von dem Rassismus, der noch in so vielen Ländern Hass schürt oder dass unzählige Menschen wie eine Ware verkauft und behandelt werden?" All dies sind Fragen, die uns gestellt werden. Und sie sagen etwas Eindeutiges aus: Wir sehnen uns nach Gerechtigkeit!

Und genau von dieser Art göttlicher Gerechtigkeit spricht das Buch der Offenbarung. Allerdings wirkt sich Gottes Gerechtigkeit nicht so aus, wie Nichtchristen sie gerne hätten. Gott handelt nicht nach ihren eigenen selbstsüchtigen Vorstellungen, sondern Er behandelt sie als Teil des Problems. Was wir brauchen, ist kein Friedensmarsch, keine Lieder von Bob Dylan über Zusammenhalt und Menschlichkeit. Was wir brauchen, ist Reue über und Umkehr von unseren Sünden!

Die Offenbarung zeigt uns, dass Gottes Gericht über alle ergeht, die gegen Seinen heiligen Charakter gesündigt und die Ihn nicht geliebt und verehrt haben, wie sie es hätten tun sollen. In diesem Buch macht Gott deutlich, dass die ganze Menschheit sündig und deshalb Teil des Problems der weltweiten Ungerechtigkeit ist, solange, bis der Heilige Geist in unser Leben kommt, uns von unserem geistlichen Tod auferweckt und Gottes Liebe in unsere Herzen pflanzt, damit wir durch seine Gnade leben können (vgl. Epheser 2.4-8).

Wer an Jesus Christus glaubt, dessen Sünden sind vergeben und er wird in Gottes Gericht den Freispruch erhalten, denn Christus ist unser Anwalt, der für uns bereits die Strafe erlitten hat. Wir sollten über die Ungerechtigkeit und den täglichen Terror in unserer Welt wütend sein, aber in einer Weise, in der wir darüber erschüttert sind, dass all dies aus dem Hass und der Ablehnung der Menschen gegen den allmächtigen Schöpfer resultiert und es Verstöße gegen Sein heiliges Gesetz und Seinen wundervollen Charakter sind.

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"Die Straßen aus Gold werden uns wenig beeindrucken und die Harfenklänge der Engel werden uns nur wenig erfreuen im Vergleich zu dem König in der Mitte des Thrones.

Er ist es, der unsere Blicke und Gedanken auf sich ziehen wird, der unsere Liebe entfachen und alle unsere geheiligten Gefühle auf ein Höchstmaß unaufhörlicher Anbetung  erheben wird. Wir werden JESUS sehen!“

C.H. Spurgeon
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