Ich will bauen meine Gemeinde. Walter Waldvogel

„Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn."Auf diese Antwort hatte Jesus gewartet. "Selig bist du, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel." Gott ist es, der uns Licht geben muss. Das göttliche Licht kommt nicht aus unserem Grübeln, nicht aus unserem Überlegen und auch nicht aus einem Ent-schluss. Das himmlische Licht kommt vom Vater. O wie sehnte sich Jesus, dieses Licht zu sehen! Er konnte zu Seinen Jüngern reden. Er konnte sie belehren. Er konnte ihnen sagen: "So soll es  sein; so will Gott wirken." Und sie konnten antworten: "Ja, so ist es!" Aber das wahrhaftige Licht, das Licht, auf das Jesus bauen kann, muss von Gott kommen.

In diesem Wort des Petrus lag ein gewisser Klang: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn. Du bist der, der mit einer Botschaft gesandt worden ist, und diese Botschaft wollen wir hören. Du hast Worte des ewigen Lebens!" Jesus hat diese Antwort vernommen. Er hat sich darüber gefreut. Hier war ein erster Funke. Hier war das Licht, das vom Vater gekommen war. Wie wertvoll ist es, wenn Gott  zu uns redet! Wie wertvoll, wenn Licht vom Himmel strahlt!

"Ich sage dir: Du bist Petrus, und auf  diesen Felsen - auf diese Wahrheit, auf  diese Erkenntnis – will ich jetzt etwas setzen!“ Jesus ist auf die Erde gekommen, um etwas zu tun, um etwas zu wirken. "Ich will bauen meine Gemeinde." Das hat Er für sich selbst getan – Seine Gemeinde! Preis dem Herrn! Die Pforten der Hölle sollen diese Gemeinde nicht überwältigen. Das muss eine feine Gemeinde sein. Es ist eine Gemeinde, in der Kraft ist.

Später hat Jesus gesagt: "Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." Ihr könnt damit rechnen! Jesus ist da! Er ist nicht auf viele Leute angewiesen, sondern Er sucht Herzen, die Ihn  suchen. Wenn wir in Seinem Namen zusammen kommen, damit bedeutet dies, dass Jesus der Mittelpunkt ist. Ich komme, um Jesus zu finden. Ich komme, weil ich mich für Seine Sache interessiere. Ich bin da, weil ich alles haben möchte, was Er für mich hat. Ich will, dass Seine Sache gefordert werde.
 
In Epheser 5 haben wir ein anderes wunderbares Wort über die Gemeinde: ". .  . gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben." Er liebt die Gemeinde. Er liebt auch die örtliche Gemeinde. Es tut mir weh, wenn ich manchmal höre, wie abfällig die Leute über die Gemeinde reden. Dafür sorgt schon der Teufel! Er ist es, der die Heiligen beschuldigen will. Aber Jesus liebt die  Gemeinde. Lasst uns das nicht vergessen.

Wenn wir in Seinem Namen zusammenkommen, dann sollten wir daran denken: Jesus freut  sich. Jesus liebt uns. Er liebt Seine Gemeinde so seht, dass Er sich selbst für sie gegeben hat, auf dass Er sie heiligte. Das ist Seine Absicht mit Seiner Gemeinde und mit allen, die zu ihr gehören. Er möchte, dass Seine Gemeinde herrlich sei, dass sie heilig sei, dass sie unsträflich sei. Er hat einen Plan mit uns. Aber Satan versucht, uns zu verblenden, so dass wir die herrlichen Dinge, die ewigen Dinge, die kostbaren Dinge, die Gott in der Gemeinde wirkt, nicht sehen können.

Man kann in der Gemeinde manchmal sehr gleichgültig sein. Da werden Dinge erlaubt, die Gott hasst. Wir sollten schon vor dem Hause Gottes Respekt haben! Es gibt Leute, die sagen: „Was ist schon ein Haus?“ Aber an dem, wie man sich im Hause Gottes benimmt, zeigt es sich, wie weit man vor Gott Respekt hat. Es ist eine Stätte, die heilig sein soll. Wir wissen, dass die Engel Gottes da sind und dass dies der Ort ist, wo wir Gott begegnen können. Es ist die Stätte, an der sich die Leute hinknien und Gottes Stimme hören; und da darf man nur auf Zehenspitzen gehen.

Im Alten Testament durfte nur der Hohepriester ins Allerheiligste gehen, und dann mit Blut. Jetzt ist uns der Weg ins Allerheiligste frei – durch das Blut  Jesu Christi. Wenn du dich hinkniest, um mit Gott zu reden, dann denke daran, dass es das Blut Jesu gekostet hat, dass du dies tun kannst. Es ist nicht selbstverständlich, dass du zu Gott kommen darfst; es ist die größte Gnade, die dir widerfährt. Wir dürfen uns jetzt in Seinem Namen versammeln, und Er ist da. Wir sind in der heiligen Gegenwart des Heilands, des Schöpfers Himmels und der Erde. Halleluja!

Wenn wir aber anfangen, alles so haben zu wollen, wie wir es für richtig halten, wenn wir anfangen, dem ICH Raum zu machen, dann wird vieles schiefgehen. Jesus wie bist Du gewesen? Heilig und demütig! Und so will Ich Meine Gemeinde machen. Im Worte Gottes lesen wir, dass wir der Heiligung nachjagen sollen, dass wir demütig sein sollen und dass wir unsere Seelen  keusch machen sollen zu ungefärbter Bruderliebe.  Es gibt so viele Dinge, die heute vernachlässigt werden. Danach hat man kein Verlangen mehr! Und doch sagt Jesus: "Ich will bauen Meine Gemeinde – auf diese Wahrheit. Sie soll  sauber sein; sie soll heilig sein“

Gott hat Jesus zum Haupt der Gemeinde gemacht. Das bedeutet, dass Jesus  der Chef sein soll, dass Er die Regierung haben soll, dass Er alles sagen soll. In der ersten Gemeinde haben sie gefastet und gebetet, und dann hat der Heilige Geist gesagt, "Sondert mir aus . . " Kannst du dir vorstellen, wie das heute wäre? Wenn heute der Heilige Geist reden würde, dann müsste erst eine Sitzung einberufen werden, und man würde überlegen, ob "Barnabas" nicht vielleicht schon zu alt ist, um ausgesandt zu werden. Was es heute nicht alles gibt, statt Gott  machen zu lassen, wie Er es will!

Wenn der Heilige Geist es macht, dann macht Er es richtig. Jesus will das Haupt der Gemeinde sein. Er will sagen, was zu machen ist. Aber wir machen unsere Pläne, und dann sagen wir: "So haben wir es vor: Punkt eins, zwei, drei, vier; und nun, lieber Gott, bitte, unterschreibe!“ Und so muss Er tun, was wir wollen. Aber in Kolosser  lesen wir:  „... . . auf dass er in allen Dingen den Vorrang habe." Jesus, was willst Du heute Abend tun? Was willst Du in dieser Versammlung tun? Soll es eine Versammlung sein, in der gepriesen wird, in  der gesungen wird? Oder soll man auf die Knie gehen? Soll man Buße tun? Beten für eine verlorene Welt? Beten für die Missionare? Er möchte herrschen; Er möchte den Vorrang haben.

In Hebräer 2 sag! Jesus selbst: "Mitten in der Gemeinde will ich dir lobsingen." Und das tut Er auch – über deine Lippen. Hast du schon einmal gemerkt, dass Jesus dich erfüllt hat und du musstest "Halleluja!" sagen? Das kommt aus einem tieferen Bereich als nur aus deinem Herzen. Das ist Jesus! Er füllt dich mit Seiner Kraft, mit Seiner Herrlichkeit und mit Seiner Heiligkeit. Eine Gemeinde ist etwas heiliges, und zu  dieser Gemeinde darfst du gehören.

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Der sterbende Christus hat das Gesetz der Sünde,
das uns gefangen hielt, mit in sein Grab genommen.
Der auferstandene Christus hat ein Gesetz der
Gnade und der Freiheit aufgerichtet für alle
Gebundenen dieser WeIt. Otto Stockmayer
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Warum die Auferstehung Jesu wichtig ist. Oskar Lardon


"Ist Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich,

so ist auch euer Glaube vergeblich.“ 1. Korinther 15:14

Indem Gott den Gekreuzigten auferweckte, bekannte Er sich zum Gehorsam und zur Hingabe Jesu. Die Auferstehung Jesu ist somit das Ja Gottes zum Kreuz. Jesu Tod und Seine Auferstehung gehören aus der Sicht der Bibel auf das engste zusammen; sie sind zusammen die Gottestat, durch die wir Menschen wieder mit Gott versöhnt wurden.

Im Glaubensbekenntnis der Christen heißt es zwar: „Ich glaube an Jesus Christus . . . gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich  des Todes, am dritten Tag auferstanden von den Toten"; aber es sitzt heute in vielen, die sich Christen nennen, eine tiefe Unsicherheit im Blick auf die hier ausgesprochenen und bezeugten Wahrheiten. Von vielen Kanzeln kommen zu Ostern reservierte Worte, wenn das fundamentale Ereignis der Auferstehung Jesu verkündigt werden soll. Da ist es  dann auch nicht verwunderlich, wenn  die Auferstehung Jesu heute von vielen Zeitgenossen nicht nur ersthaft angezweifelt, sondern als unglaubwürdig abgelehnt wird.

Unser Glaube an den Auferstandenen ist keine Einbildung, wie manche es gern wahrhaben möchten. Wir dürfen bewusst und gewiss Jesus als den Auferstandenen und Lebendigen bezeugen; denn wir haben Beweise dafür, dass Jesus Christus auferstanden ist und lebt. Zwar haben wir keine Beweise über das Wie der Auferstehung Jesu, aber die Tatsachen der Auferstehung ist klar bezeugt. Dabei geht es nicht um eine wissenschaftliche, sondern um eine auf historischen Tatsachen beruhende Beweisführung – und die hat Jesus Christus, der Auferstandene, selbst geliefert: Unmittelbar nach Seiner Auferstehung von den Toten ist Er erschienen. Und Er offenbart sich auch heute als der Lebendige!

An einem  Ostersonntag hielt Dr. R. A. Torrey in London eine Straßenpredigt und bezeugte die Auferstehung Jesu  Christi. Da wurde er von einem Mann aus  der Zuhörerschaft mit dem lauten Ruf unterbrochen: "Woher wissen Sie, dass Christus von den Toten auferstanden ist?“ Torrey wurde  einen Augenblick still, um die rechte Antwort geben zu können. Da trat ein Mann vor und rief laut: "Ich bin Maschinist und habe die Dampfstärke einer großen Maschinenanlage zu prüfen. Woher weiß ich, welcher Dampfdruck vorhanden ist? Ich sehe den Dampf nicht; aber seine Kraft kann ich an den Messgeräten ablesen. Nun seht mich an! Ich war ein hoffnungsloser Trinker, ein Sklave des Alkohols. Aber der  auferstandene Jesus hat mich ergriffen. Seine Kraft hat sich an mir bewiesen und mich von der Gewalt des Alkohols errettet. Deshalb weiß ich aus Erfahrung, dass Jesus wirklich von den Toten auferstanden ist!“ Dieses einfacheZeugnis wirkte mehr als irgendeine tiefe Erklärung des berühmten Redners.

Die Leugnung der Auferstehung hat letzten Endes ihren Grund in der Furcht  und Unsicherheit der Menschen, ob und wie es nach dem Tode weitergehen wird. Es ist doch eigentlich sehr logisch, zu denken, dass die Welt und das Leben, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt begonnen haben, dann auch zu irgendeiner Zeit ihr Ende haben werden. Das aber - so wollen es viele  Menschen - darf und wird  nach ihrer Meinung nicht sein! Paulus und mit ihm alle Schriften des Alten und Neuen Testaments verkünden aber einen Anfang und ein Ende. Dem Ende entspringt ein neuer Anfang, der nach der Schrift ohne Ende ist. Dieser neue Anfang ist Ostern, die Auferstehung Jesu! Er ist der  neue Mensch, der zweite Adam.

Mit dem letzten Hauch des entfliehenden Lebens rief der Gekreuzigte in die Dunkelheit hinein: "Es ist vollbracht!“ Dann neigte Er Sein Haupt und verschied. Nur wenige Menschen haben damals dieses Wort aus Seinem Munde gehört. Was haben sie dabei gedacht? Ob sie wohl meinten, dass es der Erlösungsschrei von der Qual Seines Leidens war? Dieses Wort ist nicht vergessen worden. Es schallt noch heute durch Himmel und Erde. Es steht  so hoch über allen Menschenworten, dass wir es in unserer Sprache für die üblichen Dinge nicht verwenden. "Es ist vollbracht!“ wird für immer mit dem Gedanken an das heilige Sterben Jesu zusammenstehen. Am Kreuz wurde es gesprochen. Es ist Sein letztes Wort. Vernimm es, o Welt; vernimm es, o meine Seele! Sein Leben und Leiden endet mit diesem unvergleichlichen und unergründlichen und unvergänglichen Wort: "Es ist vollbracht!"

Das ist das Unfassbare: Am Kreuz hängt ein ausgestoßener, gerichteter Mensch. Eine Spottinschrift ist über Seinem Haupt befestigt, und Er kann sie nicht abreißen. Lärmend würfeln die Henker um den Erwerb Seiner Kleider, und Er muss das alles mit ansehen. Sie verschandeln nachher noch Seine Leiche mit einem  Speer - und das alles ist Zug um Zug Erfüllung der Schrift. Das alles läuft nach höherer Vorschrift ab, als es die Henker ahnen. Über all diese Abgründe der Barbarei klingt siegend das Wort: "Es ist vollbracht!"


Diese "Katastrophe" von Golgatha ist also von Gott gewollte "Katastrophe". Hier ist Gott nicht etwas aus den Händen geglitten, sondern es ist gerade von Seinen Händen herbeigeführt worden. Hier ist Gott nicht weggedrängt, sondern am Ziel. Hier ist in der Ohnmacht Gottes Macht, in der Niederlage Gottes Sieg. Alles, was vorher war, von Abraham bis Johannes dem Täufer, waren Anmarschwege. Hier aber wurde die Schlacht geschlagen. Als Jesus sein Haupt neigte und verschied, da war Gottes Geschichte vollbracht.

Aber Christus ist auferstanden von den Toten! Das ist die Jubelbotschaft von Ostern. "Durch einen Menschen kommt die Auferstehung der Toten. In Christus werden sie alle lebendig gemacht." Das ist etwas ganz anderes, als an die Möglichkeit der Auferstehung irgendeines Menschen zu glauben. Bei Gott ist der Tod unmittelbar mit der Sünde gekoppelt. Das Leben vor Gott ist nur möglich ohne  Sünde. In Christus aber ist aller Sünde der Kampf angesagt. Es gibt schon in dieser Welt einen Herrschaftsbereit Gottes: "Wir sind aus der Obrigkeit der Finsternis versetzt in das Reich seines lieben Sohnes." Zu diesem Sieger dürfen wir flüchten und uns an Ihn hängen. Schon hier leben wir in Ihm in einer neuen Welt, haben wir neues Leben; wir sind "auferstanden mit ihm und suchen, was droben ist, wo Christus ist“.

Jesus ist auferstanden von den Toten als der Erstling Gottes. Das ist eine radikale Botschaft. Alles, was Menschen über ein Leben nach dem Tode, über die Unsterblichkeit der Seele, über Seelenwanderung oder Weiterleben sagen, ist blühende Phantasie. Was zu erkennen, was auszusagen ist, lässt sich nur von einer Stelle aus erkennen, nämlich von der Auferstehung Jesu her. Wir sollten die Auferstehungsberichte bis ins einzelne studieren. Thomas darf  seine Finger in die Wundmale Jesu leben. Und doch ist es eine völlig andere
Leiblichkeit! Zu Maria Magdalena sagt Jesus: "Rühre mich nicht an!"

Den Gesetzen von Raum und Zeit ist der Auferstandene nicht unterworfen. Jesus geht durch verschlossene Türen. Er wurde vor den Emmausjüngern plötzlich unsichtbar. Der neue Leib ist nicht dem Tod und Leid, dem Schmerz und Geschrei ausgeliefert. Die Auferstehung Jesu ist der erste Strahl, die erste sichtbare Wirklichkeit des neuen Lebens und der neuen Welt. Das ist die gewaltige Osterkunde: „Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden unter denen, die da schlafen."

"Der Erstling Christus; danach die Christus angehören, wenn er kommen wird." Es gibt also eine erste und bevorzugte Auferstehung für die, die Christus angehören. Das sind nicht alle, sondern das ist die Gemeinde Jesu, die kleine Herde. Diese erste Auferstehung fällt zeitlich mit der Wiederkunft Jesu zusammen. Davon redet das ganze Neue Testament. "Die Toten in Christo werden auferstehen zuerst.“ "Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über solche hat der andere Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi  sein und mit ihm regieren tausend Jahre."

Die Schrift beschreibt sehr genau, wer zu diesem Kreis der Auferstehung  gehört. Es  sind solche, die sich dem Herrn ganz hingegeben haben, die  das Kreuz und die Schmach Christi tragen, Menschen von Lammesart, Geduld und Geborgen sein, nicht bestimmt von den Dingen dieser Erde, in deren Mund kein Arges ist. Das sind Menschen, die die Gnade Jesu durch läutert, von ihrem eigenen Wesen erlöst und in das Wesen Jesu eingetaucht hat. Sie gehören Jesus an, und sie gehören mit Jesus zusammen. Sie werden zuerst aus den Gräbern gerufen und mit dem neuen Leib beschenkt.

Haben wir alle diese  Osterfreude? "Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung!"
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Christus ist darum für alle gestorben, damit, die da leben,
hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben
und auferstanden ist. 2. Korinther 5,15
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Weil Er lebt! Daniel. Del Vecchio

Für Millionen von Menschen ist Ostern nur ein Datum am Kalender, ein historisches Geschehen - mehr nicht! Andere glauben, dass Jesus irgendwie und irgendwo existiert. Aber nur wenige wissen, dass Jesus Christus wirklich lebt und dass Er nicht nur in dem Herzen derer ist, die Ihn lieben und Ihm dienen, sondern dass Er auch dort ist, wo sich zwei oder drei in Seinem Namen versammeln. Die Menschen, die diese Überzeugung haben unterscheiden sich von den übrigen. Es sind Menschen, die ein Ziel haben, deren Leben einen Sinn hat und die Tod und Sünde überwinden.
 
Was bedeutet nun die Auferstehung Jesu für uns? Erstens, weil Jesus lebt, finden alle unsere Probleme eine Lösung. Markus berichtet: "Und da der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter, und Salome Spezereien, auf dass sie kämen und salbten ihn.“ Diese gottesfürchtigen Frauen wollten den Leib ihres Herrn einbalsamieren. Sie hatten ihre Salben bereitet und gingen früh am Morgen zum Grab. An einige Dinge haben sie dabei gar nicht gedacht: dass das Grab von römischen Soldaten schwer bewacht war und dass ein großer Stein ihnen den Eingang versperrte. Als  sie am Garten angekommen waren, erschreckte sie der Gedanke: „Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?"


Heutzutage stehen viele Menschen unlösbaren Situationen gegenüber. Hast du das auch schon erlebt? Gibt es etwas, das dir auf deinen Weg geworfen wurde, so dass es dein Fortkommen hemmt, dein Leben nahezu unmöglich macht, deine Hoffnungen vernichtet und deine Kraft zu untergraben und deinen Glauben zu verzehren droht? Eine Situation, die unserem Leben den Glanz nimmt? Ein tief verwurzeltes Problem, das sich nicht von der Stelle rührt, wie sehr wir uns auch anstrengen mögen? Hilflos wenden wir uns ab und sagen: „Es hat keinen Zweck! Es ist unmöglich! Der Stein ist zu groß!"

Es war die Kraft im Grab, die den Stein in Bewegung setzte. Und es ist die Kraft des Heiligen Geistes im Leben derer, die mit Ihm erfüllt sind, die sie durch den Glauben von diesen Steinen befreien kann. Jesus lebt! Und weil Er lebt, kann ich dem Morgen ins Auge schauen. Ich weiß, dass Er entweder die Probleme löst oder mir Seinen Geist und Seine Gnade gibt, sie zu überwinden. Viele von uns wären niemals dahin gelangt, den Herrn Jesus aus tiefstem Herzen zu erkennen, hätten nicht drückende Probleme, tiefes Weh und große Verzweiflung sie zu Ihm getrieben und auf die Knie gezwungen, damit sie Seinen Weg sehen können. Weil Er lebt, weil Er in mir lebt, kann Er meine Kämpfe in Segnungen verwandeln und mir zum Sieg verhelfen. Der Geist Christi wird uns immer zum Sieg führen. Denn derselbe Geist, der Jesus von den Toten auferweckt hat, wohnt im geisterfüllten Gläubigen. Es ist der Geist, der jede Macht der Sünde bricht, so dass wir aus den Kämpfen des Lebens als Überwinder hervorgehen können.

Zweitens, weil Jesus lebt, ist es nicht nötig, dass wir im Leid und in der Traurigkeit verharren. Der Prophet Jesaja hat den Dienst des lebendigen Christus mit den Worten vorausgesagt: "Der Herr hat mich gesandt, die Traurigen zu trösten, zu schaffen den Traurigen zu Zion, dass ihnen Schmuck für Asche und Freudenöl für Traurigkeit und schöne Kleider für einen betrübten Geist gegeben werden." Selbst wenn wir von Feinden umgeben sind, salbt Er, der große Hirte, unser Haupt mit Öl, so dass der Becher der  Freude überfließt. "Den Abend lang währt das Weinen, aber des Morgens ist Freude."

Nachdem die Frauen den Engel gesehen hatten, flohen sie voller Furcht von dem Grabe. Aber Maria kehrte wieder um, gezogen von einer unbeschreiblichen Liebe zu Jesus. Sie musste ihren Herrn finden! Sie konnte gar nicht mehr klar denken. Ein einziger Gedanke schien sie gefangen zunehmen: Der Leib meines Herrn ist fort; ich muss ihn finden. Eilig läuft sie aus dem leeren Grab. Von diesem Erlebnis sagt die Bibel: „Maria aber stand vor dem Grabe und weinte draußen. Als sie nun weinte, guckte sie in das Grab und wandte sich zurück und sieht Jesum stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Weib, was weinest  du? Wen suchest du?“

Dann berichtet Johannes weiter, dass sie meinte, es sei der Gärtner. Sie schluchze; ihre Augen waren voller Tränen. "Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du ihn hingelegt, so will ich ihn holen." Sie hatte nicht geschlafen; sie hatte kein Verlangen nach Speise; sie war bekümmert; ihr gebrochenes Herz fand keinen Trost. Plötzlich sprach Jesus: "Maria!" Seine Stimme ließ sie aufhorchen. Diese Stimme war ihr vertraut. Sie hob ihren Kopf empor, und durch ihre Tränen schaute sie in Sein Antlitz. Da erkannte sie Ihn und rief: "Rabbi!"

Sie war gekommen, um Ihn zu beweinen, und nun war sie da, um Ihn anzubeten. Der Heiler der zerbrochenen Herzen war zur rechten Zeit erschienen, um sie  zu trösten. Er kommt auch heute, um zerbrochene Herzen zu heilen, um die Traurigen zu trösten, um die Schwermut in Freude und die Verzweiflung in Hoffnung zu verwandeln. Weil Er lebt, brauchen wir nicht zu trauern wie die andern, die keine Hoffnung haben. Des Morgens kommt die Freude! Wenn sie  auch nicht am Morgen der Zeit kommt, so doch gewiss am Morgen der Ewigkeit! Dann bricht sie hell und klar hervor. Jesus wird alle Tränen von unseren Augen abwischen. Die Erlösten des Herrn werden wiederkommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.

Und letztens, weil Jesus lebt, braucht ein einsamer Mensch nicht mehr allein zu sein. Die letzte Woche, die Kleophas und sein Freund durchlebt hatten, war ihnen wie ein Alptraum. Niedergeschlagen, bedrückt und entmutigt gingen sie nach ihrem Wohnort Emmaus zurück. Sie hatten Jerusalem, die heilige Stadt, verlassen. Sie konnten die Geißelung Jesu vor dem Palast des Pilatus, die blutdürstigen Schreie des aufgewiegelten Volkes, den traurigen Gang nach Golgatha und das furchtbare Dröhnen der Hammerschläge nicht vergessen. Das Toben der Schächer, die eigenartige Finsternis, das Erdbeben, der Ruf Jesu vom Kreuz: "Es ist vollbracht!" und dann Sein Sterben – alle diese Erlebnisse hatten sie tieferschüttert.

Jetzt war alles aus – die Träume, die Hoffnungen, die Erwartungen. Das Leben hatte für sie keinen Sinn mehr. Sie waren allein, enttäuscht, beschämt. Wie konnten sie jemals wieder ihr Angesicht emporheben? Viele hatten sie gewarnt, nicht diesem komischen Nazarener zu folgen würde ihnen nur Unruhe bringen. Und nun, gebrochenen Herzens und einsam, versuchten sie, einen gewissen Sinn in die Situation zu bringen. Was war geschehen? Was wurde falsch gemacht?

Sie waren so in ihre Gedanken versunken, dass sie das Herannahen des Fremden gar nicht bemerkt hatten. Er hielt sich zu ihnen; aber sie haben Ihn nicht erkannt. Da sagte Er: „Was sind das für Reden, die ihr zwischen euch handelt unterwegs, und seid traurig?" Sie hielten inne und Kleophas fragte: „Bist du der einzige Besucher Jerusalems, der nicht von den Dingen weiß, die dort geschehen sind?" Und wieder fragte Er: "Was für Dinge?" Sie antworteten: "Das von Jesus von Nazareth, welcher war ein Prophet, mächtig von Taten und Worten vor Gott und allem Volk; wie ihn unsere Hohenpriester und Obersten überantwortet haben zur Verdammnis des Todes und gekreuzigt. Wir aber hofften, er sollte Israel erlösen." Und nun begann Er, ihnen aus den Propheten alles klar und deutlich über sich selbst zu erläutern

So waren die elf Kilometer bis nach Emmaus schnell vergangen. Die Schatten wurden lang. Bald würde es dunkel sein. Die beiden Männer baten darum den Fremden, die Nacht über bei ihnen zu bleiben. Noch immer wussten sie nicht, wer es war. Sie setzten sich erst einmal hin, um zu Abend zu essen. Da nahm Er das Brot, dankte und brach’s. Plötzlich erkannten sie Ihn! Und Er verschwand vor ihren Augen. Sie aber waren nicht mehr dieselben! Jetzt kehrten sie nach Jerusalem zurück und sagten: "Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!"

Jetzt waren sie nicht mehr einsam. Sie mussten an den Weg nach Emmaus denken, an den Fremden, an Seine wunderbaren Worte, die in ihren Herzen  brannten … Dann kam der Tag der Pfingsten, an dem Er in der Person des Heiligen Geistes Sein Wort erfüllte: "Ich komme zu euch und werde in euch sein! Die Welt wird sich freuen, dass ich gestorben bin; und ihr werdet trauern und weinen. Aber euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“

Du brauchst nicht allein zu gehen; denn Jesus lebt! Er kommt zu dir, um in deinem traurigen und einsamen Herzen zu wohnen und es mit der Freude des Heils zu erfüllen.
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Die Stätte Golgatha. Watson Argue

Als Jesus zu Bethlehem geboren war, hat sich die Nacht in Tag verwandelt. Als  er aber auf Golgatha gekreuzigt wurde. verwandelte sich der Tag in Nacht! Zur Zeit des Alten Testaments starben die Schafe für den Hirten. Aber im Neuen Testament starb der gute Hirte für die Schafe. Gott hatte Abraham so geliebt, dass Er dessen Sohn auf  dem Berge Morija verschont hat. Aber die Welt hat Gott so sehr geliebt, dass Er Seinen eigenen Sohn auf dem Hügel Golgatha nicht verschonte.

Als Jesus  am Kreuz hing, rief Er: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Ein Grund dafür, weshalb Jesus von Gott verlassen war, ist, uns die herrliche Verheißung zu geben, uns nicht zu verlassen noch zu versäumen. Das erste, was Jesus tat, als Er ans Kreuz geschlagen wurde, war, für die zu beten. die diese Tat ausführten. Er sagte: "Vater, vergib ihnen: denn sie wissen nicht,  was sie tun." Das letzte, das Jesus tat, war, sich selbst dem Vater anzubefehlen. Er sagte: "In deine Hände befehle ich meinen Geist." Jesus starb so, wie Er gelebt hat – Er setzte andere an die erste und sich an die letzte  Stelle.

Auf Golgatha standen drei Kreuze, und an jedem Kreuz starb ein Mensch. Der  eine starb in seiner Sünde, der andere auf Grund seiner Sünde; aber Jesus starb für die Sünde in ihrem Leben; bei Jesus war die Sünde auf Seinem Leben. Jemand erklärte einmal, dass die drei Kreuze drei Arten von Frucht hervorbringen. Die erste Frucht ist giftig, die andere ist die Frucht der Buße und die dritte die Frucht der Liebe.

Der eine Schächer hat Jesus abgelehnt, der andere hat Ihn angenommen; und Jesus starb, um die Welt zu erlösen. So haben wir das Kreuz der Ablehnung, das Kreuz der Annahme und das Kreuz der Erlösung. Jesu Kreuz redet von den  großen Leiden und bitteren Qualen, die Er, unser Heiland, erduldet hat. Er, der von keiner Sünde wusste, wurde für uns zur Sünde gemacht, damit wir in Ihm gerecht sein können. Der Gerechte ist für die Ungerechten gestorben, um uns zu Gott zu bringen.
 
Jesus ist gestorben, damit wir leben können! Er wurde arm, damit wir reich würden. Er wurde gebunden, damit wir frei würden. Er wurde zerschlagen, damit wir geheilt würden. Er trug eine Krone von Dornen, damit wir die Krone der Ehre empfangen können. Er erduldete die  Qualen der Hölle, damit uns uns der Wunder des Himmels erfreuen können. Er, der Sohn Gottes, wurde der Sohn des Menschen, damit wir die Söhne der Menschen, Söhne Gottes werden können.

Als Jesus am Kreuz starb, riss der Vorhang im Tempel von oben nach unten entzwei – nicht von unten nach oben; denn Menschen hatten damit nichts zu tun! Im Alten Testament durfte nur der Hohepriester in das Allerheiligste gehen  – einmal im Jahr und mit Blut, das er für seine und des Volkes Sünden opferte.  Das musste Jahr für Jahr wiederholt werden. Jedes Jahr, wenn der Priester in  das Allerheiligste ging und die Blutspuren des vergangenen Jahres sah, wurde er daran erinnert, dass dies nur eine vorübergehende Vorkehrung ist, die jedes  Jahr wiederholt werden musste. Sein Werk war niemals beendet. Im Allerheiligsten gab es auch keinenPlatz, auf den er sich setzen konnte. Aber als Jesus starb, da rief Er aus: "Es ist vollbracht!“ Durch Sein Opfer hat Er eine ewig gültige Erlösung geschaffen für alle, die sie annehmen. Und als Sein Werk vollendet war, hat Er sich zur Rechten des Vaters gesetzt.

Lasst uns Ihn für Sein Opfer preisen, das Er zu unserer Erlösung vollbracht hat. Lasst uns Ihm für Seinen Dienst danken, den Er uns als Fürsprecher beim Vater erweist. Und lasst uns Ihn für die Verheißung loben, dass Er wiederkommt und uns zu sich nimmt, damit wir dort sein können, wo Er ist.
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Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt,
dieses Passahmahl mit euch zu essen, ehe ich leide.
Denn ich sage euch, dass ich es gewiss nicht mehr essen werde,
bis es erfüllt sein wird im Reich Gottes.
Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach:
Nehmt diesen und teilt ihn unter euch!
Denn ich sage euch, dass ich von nun an nicht von dem Gewächs
des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes kommt.

Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach:
Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis!
Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte:
Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut,
das für euch vergossen wird.
Lukas 22, 15 - 20
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An dem Auferstehungsmorgen
die Posaune laut ertönt.
Auferstehn! Halleluja! Auferstehn!
Wenn die weißgeschmückten Scharen
voller Freude vor ihm stehn.

Auferstehn! Halleluja! Auferstehn!
Auferstehn an dem Auferstehungsmorgen,
wenn die Toten groß und klein auferstehn
Halleluja! Auferstehn.

An dem Auferstehungsmorgen
sind bei Ihm wir immerdar.
Auferstehn! Halleluja! Auferstehn!

Oh, der Anblick meines Heilands,
Lob und Dank bring ich Ihm dar.
Auferstehn! Halleluja! Auferstehn!

Auferstehn an dem  Auferstehungsmorgen,
wenn die Toten groß und klein auferstehn.
Halleluja! Auferstehn!
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1 Sieg des Kreuzes April 2017.pdf
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