Der Weg zur Geistesfülle. Hans R. Waldvogel

Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auf tun, zu dem werde ich eingeben und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir"
(Offenbarung 3,20).

Für viele Menschen geht das Pfingstfest vorüber, ohne dass es irgendeine Bedeutung für sie bekommt. Gott sei Dank, für mich ist es alle Tage Pfingsten, und das nun schon seit vielen Jahren. Pfingsten kam nicht als irgendeine Bewegung oder Lehre in mein Leben, sondern Jesus Christus übernahm als König die Herrschaft meines Seins.

Schon als junger Mann habe ich zwischen der Welt, dem Fleisch, dem Teufel und dem Lamm Gottes die Wahl getroffen, denn mein Herz hungerte und dürstete nach dem lebendigen Gott. Pfingsten bedeutete für mich, dass Christus in mein Herz einzog. Jesus hat uns Pfingsten erworben mit seinem eigenen heiligen Blut. Es hat ihn viel gekostet. Darum wirst du sein Herz nie mit irgendeiner religiösen Form zufrieden stellen können. Er ist gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden. Es ist das Feuer des Opfers, das von Gott voll anerkannt werden konnte. All die Feuer des Alten Testaments, die von den Opfertieren aufstiegen, konnten Gott nicht zufrieden stellen. Wie viel Selbstgerechtigkeit und eigene Frömmigkeit klebte daran. Aber Jesus war das vollkommene Opfer. Darum musst du zu Jesus gehen, um seine Gesinnung zu empfangen, die jeden anderen höher achtet als sich selbst. Wenn das nicht deine Erfahrung ist, dann stimmt dein Christenleben noch nicht.

Zu der Gemeinde in Laodizea sprach der Heiland: "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen. und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir." Gewöhnlich braucht man diesen Text für Sünder, aber der Heiland hat ihn an seine Gemeinde gerichtet. Was will er uns heute damit sagen? Man feiert Pfingsten dem Kalender nach, ohne ihm Herz und Leben zu öffnen. Aber er ist gekommen, um ein Feuer auf Erden anzuzünden! Wer dieses Pfingstfeuer erlebt hat, wird mit dem Dichter sprechen: "Kein eigener Weg und Wille mehr, bestimme Du allein! Er allein bestimme nun unser Denken, Reden, Tun, also, dass sich kein Gebiet seinem Einfluss mehr entzieht!" Pfingsten bedeutet das Königreich Jesu Christi in unserem Leben. Wo die Sünde geherrscht, wo uns das Fleisch geknechtet hat, da kommt nun ein anderer ans Regiment, der mächtige Löwe aus dem Stamm Juda, der jedes Band zerbricht.

In unserem Bibeltext spricht Gott nun zu seiner Gemeinde: "Welche ich lieb habe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße! " Eine wahre, biblische Geistestaufe kann nur der Mensch erleben, der wirklich Buße getan hat. Sonst muss es auch von uns heißen: "Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot." Wer nicht den Fürsten des Lebens zu seinem Herrn und König erwählt, der steht unter der Herrschaft Satans. Gott sagt uns ganz klar: "So ihr im Fleisch lebt, werdet ihr sterben müssen." Heute hat man allerlei Entschuldigungen für die Werke des Fleisches. Aber sie bringen den Tod. Gott sei Dank, wir haben einen Fürsten des Lebens, der mit seinem heiligen Feuer alles Unreine und Unheilige verzehren will. Durch sein Leiden und Sterben hat er uns die Verheißung des Vaters zugänglich gemacht!

Nun kommt er zu seiner Gemeinde, und diese spricht: "Ich bin reich und habe
gar satt und bedarf nichts!" Lies einmal die christlichen Zeitschriften, die heute überall verbreitet werden, und du wirst diesen Ton finden. Welch ein Betrug! Es sei denn, dass Jesus Christus ins Herz und Leben aufgenommen ist und allein herrschen kann, sonst wird uns das Verdammungsurteil Gottes treffen. Jesus hat sein Blut nicht vergossen, um den Himmel mit Heuchlern zu füllen, sondern um uns von aller Untugend zu reinigen. Das vermag nur er, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist. Was Mose und Elia nicht konnten, das schafft der Herr Jesus, wenn du dich vor ihm beugst. Das Wort Buße bekommt eine ganz neue Bedeutung für uns, wenn wir Golgatha erlebt und ihn, den Aller-Verachtetsten, geschaut haben. Uns, die wir tot in Sünden und Übertretungen waren, hat er durch seine große Liebe erlöst. Pfingsten ist nun wirklich die Bewegung des Armes Jehovas.

Pilatus stand einst vor der Frage: "Was soll ich denn machen mit Christus?“ Petrus musste der Menge am Pfingsttag zurufen: "Ihr habt den Fürsten des Lebens gekreuzigt." Und das geschieht auch heute noch in aller Welt. Wenn du weiterhin im Fleisch wandelst, mag es noch so verborgen sein, dann hast du nicht Christus, sondern einen Mörder erwählt. Da wird der Teufel Anspruch auf dein Leben erheben. Du hast aber auch das Vorrecht. Buße zu tun und den Fürsten des Lebens auf den Thron deines Herzens zu erheben. Wo er herrscht, ist das Regiment der Sünde aufgehoben. Dem Herrn Jesus genügen keine äußerlich schönen Gottesdienste und prachtvollen Kirchen. Mit dem Sendschreiben an Laodizea spricht er zu seiner Gemeinde. Dort fordert er sie zur Reinigung und zur Buße auf Wenn diese Botschaft heute gepredigt wird, wollen es die Gläubigen nicht hören. Und doch finden sich überall, unter allen Benennungen und in allen Kirchen Menschen, die sich vor dem Kreuz beugen und für die Herrlichkeit des Vaters aufwachen.

Sie folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Solcher Mensch ist durch und durch wahrhaftig, denn das Reich Gottes ist Gerechtigkeit, Friede und Freude. Hier wird von einer Gerechtigkeit gesprochen, die alle Selbstgerechtigkeit der Pharisäer und Schriftgelehrten übertrifft. Das Lamm Gottes hat gelitten, um uns von unserer sündigen und verdorbenen Natur zu erretten und uns einen göttlichen Sinn zu schenken. Darum sagt Paulus: "Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war." Warum fehlt uns diese Gesinnung? Wir begehren sie nicht, weil wir uns reich und satt wähnen. Wir reden in Zungen, weissagen, sind reich und merken gar nicht, dass uns die Hauptsache fehlt. Aber wir haben Angst, dass der Preis zu hoch sein könnte. Der Heiland sagte in der Bergpredigt: "Zu den Alten ist gesagt: Du sollst nicht ehebrechen! Ich aber sage euch: Wer ein lüsternes Auge hat. . ." Wie viele Kinder Gottes gibt es, die sich davon nicht reinigen ließen. Aber der Heiland bietet uns seine Herrschaft an, wenn wir bereit sind, Buße zu tun. Das ist Pfingsten: "Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein", und zwar nicht mit dem Mund, sondern unser Leben ist bestimmt, der Brief Christi zu sein, der nicht mit Tinte geschrieben ist, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes. Ich erlebe es immer wieder, dass alles neu wird, wenn sich Menschen wirklich bekehren. Aber vielen fehlt es an einer wahren, gründlichen Buße, dass man das Wort Gottes wie ein zweischneidiges Schwert, als, einen Richter der Sinne und Gedanken des Herzens erfährt.

Nur da erlebt man auch Pfingsten in seiner ganzen Fülle. Es ist die Gnade Gottes, die uns straft und züchtigt, damit wir nicht verloren gehen. Ich danke Gott dafür, dass er es genau mit mir nimmt. Ich hätte meinen Dienst nie ausrichten können, wenn Gott mir nicht schon in jungen Jahren ein heiliges Gewissen geschenkt hätte, das sich fürchtete, auch nur Böses zu denken. Pfingsten bedeutet die Herrschaft Jesu, und du musst persönlich die Wahl treffen zwischen einem Mörder und Jesus Christus. Es ist unsere Aufgabe, uns täglich vor dem Herrn zu beugen, uns unter seine Zucht zu stellen. Das alttestamentliche Gottesvolk kam nicht ins Verheißungsland, weil es dem Wort Gottes ungehorsam war. Darum sei du fleißig, darauf zu achten. Buße zu tun bedeutet nicht, dass man nur über seine Sünde weint, sondern, dass man sich diesem zweischneidigen Schwert stellt und es ein Richter der Gedanken und Sinne sein lässt. Es gibt kein anderes Mittel gegen die Sünde als das Wort Gottes.

Wir wollen dieses Pfingstfest nicht vorübergehen lassen, ohne uns vor dem Herrn zu beugen. Bald wird die Posaune erklingen, und dann kommt es darauf an, gereinigt und mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein. Sei nicht eher zufrieden, bis der Herr Jesus seine Herrschaft durch den Heiligen Geist ganz in dir auf richten konnte.
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Praktischer Hinweis zum Gebrauch der geistlichen Gaben.
A. B. Simpson

"Strebet nach der Liebe! Fleißiget euch der geistlichen Gaben,
am meisten aber, dass ihr weissagen könnt ... Wer weissagt,
der redet den Menschen zur Besserung und zur Ermahnung
und zur Tröstung ...

Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeglicher Psalmen,
er hat eine Lehre, er hat Zungen, er hat Offenbarung,
er hat Auslegung. Lasset es alles geschehen zur Besserung ...
Darum, liebe Brüder, fleißiget euch des Weissagens und wehret nicht,
mit Zungen zu reden. Lasset alles ehrbar und ordentlich zugehen "

1. Kor. 14, 1, 2,26,39,40.

In 1. Kor. 14 und in einigen Versen des 12. Kapitels gibt uns der Apostel einige wichtige und praktische Hinweise für die Betätigung der Gaben des Geistes in der Gemeinde Jesu. Er betont, dass die Ausübung der Liebe an erster Stelle steht, "Strebet nach der Liebe!" Mit der Liebe Gottes erfüllt zu sein, ist das Wichtigste. Sie ist die krönende Vollkommenheit des neutestamentlichen Glaubens und Lebens. Es erscheint uns oft eintönig, wenn wir nach langen Jahren der Übung in der Schule Christi immer noch täglich durch kleine Prüfungen und Versuchungen zu gehen haben, um in der Liebe vollkommen zu werden. Wir meinen, dass es doch viel interessanter wäre, Größeres zu vollbringen.

Ein Künstler verwendet viel mehr Zeit für die Einzelheiten und Feinheiten eines Bildes als für den Umriss. Ein paar Striche aus der freien Hand können schon den Vordergrund skizzieren, während er Tage, Wochen und Monate für die Feinheiten braucht. Aber gerade diese feinen Striche unterscheiden das Werk eines Künstlers von dem des Laien. Auch im Leben des Glaubens sind die "letzten Striche" so sehr wichtig und können oft erst kurz vor der Vollendung unseres Glaubenslaufes ausgeführt werden. Lasst uns darum in der Schule Jesu nicht traurig sein, sondern die kleinen Lektionen lernen und im alltäglichen Leben nach der Liebe streben. Wichtiger als alle unsere Werke und Worte, unsere große Erkenntnis und heldenhaften Leiden ist es, sich in der Geduld und in der vollkommenen Liebe zu üben.

Weissagung

Während wir nach der Liebe streben, sollen wir auch geistliche Gaben begehren, und zwar in erster Linie die Gabe der Weissagung. Diese Gabe ist sehr klar in 1. Kor. 14 beschrieben. Weissagung ist nicht nur die Möglichkeit, zukünftige Dinge vorauszusagen oder vom Geist Gottes gewirkte Offenbarungen zu empfangen, die das Wort Gottes verständlicher machen können. Weissagung ist ebenso ein einfacher und praktischer Dienst der Hilfe, die uns durch diese Gabe des Geistes zuteil wird. Paulus beschreibt diesen Dienst, indem er auf drei Merkmale hinweist: „Wer aber weissagt, der redet den Menschen zur Besserung und zur Ermahnung und zur Tröstung." Die Aufgabe der Weissagung ist also, die Menschen zu erbauen, sie in ihrem Gewissen aufzuwecken und betrübte und verzagte Herzen aufzurichten.


Ermahnung schließt Unterweisen ein, und zum Ermahnen gehört auch der wichtige Dienst des Aufweckens, des Ermutigens, um Herz und Gewissen der Menschen wach zurütteln. Das ist eine ganz andere Aufgabe, als die Lehren der Schrift zu enthüllen. Es ist der Dienst, der die Menschen von der Sünde überführt, das schlafende Gewissen weckt, so dass der Erweckte von allem Versagen überführt wird. Das schafft erneuertes Leben, hohe Ziele, Opferbereitschaft und Bereitwilligkeit zum Dienst. Weissagung ist ein lebendiges Sprachrohr Gottes und entzündet die Wahrheiten, die schon in seinem Wort sind.


Zur Weissagung gehört auch der Dienst des Trostes, durch den zerbrochene Herzen verbunden, Tränen getrocknet und Verzagte ermutigt werden. Weissagung belebt den Glauben, die Hoffnung und die Geduld. Sie rüstet uns aus als „Söhne des Trostes", bringt den Kranken Heilung den Traurigen Hoffnung und öffnet die Tore des Himmels für sterbende Kinder Gottes. Welch ein nützlicher, wichtiger und anziehender Dienst! Wir folgen da den Fußspuren des, der gesagt hat: "Der Geist des Herrn ist bei mir, darum dass er mich gesalbt hat, er hat mich gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, dass sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn."

Zungenreden

Durch die Gabe der Zungen werden wir durch den Heiligen Geist in den Stand
der Verzückung und Anbetung erhoben, der den Zuhörer von der offenbarten Gegenwart und Kraft Gottes überzeugt. Diese Äußerung ist nicht immer verständlich, weder für den Sprecher noch für den Hörer, und in vielen Fällen muss das Zungenreden durch einen Ausleger übersetzt werden. Die Gabe der Auslegung der Zungen ist ebenso wichtig wie die Zungen selbst.

Aus einigen Versen in 1. Korinther 14 geht klar hervor, dass die Gabe der Zungen nicht dazu bestimmt ist, den Nationen das Evangelium zu verkündigen. "Denn der mit Zungen redet, der redet nicht den Menschen, sondern Gott, denn ihm hört niemand zu, im Geist aber redet er die Geheimnisse", Vers 2. Es braucht keine weiteren Ausführungen, um klarzustellen, dass es kein Mittel zur verständlichen Unterweisung sein sollte. "Wer in Zungen spricht, der bessert sich selbst." In Vers 13 lesen wir: "Denn welcher mit Zungen redet, der bete also, dass er's auch auslege“, d. h. er soll um die zweite Gabe bitten, um die Gabe der Auslegung. Alle Ausführungen werden unterstrichen und zusammengefasst in der Feststellung: "Darum sind die Zungen zum Zeichen nicht den Gläubigen, sondern den Ungläubigen“, Vers 22. Sie sind ein Zeichen der Gegenwart Gottes und bekunden, dass der Sprecher unter dem Einfluss Gottes steht. Darum sollte diese Gabe mit großer Vorsicht gebraucht werden.

Die Erbauung der Gemeinde

Alle Gaben sollen zur Erbauung der Gemeinde dienen. Gott möchte seinem Volk mit allem, was er wirkt, praktische Hilfe bringen. Er lässt niemals ein Wunder geschehen, um damit zu zeigen, dass er es tun kann. Er ist ein weiser Haushalter. Wenn wir nun irgendeine Gabe gebrauchen, um damit zu beweisen, dass wir sie besitzen, entweihen wir das, was Gott uns anvertraut hat. Die Gefahr ist heute groß, alles zur Schau zu stellen, was schnell in Selbstzufriedenheit und Überheblichkeit endet. Dann wird die Schöpfung mehr als der Schöpfer geehrt. Das was alle unsere Worte und Handlungen bestimmen sollte, ist die Verherrlichung Gottes und das Beste für unsere Mitpilger. Diese Einstellung wird unseren Worten und Taten in der Gemeinde Jesu Anziehungskraft und Nüchternheit verleihen.

Das höchste Ziel, das sich ein Prediger stecken sollte, ist, das Volk Gottes mit einfachem und gesundem Brot zu versorgen. Lasst andere glitzernden Tand zur Schau stellen. Wir dagegen wollen darum bemüht sein, den Kindern Gottes gesunde Kost zu geben. Nichts ist so wirklichkeitsnah und durchschlagend wie das klare Evangelium, das Wort des lebendigen Gottes. Christus war ein Lehrer des einfachen Volkes. Wir werden feststellen, dass Gottes Volk zu allen Zeiten aus einfältigen Leuten bestand. Die Gemeinde steht immer in der Gefahr, den sensationellen Zeitschriften und Schauplätzen der Welt gegenüber als arm angesehen zu werden. Die Welt wird uns zu jeder Zeit weit darin übertreffen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erlangen.

Zeugnisse in der Gemeinde

Sind wir auf Grund der Schrift dazu berechtigt, Zeugnisversammlungen zu haben und in den Gottesdiensten den einzelnen die Freiheit zu gewähren, an dem allgemeinen Lobpreis und dem Zeugnis ablegen teilzuhaben? Gewiss, das haben wir! Das ist die Bedeutung des bemerkenswerten Verses: "Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeglicher Psalmen, er hat eine Lehre, er hat Zungen, er hat Offenbarung, er hat Auslegung." Jeder soll an dem Gottesdienst Anteil nehmen. Niemand darf sich an der Programmlosigkeit einer Versammlung stoßen. Sage dein schlichtes Zeugnis von Wahrheiten, die dir geholfen haben und die du zur Erbauung anderer weitergeben möchtest. Fürchte dich nicht, die Botschaft, die der Heilige Geist zur Erquickung deiner Brüder in dein Herz gebrannt hat, auszusprechen. Es wird ein Wort "zur Zeit" für die betrübten Seelen sein. Und wenn du die Gabe der Zungen hast und der Herr einen Ruf der Freude und der Liebe in dein Herz legt, so dass die eigenen Worte nicht ausreichen es auszusprechen, dann brauche die neuen Zungen! Das Hauptanliegen der Gemeinde Jesu sollte immer sein, der Stimme des Heiligen Geistes Raum zu machen. Ehrfürchtiger Glaube wird immer wie Mose sagen: “Lasst den Herrn reden, durch wen er will!“

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Wenn die christliche Kirche nicht den Heiligen Geist wieder gewinnen kann,
der die frühe Kirche beseelte, so wird sie ihre Glaubwürdigkeit verlieren
und abgetan werden als ein für unsere Zeit bedeutungsloser geselliger Verein. MLK

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Erfüllt mit dem Heiligen Geist. Andrew Murray

Wenn wir von dein Erfüllt sein mit dem Heiligen Geist sprechen und wissen wollen was es eigentlich bedeutet gehen unsere Gedanken zum ersten Pfingsttag zurück. Dort sehen wir, wie herrlich der Segen ist, der durch den Heiligen Geist vom Himmel zu uns kommt. Das Erlebnis am Pfingsttag hat uns wichtige Dinge zu sagen. Die Männer, die dort mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden und deren Schwachheiten und Mängel, Sünden und Verkehrtheiten während der drei Jahre, die sie mit dem Herrn Jesus wandelten, uns alle aufgezeichnet sind, wurden neue Menschen, so dass man in Wahrheit von ihnen sagen konnte: "Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden." Wenn wir auf sie schauen, so sehen wir, dass der Heilige Geist auf schwache Menschen kommen will. Das Pfingsterlebnis der Jünger ist auch ein Beispiel für uns, wie wir für den Empfang des Heiligen Geistes bereitet werden.

Die immer währende Gegenwart und Innewohnend des Herrn Jesu in uns ist der erste und vornehmste Segen des Lebens im Heiligen Geist, der Herr hat während seines Umgangs mit seinen Jüngern auf Erden keine Mühe gespart, zu unterweisen, zu erneuern, zu heiligen Doch sie blieben, wie sie waren, weil er erst ein äußerlicher Christus für sie war, der von außen her durch Wort und Einfluß auf sie zu wirken suchte. Im Heiligen Geist aber kam er selbst als der innewohnende Christus zu ihnen, um nun in ihnen selbst das Leben ihres Lebens zu sein. Das war die Erfüllung der Verheißung: "Ich will euch nicht Waisen lassen, ich komme wieder zu euch." Aus diesem ersten Segen ging der zweite hervor: Der Geist Jesu kam als das Leben und die Kraft der Heiligung herab. Wir wissen z. B., wie oft der Herr Jesus seine Jünger wegen ihres Hochmuts strafen und sie zur Demut ermahnen musste. Aber es half alles nichts. Noch in der letzten Nacht beim Abendmahl entstand ein Streit unter ihnen, wer der Erste unter ihnen sei. Welch gesegnete Wirkungen auch die äußerlichen Lehren des äußerlichen Christus haben mochten, sie konnten die Jünger nicht von der Macht der Sünde erlösen. Das ist allein das Werk des innewohnenden Christus. Erst als Jesus durch den Heiligen Geist von dem Leben seiner Jünger Besitz ergriff, wurde ihre Hochmut gebrochen. Sie empfingen ihn als ihr Leben in seiner himmlischen Demut und Hingabe an den Vater, in seiner Selbstaufopferung für andere, und alles wurde neu. Das ist auch für uns der einzige Weg zur wirklichen Heiligung, zu einem Leben, das die Sünde überwindet. Christus selbst ist uns von Gott zur Heiligung gemacht, und dies auf keine andere Weise, als dass wir in ihm leben, weben und sind, weil er alles wirkt.

Eine weitere Frucht des Pfingstsegens ist, dass unser Herz überströmend mit der Liebe Gottes erfüllt wird. Neben dem Hochmut war Lieblosigkeit die Sünde, die der Herr bei seinen Jüngern oft strafen musste. Diese beiden Sünden haben ihre Wurzel in der Selbstsucht. Das neue Gebot, das er ihnen als Zeichen gab, woran alle erkennen würden, dass sie seine Jünger seien, war die Liebe zueinander. Wie herrlich hat es sich seit Pfingsten gezeigt, dass der Geist des Herrn in die Herzen der Seinen ausgegossen ist. Wie sehr die kräftige Wirkung des Heiligen Geistes und die Innewohnung des Herrn Jesu mit einem Leben in der Liebe verbunden sind, geht aus dem Gebet des Apostel Paulus für die Epheser hervor, Epheser 3,16-21, in dem er bittet, dass der Heilige Geist ihnen Kraft verleihen und Christus durch den Glauben in ihren Herzen wohnen möge, und sogleich hinzufügt, damit sie durch die Liebe Christi erkennen, die doch alle Erkenntnis übertrifft. Das Erfüllt sein mit dem Heiligen Geist und Innewohnwohnung Christi bringen wie von selbst ein Leben in der Liebe mit sich, weil ja der innewohnende Christus die Liebe selbst ist.

Wie hat doch der Heilige Geist Schwachheit und Furcht in Mut und Kraft verwandelt! Wir wissen alle, wie Petrus aus Furcht vor dem Wort einer Magd seinen Herrn verleugnete und alle Jünger in jener Nacht flohen. Ihr Herz hing an ihm, sie waren aufrichtig gewillt, mit ihm zu sterben, wie sie gesagt hatten. Als es aber dazu kommen sollte, hatten sie weder den Mut noch die Kraft dazu. Sie mussten bekennen: "Wollen habe ich wohl, aber das Vollbringen finde ich nicht." Durch den Heiligen Geist aber fanden sie nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen. Mit welcher Freimütigkeit predigte Petrus am Pfingsttag den Tausenden von feindlichen Juden des Gekreuzigten und konnte er vor den Obersten des Volkes sagen: "Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen!" Wie mutig und freudig konnten Stephanus, Paulus und viele andere Drohungen, Leiden, ja den Tod ertragen. Es war nur dadurch möglich, dass der Geist Christi, des Überwinders, in ihnen wohnte. Der Pfingstgeist ist es, der Mut und Kraft gibt, für Jesus zu zeugen, weil durch ihn das Herz ganz mit Jesus ausgefüllt ist.

Der Heilige Geist macht uns das Wort Gottes lebendig. Das sehen wir deutlich an den Jüngern. Ihre Gedanken über den Messias und das Königreich Gottes waren wie die aller Juden durchaus äußerlich und fleischlich. Selbst die dreijährigen Unterweisungen des Herrn Jesu hatten sie nicht davon abbringen können. Noch nach seiner Auferstehung musste er ihren Unglauben und die Trägheit ihrer Herzen strafen. Mit dem Pfingsttag aber wurde alles anders. Die Schrift öffnete sich vor ihnen, und das Licht des Heiligen Geistes gab ihnen Verständnis für Gottes Wort. In den Predigten des Petrus und Stephanus, in den Reden des Paulus und Jakobus sehen wir, wie ihnen ein göttliches Licht das Wort des Alten Testaments erleuchtete und sie durch den Geist des innewohnenden Christus redeten. Nur wenn wir mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, können wir die geistliche Kraft und die Wahrheit des Wortes richtig und ganz verstehen. Er ist der Geist der Wahrheit.

Der Pfingstsegen gibt die Kraft, andere zu segnen. Der erhöhte Christus übt seine göttliche Macht zur Bekehrung und Sündenvergebung durch diejenigen aus, die er aussendet, das Evangelium zu verkündigen. Aber nicht alle, die die äußere Berufung haben, werden diese Verkündigung mit Erfolg betreiben, sondern nur diejenigen, die es wirklich in der Kraft des Heiligen Geistes tun. Der Hauptgrund, warum solche Predigten häufig fruchtlos sind, liegt darin, dass sie wie eine Lehre vorgetragen werden und man sich in der Kraft menschlichen Ernstes und menschlicher Beredsamkeit den Weg zu den Herzen sucht. Aber das bringt wenig Segen. Nur derjenige, dem es ein ernstes Verlangen ist, mit dem Geist Gottes erfüllt zu werden, der im Glauben um die Innewohnung Christ] in seinem Herzen weiß, wird Segen vermitteln. Sowohl im täglichen Leben als auch im Dienst der Wortverkündigung ist der volle Pfingstsegen der sichere Weg, anderen zum Segen zu werden.

Die Aufgabe des Heiligen Geistes ist, die Gemeinde Jesu zu dem zu machen, was sie nach Gottes Willen sein soll. Wie herrlich ist der Segen, wenn die ganze Gemeinde mit dem Heiligen Geist erfüllt, das Leben, die Kraft, ja die Gegenwart des Herrn der Welt beweist. Von großer Bedeutung ist, dass wir für uns selbst danach trachten und auch für die Gemeinde Jesu erbitten, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden.

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Über den Empfang des Heiligen Geistes. Walter Waldvogel

Die Botschaft des Evangeliums ist eine zweifache. Der erste Teil lautet: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig!", und der zweite Teil der Heilsbotschaft heißt: "Werdet voll Geistes!" In der Pfingstpredigt des Petrus finden wir dieses zweifache Heilsangebot Gottes als Antwort auf die Frage: "Was sollen wir tun, um gerettet zu erden?" "Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes, denn euer und eurer Kinder ist diese Verheißung und aller, die ferne sind, welche Gott, unser Herr, herzurufen wird." Die Bekehrung allein genügt nicht sondern danach kommt die Erfüllung mit dem Heiligen Geist.

Als der Herr Jesus kurz vor seiner Himmelfahrt mit seinen Jüngern zusammen
war, blies er sie an und sprach: "Nehmet hin den heiligen Geist!" Aber da geschah noch keine Verwandlung ihres Herzens, sondern sie empfingen den Befehl: „Wartet zu Jerusalem, bis dass ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe." Als Paulus nach Ephesus kam, fragte er die Gläubigen: "Habt ihr den heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig wurdet?" Davon hatten sie noch nichts gehört, aber diese Erfahrung brauchten sie. So war es auch in Samarien. Philippus predigte dort, Menschen bekehrten sich und wurden geheilt. Als die Apostel kamen und sahen. dass der Heilige Geist noch nicht auf diese Gläubigen gekommen war, beteten sie mit ihnen, und sie empfingen die Fülle des Heiligen Geistes.

Nach Apostelgeschichte 2,38 ist die Erfüllung mit dem Heiligen Geist die normale Erfahrung jedes Christen, denn Petrus sagte: "Euer und eurer Kinder ist diese Verheißung und aller, die ferne sind, welche Gott, unser Herr, herzurufen wird". Ich habe mich gefreut über das Zeugnis eines Theologen, der, nach dem Glieder seiner Gemeinde mit dem Heiligen Geist getauft worden waren und er an Hand der Bibel erkannt hatte, dass es Gottes Plan für seine Kinder ist, schrieb: "Nach dem Wort Gottes sollten alle Christen „Pfingstler" sein!" Ja, Gott hat uns diese Kraft gegeben, seine Zeugen zu sein. Es ist sein Plan, dass alle, die an ihn glauben, mit dem Heiligen Geist erfüllt sein sollen. Die Jünger mussten auf diese verheißene Gabe des Vaters warten. Im Johannes-Evangelium spricht der Herr Jesus sehr oft von dem Tröster: "Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde, der wird mich verklären". " . . . an jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich im Vater bin und ihr In mir und ich in euch." Der Heilige Geist stellt diese Verbindung mit dem Herrn her. Er ist es, der uns Jesus verklärt, so dass wir ihn wirklich kennen lernen. Der Apostel Paulus drückt in seinen Briefen immer wieder sein Herzensanliegen aus, dass Christus in den Gläubigen Gestalt dass sie ihn erkennen möchten, wie er ist, dass die Augen ihres Verständnisses geöffnet werden. Und das geschieht allein durch den Heiligen Geist. Darum haben wir ihn so nötig.

Die Geistestaufe ist eine Gabe Gottes, die wir in Empfang nehmen dürfen. Der
Geist Gottes kommt also nicht zwangs- oder von ungefähr in unser Leben. sondern muss von uns aufgenommen werden: "Habt ihr den heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig wurdet?" "Habt ihr den Geist empfangen, durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben?"'. heißt es in Galater 3. 2, und Vers 14 fährt fort: auf dass der Segen Abrahams auf uns käme und wir also den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben." Hier wird der Heilige Geist als der „Segen Abrahams" bezeichnet. Abraham ist ja der Vater aller Gläubigen, er hat fünfundzwanzig Jahre lang durchgeglaubt. Um mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden, müssen wir im Glauben auf die Verheißung warten. Unser Fehler liegt nun sehr oft darin, dass wir warten, ohne etwas zu erwarten. Manchmal wird zu viel Nachdruck auf das Wort "warten" gelegt und so warten manche Leute viele Jahre hindurch, ohne zu empfangen. Aber der Heiland hat uns verheißen, dass wir beim Warten die Fülle des Heiligen Geistes empfangen sollen. Es ist so wunderbar, dass der Heilige Geist schon ausgegossen, uns bereits gegeben worden ist. Wir sind nun berufen, herzuzutreten, unser Herz zu öffnen und uns von ihm füllen zu lassen. Das Warten ist nötig, aber es hat eine Verheißung: "Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft". Es ist darum überaus wichtig, dass unser Warten auf die Geisttaufe im Glauben geschieht. Jesus sagte seinen Jüngern: "So ihr etwas bittet im Gebet, glaubet nur, dass ihr's empfanget, so wird's euch werden."

Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist ist auch für dich bereit. Wenn du kommst, dann tritt im Glauben herzu, danke und preise den Herrn für seine Gabe, die auch für dich bereit ist. Im Jakobusbrief lesen wir: ". . . er bitte aber im Glauben und zweifle nicht", und in Hebräer 10 heißt es: "Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat! Geduld aber ist euch not, auf dass ihr den Willen Gottes tut und die Verheißung empfanget."' Gott will, dass wir seine Verheißungen für uns in Anspruch nehmen. Es ist gewiss vielmehr das Verlangen des Herrn, dich mit seinem Geist zu erfüllen, als du es wünscht. Wenn du nun niederkniest und um die Geistestaufe bittest, dann darfst du damit rechnen dass Gott dich erfüllen will. Aber einer ist da, der dir diesen Segen um jeden Preis vorenthalten möchte, weil er weiß, dass nach der Geistestaufe ein neues Leben für dich beginnt, und das ist der Satan. Es schadet ihm nichts, wenn du dich zwar Christ nennst, dir aber die Freude am Herrn fehlt. Es ist eine Schande für den Heiland, wenn seine Nachfolger mit finsteren Gesichtern und in Trübseligkeit dahin leben. Der Heilige Geist ist uns um Jesus zu verklären, uns das Heil Gottes täglich neu groß zu machen, so das wir lobend und preisend durch unseren Alltag gehen. Darum ist der Feind darauf aus, uns auf dein Weg zur Geistestaufe zurückzuhalten. Er wird uns vielleicht allerlei Zweifel einreden wollen. Aber bleibe fest, harre vor Gott aus und stelle dich auf sein Wort. Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist gehört zu jedem normalen, biblischen Christenleben.

Wenn der Apostel Paulus die Gläubigen auffordert: "Werdet voll Geistes!", so meint er nicht nur die einmalige Erfahrung der Geistestaufe, sondern das beständige erfüllt werden und erfüllt sein sein dem Heiligen Geist. Diese Aufforderung steht im Zusammenhang, mit dem Befehl: "Saufet euch nicht voll Wein. daraus ein unordentlich Wesen folgt!" Ein Mensch, der an den Alkohol gebunden ist, muss beständig seinen Durst stillen. So soll auch ein Kind Gottes, das geistgetauft ist, täglich neu mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Dazu sind wir berufen. Es verlangt den Herrn Jesus danach, uns täglich und immer wieder neu mit seinem Geist zu erfüllen, damit wir in seiner Liebe, Kraft und Freude durch dieses Leben gehen, um in Wahrheit seine Zeugen zu sein.

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Die Pfingstgeschichte weiß nichts von menschlichem Heldentum.
Sie berichtet vielmehr von der Wirkung des Heiligen Geistes,
der den von vielen Fesseln gebundenen Menschen frei macht.
Das Pfingstgeschenk ist der Geist der Freiheit.
Man kann darum bitten. Man darf darum bitten.
Man soll es: Komm Heiliger Geist!

Konrad Eißler
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"Wer Christi Geist nicht hat, gehört nicht zu ihm" (Römer 8,9) Dr. R. A. Torrey

Die Gabe des Heiligen Geistes ist das Siegel, das Christus denen aufprägt, die
ihn angenommen haben und die er angenommen hat. Ich kenne in der ganzen Bibel kein Wort, an dem die Echtheit unserer Düngerschaft besser erprobt werden könnte als dieses. Es gibt nur einen entscheidenden Beweis, ja nur einen einzigen Beweis, ob wir zu Christus gehören, nämlich ob wir Christi Geist haben. Die Gabe des Heiligen Geistes ist das Siegel, das Christus denen aufprägt, die ihn angenommen haben und die er angenommen hat. Wenn wir Christi Geist nicht haben so ist der Beweis geliefert., dass wir nicht sein sind. Wie erhalten wir nun die Gewissheit, ob Christi Geist in uns wohnt? Die Antwort lautet: Dadurch, dass der Heilige Geist, der in Christus wohnte, seine Gegenwart in uns in derselben Weise bezeugt, wie er sie in Christus bezeugt hat. Wie hat nun der Heilige Geist sich in Christus bezeugt?

Er ist der Geist der Freude

Wir lesen in Hebräer 1,9: "Darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl wie keinen Deinesgleichen". Hier wird der Heilige Geist, mit dem Jesus gesalbt ist, das Freudenöl genannt. Jesus war ja in gewisser Hinsicht ein Mann der Schmerzen. Er hat mehr gelitten als irgendein Mensch auf der Welt, denn er trug die Sünde der Welt. Und doch war er der freudigste Mensch. der je gelebt hat. Als das Kreuz schon seinen Weg beschattete, sprach er zu seinen Jüngern: "Das sage ich euch. damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde“ (Johannes 15,11). Seine Freude bleibend haben, war Fülle der Freude, vollkommene Freude für seine Jünger.

Der Heilige Geist bewirkt Sieg über Sünde

Wenn wir Christi Geist haben. so können wir Sieger über alles Böse sein. Wenn die Sünde uns besiegt, anstatt dass wir sie besiegen, so geht daraus hervor, dass wir Christi Geist die Macht über unsere Seele nicht einräumen.

Der Geist ist ein Geist charakterlicher Schönheit

Galater 6,22 heißt es: "Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit" Güte, Treue. Sanftmut, Keuschheit." In diesen Worten wird uns eine getreue Schilderung des Charakters Jesu Christi gegeben. An der Ausprägung dieses Charakters arbeitet der Geist, der Jesus erfüllte, in allen, in denen er wohnt und wirkt. Das Geheimnis, unser Leben zu sittlicher und geistiger Schönheit zu erheben, liegt darin, dass wir den Geist Christ* aufnehmen und in uns wirken lassen.

Er ist ein Gebet des Gebets

Wir lesen im 26. Vers des Kapitels, dem unser Text entnommen ist: "Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen." Jesus war vor allem ein Gebetsmensch. Der in ihm wohnende Geist Gottes bewirkte ein Gebetsleben und wird auch uns zu Gebetsmenschen machen, wenn er in uns wohnt und uns beherrscht. Bist du ein Gebetsmensch? Ist dein Herz stets auf Gott gerichtet? Schreist du ohne Unterlass zu ihm? Gehst du gern in dein Kämmerlein, schließt die Tür hinter dir zu und betest zu deinem Vater im Verborgenen?

Der Geist Christi ist ein Geist der Wahrheit

Die Kraft, die in Jesus wohnte und sein Leben zur Vollendung führte, war die Kraft des Geistes und der Wahrheit. Er offenbarte schon dem Knaben Jesus die Wahrheit, die niemand unter seinen Zeitgenossen erkannt hatte. Er gab ihm einen so klaren Einblick in die göttliche Wahrheit, dass er nur reden konnte, was der Vater ihm offenbarte. Wenn wir Christi Geist haben, werden wir die Wahrheit erkennen. Er wird uns in alle Wahrheit leiten; wir werden menschliche Weisheit nicht bedürfen. Hat dich der Heilige Geist schon gelehrt? Hat er dir die Wahrheit offenbart, von der dein eigener Geist nicht geträumt hätte? Tu deine Lippen auf und trinke, trinke, trinke aus dem Becher, den Jesus dir anbietet! In einem Wort liegt alles für dich beschlossen: "Glauben!" "Wer an mich glaubt. . . " sagt Jesus. An Christus glauben bedeutet viel mehr als eine orthodoxe Ansicht von ihm haben. Es heißt, sich in völligem Vertrauen auf ihn werfen, sich ohne Zögern, ohne Fragen im Gehorsam ihm weihen. Wenn du das tust, teilt Christus dir seinen Geist mit, und du hast den Geist Jesu Christi!

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Getauft im Heiligen Geist. Levi Pethrus (Pionier der Schwedischen Pfingstbewegung)

Das wunderbare geistliche Leben in der ersten christlichen Gemeinde wurde dirigiert und reguliert durch diese unsichtbare Kraft, die dritte Person der Gottheit, die Jesus den Heiligen Geist nennt. Und ich habe diese optimistische Überzeugung im Blick auf das Werk des Herrn, dass wir Christen, wenn wir nur in der rechten Stellung zu unserem Herrn stehen würden, uns dieser wunderbaren Lind lebensspendenden Atmosphäre ununterbrochen erfreuen könnten. Wir würden fortwährendes Blühen und Frucht bringen erleben. Doch dazu ist es unbedingt nötig, dass dem Heiligen Geist sein rechtmäßiger Platz in der Gemeinde Gottes eingeräumt wird.

Ganz gleich, was mit dem Christentum noch geschieht, egal welche Erweckungen oder geistlichen Bewegungen noch kommen mögen, wenn die Wahrheit der Taufe im Heiligen Geist beiseite gesetzt wird. kann keine Erweckung und keine Bewegung das Ziel erreichen, das sie nach Gottes Willen erreichen soll. Ich will damit keinesfalls sagen, dass die Taufe im Heiligen Geist dieses Ziel sei, sondern, dass nur die Kraft des Heiligen Geistes uns dazu befähigt, die ganze Fülle der Erlösung in Jesus Christus zu erfahren. Ein Mensch kann errettet sein und sich an der Tatsache erfreuen, dass er ein Gotteskind geworden ist. Doch ohne die Taufe im Heiligen Geist fehlt ihm etwas, so dass er nicht in der Lage ist. all die Vorrechte eines Kindes Gottes recht zu ergreifen und die Aufgabe zu erfüllen. die Gott für ihn vorgesehen hat. Wie wichtig ist es deshalb, dass alle Kinder Gottes mit dem Heiligen Geist getauft werden und dieselbe Erfahrung machen wie die ersten Christen.

Wir müssen erst glauben, ehe wir die Erfahrung machen können. Es ist ein Irrtum, mit dem Glauben warten zu wollen. bis wir das Erlebnis gemacht haben. Dann würden wir ja mehr an unsere Erlebnisse glauben als an Gott. Ich habe erlebt, dass man so einseitig auf das Erlebnis an sich ausgerichtet ist, dass man dadurch suchende Menschen sogar am Empfang der Geistestaufe hindert. Wenn man dann nichts erlebt, macht sich der Unglaube breit, und der Suchende ist dann nicht mehr in der Lage, Gottes Segnungen im Glauben zu ergreifen. Es ist weit besser, Gott zu vertrauen und ihn zu preisen und die Geistestaufe im Glauben in Empfang zu nehmen, ganz gleich. was wir fühlen. Früher oder später wird das Erlebnis folgen.


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1 Sieg des Kreuzes Mai 2016.pdf
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