Der Weinstock und die Reben.

Hans R. Waldvogel

 

Wenn ich das Kapitel lese scheint es mir immer, als hätte der Jesus uns hier Sein blutendes Herz noch einmal aufgetan. Wie herrlich klingt Seine Einladung an die Sünder: "Kommet her zu mir!" Kein Mensch wird gerettet, indem er zum Papst geht, weder zu einem katholischen noch zu einem evangelischen. Er muss zu Jesus kommen. Er muss Jesus erleben. "Nur wer zu mir kommt", sagt Jesus, "hat Leben." Er wendet sich mit Seiner Einladung an die ganze Welt: "Kommet her zu mir!" 

 

Unsere Aufgabe besteht darin, dass wir die Menschen nicht zu uns einladen, sondern sie zu Jesus weisen. Bei mir ist nicht viel zu holen, aber beim Heiland sind unerforschliche Reichtümer.

 

Wenn ich das Kapitel lese scheint es mir immer, als hätte der Jesus uns hier Sein blutendes Herz noch einmal aufgetan. Wie herrlich klingt Seine Einladung an die Sünder: "Kommet her zu mir!" Kein Mensch wird gerettet, indem er zum Papst geht, weder zu einem katholischen noch zu einem evangelischen. Er muss zu Jesus kommen. Er muss Jesus erleben. "Nur wer zu mir kommt", sagt Jesus, "hat Leben." Er wendet sich mit Seiner Einladung an die ganze Welt: "Kommet her zu mir!" 

 

Unsere Aufgabe besteht darin, dass wir die Menschen nicht zu uns einladen, sondern sie zu Jesus weisen. Bei mir ist nicht viel zu holen, aber bei Jesus sind unerforschliche Reichtümer. Wenn ich die jungen Leute betrachte, die sich dem Dienst des Herrn geweiht haben, dann freut sich mein Herz, denn ich weiß, dass Gott etwas mit ihnen vorhat. Das sagt Er uns in diesem Wort. Wie oft sind junge Männer zu mir gekommen und hatten ihren Plan. Ich sollte ihnen helfen, dass ihre Pläne ausgeführt werden könnten. Sie sind mir recht böse geworden, wenn ich es nicht tat. 

 

Aber hier sagt uns der Herr Jesus, was Sein Plan für dich und für mich ist. Dieser Plan ist himmlisch, herrlich, wunderbar, gewaltig! Wenn du zu Jesus gekommen bist und Sein Heil angenommen hast, dann heißt es: „Jetzt seid ihr rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe!“ Viele nennen sich Christen und sind noch gar nicht rein. Mit solchen  haben wir nichts tun. Wer zu Jesus gekommen ist, dessen Herz ist weißer als der Schnee. Hier ist der Plan deines Gottes, hier ist der rechte Weinstock! Gott hat nur einen einzigenBaum in Sein Reich gepflanzt, und dieser Baum ist ein Weinstock. Nur die Reben  an diesem Weinstock tragen Frucht. Wie viel wird getan, um Gottes Volk zu einigen! Das ist schon eins! Wer nicht eine Rebe am Weinstock ist, der gilt gar nichts. Aber wer am Weinstock ist, der ist auch mit ihm verbunden, wenn wir mit Jesus verbunden sind. 

 

Habt ihr schon die Reben an diesem Weinstock angeschaut? Sie bekämpfen sich nicht gegenseitig. Sie suchen alle das Sonnenlicht. Jede versucht, so viel Frucht zu tragen, wie sie nur tragen kann. Diese Frucht sucht der Weingärtner, das ist unser Vater im Himmel. Ich bin Gott so dankbar, dass für mich eine Stunde kam, in der Jesus mich zu sich zog und sich mit mir verband. Seitdem habe ich keine Zeit mehr, andere zu bekämpfen, sondern habe alle Hände voll zu tun, um das Reich Gottes zu verkündigen und Jesus Seelen zuzuführen. 

 

Bist du schon zu Ihm gekommen? Hast du schon das Geheimnis gelernt, in Ihm zu bleiben, mit Ihm innig verbunden zu sein wie die Rebe am Weinstock? Hier müssen wir das Wort Jesu beachten: "Ihr habt mich nicht erwählt!" Es kommt gar nicht auf unsere Pläne an. Was für Pläne haben Knechte Gottes auch heute noch! Sie suchen hier und dort ein passendes Schafherdchen. Wo die fettesten Schafe sind, da wollen sie sein. Das ist aber nicht der Plan Jesu. "Ich habe euch erwählt!" Wir gehören Ihm; wir haben keine Bestimmung mehr über unser Leben zu treffen. 

 

Daheim sagte ich zu meinen Leuten: "Jetzt muss ich nach Jugoslawien gehen. "Einer sagte zu mir: "Dahin gehst du nicht! 

 

Wir wollen dich jetzt noch nicht verlieren." Er dachte: Da ist Gefahr! Das kommt gar nicht in Betracht. Wenn der Herr Jesus dich erwählt hat, dann hat Er für dich in der Welt eine Aufgabe, die kein anderer erfüllen kann. Kein anderer kann deinen Platz einnehmen. Wenn du diese Wahl deines Heilandes angenommen hast, bist du in alle Ewigkeit ein Sklave, der nicht mehr selbst zu bestimmen hat. 

 

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der vier Pfarrer waren. Ich war Arbeiter, ich musste schaffen. Wenn die Leute fragten: "Warum bist du nicht auch Pfarrer geworden?" sagte ich: "Ich will mir mein Brot ehrlich verdienen." Das war nun recht ungezogen ausgedrückt. Aber ich hatte zu viel hineingeschaut; ich sah die Heuchelei, die falschen Arbeiter, die nicht treu am Weinstock blieben, die selbst bestimmen und sich selbst suchen. Aber der Herr Jesus tut uns Sein Herz auf. Er hatte Seine Jünger noch einmal vor Seinem Kreuzestod um sich geschart und ihnen Sein Testament verschrieben. Hier ist das allergrößte Vermächtnis, das Er uns hinterlassen hat: "Ihr in mir und ich in euch!" Wenn ich diese Quelle in mir habe, wenn sie in mir sprudelt und Ströme lebendigen Wassers hervorbrechen, dann brauche ich nicht lange zu suchen, ob ich auch irgendwo eine Anstellung bekomme. Wie traurig ist es, wenn man junge Leute mit ihrem Diplom aus der Bibelschule kommen sieht, die sich nun irgendwo eine Stelle suchen müssen, während Millionen Menschen verloren gehen! 

 

Als ich in Deutschland zum ersten Male Zeltversammlungen hielt, bekam ich einen Brief mit allerlei Siegel und Dokumenten von einem Prediger, den ich nie kennenlernte. Er fragte: "Haben Sie nicht eine Stelle für mich? Ich habe eine gute Ausbildung. Ich kann sehr gut predigen, aber ich habe keine Stelle." Ich komme von Amerika und alle Hände voll zu tun, um dem deutschen Volk das Evangelium zu predigen, und finde überall offene Türen - und der wohnt hier und hat keine Arbeit! Ich habe diesen Brief gar nicht

 

beantworten können. Das war mir zu dumm! Jesus Christus, der Sohn Gottes, der gesagt hat: "Ich lebe, und ihr sollt auch leben!" sagte auch zu Seinen Jüngern: "Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt von des Leibe sollen Ströme lebendigen Wassers fließen!" Hier sagt Er zu dir und zu mir: "Darin wird mein Vater geehrt, dass ihr viel Frucht bringet!" Das ist der Weg zur Fruchtbarkeit. Es gibt nur einen Weg, den Weg der innigen Verbindung, das Verschmolzenseins mit dem Herrn Jesus. 

 

Woher kommen heute die toten Kirchen und Gemeinden? Die ganze Welt ist voll davon. Ganz gewaltig großer Betrieb, aber es kommt nichts dabei heraus! In New York haben wir eine Kirche, die 23 Millionen Dollar kostete, m der, wenn ich mich nicht irre, noch nie ein Sünder gerettet wurde. Woher kommt das? Sie blieben nicht am Weinstock. Diese Menschen können selber etwas tun. Wer aber erkannt hat: "Ohne mich könnt ihr nichts tun", wird es auch gar nicht erst probieren; denn er weiß, dass er alles von oben bekommen muss. Meine einzige Aufgabe ist die Aufgabe der Rebe: zu bleiben an Weinstock. Wenn die Rebe diese Aufgabe erfüllt und mit dem Weinstock verbunden bleibt, dann sorgt der Weinstock dafür, dass die Rebe beständig voll Saft ist, Tag und Nacht. Der Weinstock zieht den Saft aus dem Erdreich und treibt ihn in die Reben, und die Reben und der Weinstock sind eine Pflanze. So sind wir mit dem Herrn Jesus nicht zwei, sondern eins. Wir sind die Reben. Er ist der Weinstock! Wie können wir nun in Ihm bleiben? Das sagt Er uns hier: 

 

"So meine Worte in euch bleiben!" Und Johannes sagt: "Ich habe euch Jünglingen geschrieben; denn ihr seid stark, und das Wort Gottes bleibt bei euch, und ihr habt den Bösewicht überwunden. „Wir sollen das Wort Gottes nicht im Kopf, sondern im Herzen haben. "Mein Herz hält dir vor dein Wort." Es nützt nichts, wenn ich vor dem Laden stehe und das Brot betrachte, das darin zum Verkauf ausgestellt ist. Es nützt auch nichts,

 

wenn ich ein Buch über die Bestandteile des Weizens, über die Kalorien und Vitamine lese. Das mag sehr interessant sein, aber es macht mich nicht stark. Ich muss das Brot essen, kauen und verdauen. Das ist es, was Jesus meint, wenn Er sagt: "Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und Leben." Das sind keine Worte für den Verstand! Es ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. 

 

Paulus schrieb an Timotheus: "Es soll aber der Ackermann, der den Acker baut, die Früchte am ersten genießen. Merke, was ich sage! Der Herr aber wird dir in allen Dingen Verstand geben. "Ich habe es mit Knechten Gottes zu tun gehabt, die gut predigen konnten. Wenn man aber ihr Leben betrachtete, musste man sagen: "Die leben ja gar nicht, was sie verkündigen!" Ich sagte zu einem: "Wie wagst du, den Leuten etwas aufzutischen, was du selbst nicht gegessen hast?" Darin ist kein Leben, es ist tot, und daraus kommt Zank und allerlei eitles Wesen. Aber wenn es der Knecht selbst gegessen hat, wenn es aus dem Leben fließt, dann ist Geist und Leben darin. So war es bei Jesus. "Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes voller Gnade und Wahrheit. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen." Das muss von jeder Rebe auch gesagt werden können. Das Leben spricht viel lauter als das Predigen. 

 

Wenn ich so die Leute sehe, Knechte Gottes, die Zeit haben, in der Stadt umherzulaufen und keine Zeit, um Gemeinschaft mit Jesus zu pflegen im Gebet, dann weiß ich, wer sie sind und wie es mit ihrer Fruchtbarkeit bestellt ist. Der Heiland hat nur eine Methode und nur einen Weg zur Fruchtbarkeit geschaffen, und dieser Weg ist Er selbst. 

 

"Das sei alle meine Tage meine Sorge, meine Frage, ob der Herr in mir regiert!"

 

Gedanken und Ideen, seid ihr besprengt mit Blut? Herr Jesus, bin ich treu geblieben? Bist Du mein Leben? Wie wenige kennen überhaupt diesen Weg! Ich weiß, was ich sage. Wer in Christus bleibt, dem kannst du es bald ansehen der braucht keine Reklame dafür zu machen. Er bringt viel Frucht; es kommt etwas bei ihm heraus. Er mag gar nicht die Fähigkeit haben, ein einwandfreies Zeugnis abzulegen, aber er kennt Jesus! Kennst du schon den Weg, den Weg der göttlichen"Salbung? Weißt du, dass Jesus gesagt hat: "Wartet, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe!"? Habe ich jetzt noch ein Recht, etwas anderes zu tun als zu warten, bis ich diese Kraft empfangen habe, bis Christus in mir zu Seinem Recht gekommen ist? Leider arbeitet der Teufel Tag und Nacht, um die  Reben abwendig zu machen. Manche haben zu mir gesagt: "Wir haben keine Zeit, ein Gebetsleben zu führen, wir müssen gehen." Und sie sind gegangen. 

 

Ich tat einen Schwur, als ich zu Jesus kam: "Heiland, jetzt werde ich nie predigen, nie eine Versammlung halten!" Bis heute habe ich nie danach gesucht, irgendwo einen Dienst zu finden. Ich habe immer nur gedacht, mit Jesus in Verbindung zu bleiben. Für meine Gebetszeit musste ich kämpfen; aber wenn ich nicht dafür gekämpft hätte, dann hätte der Teufel bald gesiegt. Dann wären alle meine Predigten leer und kraftlos. 

 

Gleich zu Anfang meiner Dienstzeit hatte ich ein wunderbares Erlebnis. Ich kam in eine Gemeinde als Hilfsprediger, und ich vermisste, dass Seelen gerettet wurden. Dann habe ich mich ins Gebet begeben. Eines Tages betete der Heilige Geist durch mich und sagte: "Mein Gott, Du musst diese ganze Stadt erretten! Es ist Zeit, dass hier eine Erweckung ausbricht! Der Bürgermeister und der Polizeichef - sie alle müssen erweckt werden!“ Nach etwa zwei Wochen hat Gott mein Gebet buchstäblich erfüllt.

 

Ein Bruder brachte einen Lahmen in die Gemeinde, bevor die Versammlung begonnen hatte. Er war ein Russe, der weder englisch noch deutsch konnte, nur russisch. Aber er fand Jesus noch vor der Versammlung, er wurde gerettet und geheilt. Am nächsten Tage ging er zum Versorgungsamt, von dem er seine Unterstützung bezog, und bat um Arbeit. Ehe wir recht verstanden hatten, was geschehen war, stand am Abend alles in der Zeitung. Und jetzt kamen die Leute herbeigeströmt, so dass jeden Abend die Halle gepackt voll war. Nie habe ich mit größerer Freudigkeit und Salbung das Evangelium predigen können. Die Allerschlechtesten der Stadt kamen. Manche wurden kreideweiß und gingen von selbst nach vom, um sich vor Jesus hinzuknien. Das war eins meiner ersten Erlebnisse - und seitdem! Wenn ich ein Buch schreiben könnte! Hier ist das Buch, Sein Vermächtnis an dich und mich! Warum soll ich zu einer anderen Quelle gehen? Lasst mich bei dieser Quelle bleiben! Lasst mich in Ihm bleiben, damit Er in mir bleibt! Da wird die Fruchtbarkeit nicht ausbleiben! Und wenn Jesus kommt, dann wird Er sagen: "Wohl dir, du guter und getreuer Knecht!" 

 

Zum Schluss noch eins: "Wer in mir bleibt, der sündigt nicht!" "Ihr seid schon rein um des Wortes willen!" Sein Wort, Sein Evangelium, das Wort des Vollmächtigen ist ein Wort, das die Toten auferweckt. Ihr seid jetzt rein, wie auch Er rein ist! Aber wie soll ich in einer Welt voll Sünde und in meiner großen Schwachheit und Ohnmacht rein bleiben? Der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht! Nur, wer in Ihm bleibt! "Wer da sündigt, der hat ihn nicht gesehen noch erkannt!" Kennst du Ihn als deinen innewohnenden Heiland, als deinen Behüter, der dich wie Seinen Augapfel bewahrt? Es ist heute eine große Not in der Welt, dass so viele predigen und nicht danach leben. Die Hölle lacht jeden Tag über die Niederlagen, die Jesus zu verzeichnen hat, weil Seine Kinder Ihm untreu geworden sind. Wer sich aber reinigt, der wird ein dem Hausherrn gebräuchliches Gefäß werden.

 

Deshalb ist es kein Wunder, dass der Heiland zu den Aposteln vor seinem Kreuzestod die Worte sagte: "Bleibet in mir!" Bleibe in Ihm! Das kostet dich etwas. Es kostet dein Leben. Dazu hat mir mein Gott mein Leben gegeben, dass ich es mit Seinem Leben vertausche. Da gehört mein Leben hinein, ganz verloren, verborgen mit Christo in Gott. Da findet es der Feind nicht. 

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Glaube und Gehorche. James l. Packer 

 

Was bedeutet es, Christ zu sein? Das Christsein können wir unter vielen verschiedenen Gesichtspunkten betrachten, doch wir können alles, was wir bisher über Christen gesagt haben, mit folgendem Satz zusammenfassen: Wahre Christen sind Menschen, die Gottes Wort anerkennen und ihr Leben danach ausrichten. Sie fügen sich vorbehaltlos dem Wort Gottes, das "im Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist" (Daniel 10:21), sie glauben seinen Lehren, vertrauen seinen Verheißungen und befolgen seine Gebote. Ihre Augen sind auf den Gott der Bibel gerichtet auf ihren himmlischen Vater und auf Christus, ihren Erretter. Ein Christ wird, wenn er danach gefragt wird, bekennen, dass Gottes Wort ihn von der Sünde überführen und ihm die Vergebung zugesprochen hat. Sein Gewissen ist, wie bei Martin Luther, m Gottes Wort gebunden, und er strebt, wie der Psalmist, danach, sein ganzes Leben nach dem Willen Gottes auszurichten: 

 

"Ach, dass ich doch beständig die Wege gehen möge, auf denen ich deine Bestimmungen einhalte! . . . Von ganzem Herzen habe ich dich gesucht, lass mich nicht von deinen Geboten abirren! ...Ich habe dir erzählt, welchen Weg ich wähle, und du hast mir geantwortet. Nun lehre mich doch, deinen Bestimmungen zu folgen. Lass mich verstehen, welchen Weg deine Ordnungen vorgeben; ich will nachsinnen über alle deine Wunder.“ "Lenke mein Herz hin zu dem, was du in deinem Wort bezeugst und halte es fern vom Streben nach Gewinn! ... Mein Herz soll einzig und allein an deinen Bestimmungen hängen, damit ich nicht in Schande falle“ (Psalm 119:5, 10,26-27,36,80 NGÜ).

 

Gottes Verheißungen stehen ihm vor Augen, wenn er betet, und in seinen täglichen Verrichtungen sind ihm Gottes Anordnungen stets bewusst. 

 

Christen wissen, dass Gottes Wort neben dem, wie es in der Bibel festgehalten ist, auch als das Wort existiert, durch das alles erschaffen wurde und das alles kontrolliert und ordnet. Weil der Christ anhand der Bibel weiß, dass ihm alle Dinge zum Besten dienen, freut er sich über die Vorstellung, dass Gott alle Ereignisse kontrolliert und ordnet. Christen sind unabhängige Menschen, und doch ist das Wort Gottes ihr verbindlicher Maßstab, an dem sie alles messen und prüfen, das ihnen begegnet, und sie werden nichts akzeptieren, was sie nicht zuvor anhand der Schrift geprüft und als akzeptabel erkannt haben. 

 

Warum trifft diese Beschreibung nur auf so wenige von uns zu, die wir uns heute als Christen bezeichnen?" Diese Frage sollte jeder von uns an sein eigenes Gewissen richten.

 

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Vertraue in allen Sorgen auf Gottes Wort.

Octavius Winslo

 

 

Nichts in dieser Welt ist so tröstlich wie der christliche Glaube. Keine Religion der Welt kann die Tiefen der menschlichen Seele derart erreichen oder die größten Sorgen des Menschen stillen. 

 

Wenn dein Herz überwältigt schien, wenn die Umstände dich wie eine dunkle Wolke umhüllten, wenn die Trauer deine Seele niederdrückte, und du dann zu Gottes Wort geflohen bist, wie oft hast du aus den göttlichen Wahrheiten den nötigen Trost, die rechte Hilfe und Rat erhalten? Hat sich Gottes Wort nicht immer als zuverlässig erwiesen? "Der Gott allen Trostes " spricht zu uns durch sein Wort. Kann es einen geben, der mehr zu trösten vermag als Er? 

 

Ist es nicht überwältigend, wie sehr sein Wort zu allen Lebenslagen passt? Was auch immer uns Kummer macht, welche Trauer wir auch immer erleiden müssen, es gibt Trost und Hilfe m Gottes Wort für seine Gemeinde. Gott und seine Kinder niemals in ihrer Not alleine lassen. Er wird einem jeden das geben, was es braucht; mit dem Ziel, uns zu heiligen mid mehr von seiner Herrlichkeit zu erkennen, damit sein wunderbarer Name geehrt wird! 

 

Lieber Christ, bist du in Trauer? Dann richte einmal mehr deinen Blick auf die Quelle aller göttlichen Wahrheit, dem unfehlbaren Trost aus Gottes Wort. Es ist ein Buch für jene, die trauern und verzweifelt sind. Es wurde geschrieben, um auf die herrliche Geschichte von Jesus Christus, dem „Mann der Schmerzen und des Leides“, hinzuweisen. Warum sollte es keine Hilfe sein. Auf jeder Seite begegnet dir Gott, der "tröstet, wie eine'Mutter ihre Kinder tröstet" (Jesaja 66:13). 

Die'Bibel gewährt uns an vielen Stellen einen Blick in Gottes Herz. Hier zeigt sich der Herrscher der Welt als Retter für die Armen im Geist, als ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen, als eine Zuflucht für die Unterdrückten und für die, die um der Gerechtigkeit verfolgt werden (vgl. Matthäus 5:3; Psalm 68:6; Psalm 9:10; Matthäus 5:10). Gott sei Dank für den Trost, den Er in seinem Wort bereithält. Darum zögere nicht, sein Buch zu offnen, ganz gleich, was dich quält. Sei es deine Sünde, Versuchungen oder andere Umstände, Gott kann durch sein Wort zu deinem Herzen reden und dir einen Trost geben, den kein anderer zu geben vermag. 

 

Hast du jemals deine Sorgen Gottes Wort anvertraut? Die Psalmen Davids sind hierbei oft die größte Hilfe, denn viele von ihnen wurden in schweren Nöten verfasst. Und vermutlich findest du nirgendwo sonst einen solchen Erfahrungsschatz emes Menschen, der in den größten Nöten Gottes Hilfe erfahren konnte. 

 

Daher empfehle ich dir dringend, Gottes Wort zu suchen — sei es in Freude oder Schmerz! Wenn du dies tust, wirst du Gottes Herz immer  besser kennen lernen. Du wirst mehr über das Leben lernen als in jeder Schule dieser Welt. Suche Trost deshalb bei Gott, aus seinem Wort. Nur hier wirst du „Ruhe finden für deine Seele“ (Jeremia 6:16; Matthäus 11:29). 

 

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Wahrheit finden in einer Welt voller Irrtümer.

D. M. Lloyd-Jones 

 

„So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit!"

(Epheser 6:14). 

 

Es besteht kein Zweifel daran, dass die meisten Probleme in unseren Kirchen, Gemeinden und auch in der Welt dadurch entstehen, dass wir uns immer mehr von der Autorität der Heiligen Schrift entfernen. Gottes Wort wird durch menschliche Philosophie ersetzt. Die Meinung von sogenannten "Gelehrten" erhält mehr Bedeutung als die göttliche Offenbarung. Und selbst geistliche Leiter loben den Fortschritt der wissenschaftlichen Erkenntnisse und beugen sich unter deren Weltanschauung. Die Bibel wird mehr und mehr zu einem Buch unter vielen anderen Büchern. Sie gilt als nicht mehr zeitgemäß, ihre Inhalte als zu intolerant. 

 

„Auf ein solches Buch kann sich der moderne Mensch doch nicht verlassen. Schließlich hat die Wissenschaft die biblische Wahrheit schon längst widerlegt", so lautet die allgemeine Meinung. Und das Ergebnis davon ist, dass man Gottes Botschaft kein Gehör mehr schenkt und jegliches Interesse an ihr verloren hat.

 

Jeder von uns muss sich selbst fragen: "Vertraue ich der Bibel als Gottes unfehlbares Wort? Ist sie die sichere Autorität in all meinen Fragen über Gott den Glauben, den Ursprung und den Sinn des Lebens? Wird mein ganzes 

Denken von Gottes Wort bestimmt oder lasse ich mich von meinem eigenen Urteil leiten und entscheide selbst, welche Teile der Heiligen Schrift ich für mich als verbindlich betrachte? Der Hintergrund dieser Fragen ist ganz klar: Ist die Bibel Gottes Botschaft und Offenbarung oder vertraue ich lieber auf menschliche Spekulationen, Erkenntnisse und Ansichten? Oder, um es noch einfacher zu machen: Setze ich mein Vertrauen auf das, was ich in der Bibel lese? Formt sie mein Denken und mein Leben? Oder lasse ich mich vom gegenwärtigen Zeitgeist und der Meinung der Masse beeinflussen? Es ist unvermeidlich, dass wir entweder das eine oder das andere tun. 

 

Die ersten Christen hatten keinen Zweifel daran, dass die Bibel Gottes Wort ist. Über Jahrhunderte war man sich einig, dass die Bibel nicht nur Gottes Wort "enthält", sondern dass sie völlig von Gott inspiriert und daher auch völlig unfehlbar sei. Vor 500 Jahren kämpften die Reformatoren für die Wahrheit, dass die Bibel nicht nur Gottes Offenbarung an die Menschheit enthält, sondern dass Gott die Schreiber der Bibel durch Seinen Geist kontrollierte und sie somit vor Irrtümern bewahrte. Dies war von jeher die Sicht der wahren Gemeinde Jesu. 

 

Jeder Mensch benötigt Autorität, denn ohne sie gäbe es weder Richtig noch Falsch sondern nur Chaos und Unordnung. Wie haben in den vergangenen Generationen schon zu häufig erlebt, wohin es führt, wenn Menschen keine Autorität anerkennen. Jeder tut das, was er selbst für richtig hält. Auf diese Weise werden unzählige Menschen ihren Irrtümern überlassen und finden keine Richtungsweisung zu Gottes Wahrheit und daher auch nicht die Erkenntnis ihrer Verlorenheit. Die Welt mag noch so sehr von Fortschritt und Entwicklung sprechen, in Wahrheit bewegen wir uns im Kreis, wenn Gottes Wort uns nicht die Richtung weist. Denn entweder ist Gott unsere Autorität oder wir werden sie an anderer Stelle suchen, die uns ganz sicher nicht helfen kann. Genau das erkannten auch Männer wie Martin Luther und John Wyckliffe und Jan Huss. Ihnen wurde bewusst, welcher Reichtum an göttlicher Wahrheit in der Bibel steckt. Sie erkannten, dass die Meinung der Masse der Botschaft Gottes entgegenstand. Sie scherten sich nicht darum, ob sie allein gegen eine menschliche Übermacht standen - sie hatten die Autorität des Wortes Gottes auf ihrer Seite. 

 

Wie stehen wir heute da? Wie können wir die Grundlage und die Prinzipien unseres Lebens kennen? Wie sollen wir denn leben? Und wie sollen wir dem großen Feind Gottes widerstehen können, ohne die absolute Wahrheit zu kennen und mit ihr umgürtet zu sein? Wie können wir eine Antwort auf all die Fragen finden, die uns das Leben stellt? Wo, wenn nicht in der Bibel, dem unfehlbaren Wort Gottes? Entweder baue ich mein Leben auf Sand oder ich setze meinen Fuß des Vertrauens auf den unumstößlichen Felsen der Heiligen Schrift.

 

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01 Januar 2020 Sieg des Kreuzes.pdf
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