Das echte Pfingsten. Hans R. Waldvogel

 

 

Johannes der Täufer sagte von Jesus: "Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen." Wie herrlich es, in unseren Tagen festzustellen, dass viele, viele Menschen diese Feuerkraft erleben! Unser Gott ist ein Gott, den man erleben kann und den man erleben muss! Wenn wir von der Pfingsterfahrung sprechen, dann schrecken manche zurück. Wie kommt das? Es läuft heute so viel unter dem Namen Pfingstbewegung, was mit dem wahren Pfingsten gar nichts zu tun hat, Dinge, die die Herzen nicht ausfüllen und befriedigen. Wer aber Jesus sucht, wird bald erfahren, dass es ein echtes Pfingsten gibt! 

 

Ich habe früher als Juwelier gearbeitet. Unsere Werkstatt in Chicago lag im 20. Stock, wo die Kunden nicht ohne weiteres hinkommen konnten. Dort habe ich die allerfeinsten Juwelen, die herrlichsten, kostbarsten Diamanten bearbeitet. Mich hätte keiner täuschen und mir eine Nachahmung anbieten können. Das hätte ich sofort gemerkt. Wenn ich dann nach unten auf die Straße kam, sah ich die Geschäfte, die ihre "Diamanten" ausstellten. Die ganzen Schaufenster waren voller Diamanten und Brillanten, die noch elektrisch angestrahlt wurden. Viele Menschen standen davor und haben sie bewundert. Aber sie waren nicht echt; es war Imitation. 

 

Weil es nun diese Nachahmungen gab, habe ich meine Brillanten nicht weggeworfen; ich habe umso mehr das Echte geschätzt. So geht es mir auch, seitdem mich der Geist ein wahres, biblische göttliches Pfingsten erleben ließ. Wo habe ich es gefunden? In der "Werkstatt" des Heiligen Geistes — im Neuen Testament. Aber auch schon im Alten Testament hat Gott durch die Propheten von dem Heil geweissagt, das uns offenbart werden sollte. All die großen und bekannten Männer des Alten Testaments haben das nicht erlebt, was heute jedes Kind Gottes erleben kann. 

 

Das ist es, was Jesus meinte, als Er sagte: "Unter allen, die von Weibern geboren sind, ist nicht aufgekommen, der größer sei denn Johannes der Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer denn er." Das können wir erst dann verstehen, wenn wir durch die Pforte, von der der Heiland sagt, dass sie eng ist, ins Reich Gottes eingegangen sind. Aber wie herrlich, wenn man zum Wort des lebendigen Gottes zurückgekehrt ist! Petrus hat es ausgesprochen, als er am Pfingsttag sagte: "Euch und euern Kindern ist diese Verheißung!" 

 

Nun wollten sie wissen: "Was müssen wir tun, um selig zu werden?" Hier war jetzt ein offener Weg für alle Menschen. Sie brauchten nicht mehr zu betteln: "Lass das Feuer brennen!" Es brannte! Die Menschen sahen etwas, sie hörten etwas. Ist es nicht traurig, dass man heute bei so vielen Gottesdiensten nichts mehr sieht und nichts mehr hört? Man sieht nur noch das, was die Menschen machen. Aber am Pfingsttag haben sie gestaunt. Sie sahen die Leute, die sich noch wenige Tage vorher aus Furcht vor Verfolgung eingeschlossen hatten. Jetzt standen sie auf und verkündeten mit Macht das Evangelium und bezeugten freimütig den Namen Jesus. Sie waren so mit Jesus und Seinem Geist erfüllt, dass manche sagten: "Sie sind trunken " Heute hat man Angst, wenn wir von Jesus begeistert sind und wenn es in den Versammlungen lebendig ist. Das wird gleich als Schwärmerei gebrandmarkt. 

 

Aber wie wunderbar ist es, wenn der Heilige Geist von einem armen Menschen Besitz ergreift und ihn mit Seinem Geiste tauft! So war es zu Pfingsten. Die Anwesenden, die nicht gespottet haben, waren davon ergriffen und sagten: "Was ist das? Das ist doch etwas Himmlisches! Wir hören sie in unseren Sprachen die herrlichen Taten Gottes verkündigen." Sie merkten, dass ein göttliches Wunder geschehen ist. Gott hat ihnen durch Zeichen und Wunder Seinen Willen bezeugt. In der toten Stadt Jerusalem ist es auf einmal lebendig geworden. Das geschah gerade zu einer Zeit, als die Stadt voll von Besuchern war. Viele waren gekommen, um Pfingsten zu feiern. Sie machten es auf ihre Weise, wie man es heute auch macht. Sie hatten einen Schein der Gottseligkeit; aber Seine Kraft haben sie verleugnet. 

 

Die Jünger waren damit nicht mehr zufrieden. Sie hatten die Verheißung Jesu zu Herzen genommen: "Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen." Das sagte Er von dem Geist, den die an Ihn Glaubenden empfangen sollten. Hier waren nicht nur die Feuerflammen, hier waren auch die lebendigen Ströme! Jetzt war es geschehen, was der Heiland verheißen hatte. Und als die Leute staunend fragten: "Was ist denn das?", da hatte Petrus gleich die Antwort: "Dies ist das!" 

 

Auch du wirst in der Heiligen Schrift die Antwort finden, wenn du sie suchst. Schon das Alte Testament deutet darauf hin, dass eine Zeit kommt, in der Gott diese herrliche Gabe der Menschheit zugänglich machen wird. Und das Neue Testament erzählt davon, wie es geschehen ist. Als dann der Tag der Erfüllung kam, stellten die Menschen die Frage: "Was müssen wir tun?" Wollte Gott, dass heute alle, die sich Nachfolger Jesu nennen, diese Frage stellen: "Was müssen wir tun. um das volle Heil in Christo zu erleben?" Und die Antwort ist immer dieselbe: "Tut Buße!" 

 

Das das erste das Johannes der Täufer von Jesus bezeugte, war: "Siehe, das ist Gottes Lamm, das die Sünden der Welt hinweg nimmt!" Das allein bahnt dem Heiligen Geist den Weg in dein Herz. Er kommt nicht auf Organisationen nicht auf große Namen, sondern auf Menschen, deren Herzen das teure Blut Jesu Christi gereinigt sind. Das ist enge Pforte, durch die wir alle eingehen müssen, wenn wir Jesus erleben und Seinen Geist empfangen wollen. 

 

Wer seine Sünden nicht loslassen will, tut keine Buße. Er kann sich vielleicht mit einem religiösen Mäntelchen bedecken und allerlei Dinge nachahmen; aber das Leben aus Gott ist nicht nachahmbar. Jesus allein ist das Leben, und nur es dem Menschen mitteilen. "Wie viele ihn aber aufnähme denen gab er Macht, Gottes Söhne zu werden, die an Namen glauben." Dieser Name ist über alle Namen; er ist höher als alle Himmel. Preis dem Herrn! Dieser Name ist mit  feurigen Lettern in mein Herz geschrieben. 

 

"So werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes!“ Wo der Tod geherrscht hat, ist Jetzt das Leben eingekehrt, weil der Lebensfürst eingezogen ist. Wo Satan dich versklavt hatte, kommt jetzt der Fürst, der den Satan überwunden hat. Nun herrscht Jesus auf dem Thron deines Herzens. Er gibt dir Schmuck für Asche und Freudenöl für Traurigkeit. Er gibt dir Leben statt Tod und Freiheit statt Knechtschaft. Das ist Pfingsten. Dann erleben wir das, was in Römer 8,1 steht: "So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind!" 

 

"Werdet voll Geistes" — das ist nicht Ein-für-allemal-Erfahrung, sondern ein durch den Heiligen Geist geschenkter Zustand, eine Lebensgewohnheit, die Gott in Seinen Kindern verwirklicht sehen will.

 

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"Werdet voll Geistes" — das ist nicht Ein-für-allemal-Erfahrung, 

sondern ein durch den Heiligen Geist geschenkter Zustand, 

eine Lebensgewohnheit, die Gott in Seinen Kindern 

verwirklicht sehen will.

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Bleibet in Mir. C. H. Spurgeon

 

Henoch lebte 65 Jahre und zeugte Methusalah. Und nachdem er Methusalah gezeugt hatte, wandelte er mit Gott 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter; dass sein ganzes Alter ward 365 Jahre. Und Henoch wandelte mit Gott; und er ward nicht mehr gesehen, weil Gott ihn hinweg nahm" (1. Mose 5, 21-24).

 

Es ist beachtenswert, dass der Schreiber zuerst sagt: "Henoch lebte", dass er dann aber seine Ausdrucksweise ändert und schreibt: "Henoch wandelte mit 

Gott", oder nach Luther: "Er blieb in einem göttlichen Leben." Das lehrt uns, dass die Gemeinschaft mit Gott sein Leben war; und so sollte es auch bei uns sein. Er hat nicht nur von Gott geredet, sondern mit Ihm gelebt. Dieser heilige Erzvater lebte 300 Jahre in einem ununterbrochenen Umgang mit dem Herrn. Er hat Ihn nicht nur ab und zu einmal aufgesucht, sondern es war ihm eine heilige Gewohnheit, mit Gott zu wandeln. 

 

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Sich Gott zu nahen, ist verhältnismäßig leicht; aber in untrennbarer Gemeinschaft zu bleiben, das ist Arbeit, das ist Mühe! Doch der Heilige Geist kann uns dahin bringen, das zu tun. Wir sollten es uns zur Aufgabe machen, ständige Gemeinschaft mit Gott zu haben und mit nichts Geringerem zufrieden sein. 

 

Manche entschuldigen ihr Sehnen nach ungebrochener Gemeinschaft mit Gott mit ihrem Beruf, mit ihren Umständen und mit ihren zahlreichen Verpflichtungen. Auch auf Henoch lag die Versorgung einer großen Familie, und außerdem war er ein bekannter Prediger; und doch hielt er an seinem Wandel mit Gott fest. Kein Sorgen um unseren Beruf oder unsere Familie darf uns Gottes vergessen lassen. 

 

Die Nähe Gottes ist die Sicherheit der Heiligen; sie ist ihr Trost und ihr Ruhm, ihre Freude und ihre Krone. Sie köstlicher als Gold und viel feines Gold. Für Henoch Glückseligkeit, sich dieser lieblichen, bleibenden Nähe erfreuen Der ständige Umgang dieses treuen Mannes mit seinem Gott endete ohne Tod in dem Entrückt werden von Erde an den Ort, wo sich der Glaube in Schauen verwandelt Henoch hat nicht wie die anderen gelebt; und darum "ist" auch nicht wie die anderen gestorben. 

 

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Komm, belebe alle Glieder, Du, der Kirche heilig Haupt; 

treibe aus, was Dir zuwider, was uns Deinen Segen raubt. 

Komm, entdeck uns in der Klarheit Gottes Herz voll Gnad' und Wahrheit! 

Lass uns fühlen allzu gleich: "Ich bin mitten unter euch.“

J. M. Hahn

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Der Familienaltar — neu entdeckt. Alice R. Flower

 

Von Anfang an hat Gott starken Nachdruck auf das Familienleben gelegt. Die Familie war die erste Einrichtung, die Gott geschaffen hat und die uns im Garten Eden im Leben von Adam und Eva bestätigt wird. Sie war schon vorhanden, bevor irgend eine Stätte der Anbetung errichtet war. Als Gott dem Adam die Eva zur Gehilfin gab, gründete Er das, was Er als ein vollkommenes Familienverhältnis haben wollte. Das traurige Versagen, das dann geschah, hat damit begonnen, dass Eva auf eine andere Stimme hörte und das Wort Gottes unbeachtet ließ. Durch dieses Versagen wurde Gott nicht entmutigt; aber Er sah es für nötig an, sie aus ihrer makellosen Umgebung zu vertreiben. 

 

Bei Seinem Umgang mit den Patriarchen legte Gott weiterhin Seinen Nachdruck auf die Familie als Einheit. Das finden wir in allen fünf Büchern Mose. Gott hatte Abraham die Verheißung gegeben, ein großes und mächtiges Volk zu werden. Dann sagte Er: "Denn ich weiß er wird befehlen seinen Kindern und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege halten und tun, was recht und gut ist.“ Den Beweis dafür liefert uns sein Verhalten bei der Gefangennahme Lots durch die heidnischen Könige. Mit seinen gut ausgebildeten und wohl erzogenen Knechten, 318 an der Zahl, konnte er Lot befreien. 

 

Die frühe Geschichte der Herbräer zeigt uns, dass Gott Seinem auserwählten Volk Grundsätze gelehrt hat, die ihm nationale Einheit und kostbare Segnungen zusicherten. Während der Wüstenwanderung und bei der Einnahme des verheißenen Landes legte Gott stets großen Nachdruck auf die Einheit der Familie" Die Passahfeier gibt uns einen doppelten Hinweis auf dieses Verlangen Gottes: 1.) das Blut des geschlachteten Lammes zum Schutz an den Pfosten der Tür und 2.) die im Haus versammelte Familie, die am gerösteten Lamm als Unterhalt für die schwierige Reise teilhat. Gewöhnlich wird der erste Punkt stark betont, während der zweite in Vergessenheit geraten ist. 

 

Das Blut an den Türpfosten eures Hauses bezeugt den Glauben an das vollbrachte Werk der Erlösung für eure Kinder. Nehmt nun ein Büschel Isop und macht davon Gebrauch, indem ihr für eure Kinder eintretet, wie Hiob es tat. Aber vergesst nicht, dass es für die Väter und Mütter eine weitere  Verantwortung gibt: sich mit ihrem ganzen Hause zu versammeln und des "Lammes", des lebendigen und ewig währenden Worte Gottes, teilhaftig zu werden! Das Versagen der Eltern in der Befolgung dieses Gebotes ist vielleicht der Hauptgrund, weshalb gottesfürchtige Eltern oft ungehorsame Kinder haben. Von klein auf müssen die Kinder unterwiesen werden: "Zeile um Zeile Gebot um Gebot; hier ein wenig, da ein wenig!" Das Wirken Gottes im Herzen der Kinder beginnt gewöhnlich zu Hause. Der weise Salomo sagte: "Wie man einen Knaben gewöhnt, so lässt er nicht davon, wenn er alt wird." 

 

Gott hatte einen weitreichenden Blick für den dauerhaften Bestand des hebräischen Volkes. Deshalb betonte Er die Notwendigkeit einer ungebrochenen Anerkennung des Wortes Gottes durch die Familien. Wie es in den Häusern der Hebräer aussieht, so würde es im Volk der Hebräer aussehen. Ein gesundes Familienleben würde gesunde Wurzeln für das Reich bedeuten, das sie später gründen sollten. Das Familienleben der Juden ist für sein unübertroffene Festigkeit bekannt, und das Übel der Ehescheidung bedroht sie am wenigsten. 

 

Wie ist es nun uns heute möglich, gottesfürchtige Familien zu schaffen? Wie können wir als Prediger, Lehrer oder Sonntagsschullehrer die Ausübung eines christlichen Lebens in unseren Häusern fördern? Wenn wir die Situation ehrlich betrachten, sehen wir nichts als das Böse, das sich gegen jedes Heim erhebt. Die Verlockungen und Versuchungen Satans sind so zahlreich und verschieden, so listig und so reizvoll, dass ihnen unsere jungen Leute kaum noch widerstehen können. 

 

Sowohl in unseren Schulen als auch in unserer gesamten Gesellschaft sind die moralischen Grenzen und Richtlinien vernichtet. Dieser Gefahr ist auch unsere Jugend ausgesetzt. Wir dürfen nicht überrascht sein, wenn junge Leute, die aus gläubigen Elternhäuser kommen, diesen starken Angriffen Unterliegen. Aber das ist keine Entschuldigung! Wir, die wir Gott kennen, müssen anhalten mit Wachen und Beten, um unsere Kinder vor den Wogen der Vernichtung zu bewahren. Vergleiche Hiob mit EH! ( Hiob 1,5; 1. Samuel 3,13.) 

 

Wenn ein Kind aus einem Elternhaus, in dem der Familienaltar seinen festen Platz hat, ins Leben tritt und den verderblichen Einflüssen der Welt ausgesetzt ist, hat es einen Schutz, der den Kindern versagt bleibt, in deren Häusern es keinen Familienaltar gibt. Es tut nichts zur Sache, wie religiös die Eltern sein mögen und wie sehr sie sich für die Belange in der Kirche oder Gemeinde einsetzen, wo es keine Familienandachten gibt, ist die Tür für das Versagen der Eltern weit geöffnet. 

 

Viele gläubige Eltern bedürfen einer durchgreifenden Erweckung, um wieder ganz neu ihre Verantwortung zu sehen. Es genügt nicht, wenn eure Kinder eine biblische Gemeinde oder die Sonntagsschule besuchen; jedes Heim muss eine schützende Festung sein, in der die Kinder vor den modernen und listigen Angriffen bewahrt bleiben. Zuerst müssen die Eltern ein Gebetsleben führen — das Beten im Kämmerlein und das Beten in der Familie. So wird der Familienaltar wieder neu entdeckt und gereicht der ganzen Familie zum Segen. Von den christlichen Leitern die Verbindung zu den Eltern haben, sollte immer wieder darauf hingewiesen werden. 

 

Die Zeit war noch nie so ernst wie heute. Deshalb ist es nötig, dass wir daran denken und uns gegenseitig ermahnen. Auf den Predigern, Evangelisten und Sonntagsschullehrern liegt eine größere Verantwortung als allgemein gesehen wird. Wenn die Familie geistlich ist, ist die Gemeinde lebendig. Wenn wir die Errichtung des Familienaltars wieder neu entdecken, wird dies mancher Gemeinde eine Erweckung bringen.

 

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Allmächtiger Gott, wir bitten dich: 

Erfülle unsere Herzen mit Deinem heiligen Geist, 

damit Er uns in Jesu Nachfolge führt, 

in Anfechtungen tröstet 

und aus allem Irrtum zu Deiner Wahrheit leitet. 

Hilf, dass wir im Glauben fest bleiben, 

in der Liebe zunehmen 

und in Deinem Reich vollendet werden. 

 

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Das Zeugnis des Heiligen Geistes. Oskar Lardon

 

 

"Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde 

vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, 

der wird zeugen von mir. Und ihr werdet auch zeugen; 

denn ihr seid von Anfang bei mir gewesen." 

Johannes 15, 26-27 

 

Habt ihr den Heiligen Geist empfangen?" fragte Paulus die zwölf Männer in Ephesus. Sie antworteten: "Wir wissen nicht, dass ein heiliger Geist sei." Viele, die sich heute Christen nennen, verhalten sich ähnlich: Sie verstummen, wenn sie um ihre persönliche Stellung zum Heiligen Geist und ihre Erfahrung mit Ihm gefragt werden. Das verweltlichte Christentum kommt daher, weil der Heilige Geist Seine Macht unter uns nicht offenbaren kann. Wo aber Menschen mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, da verschwindet das laue, träge und schläfrige Wesen. Da erleben wir das Wort: "Die Freude am Herrn ist eure Stärke." 

 

Das Zeugnis des Heiligen Geistes muss in der Gemeinde Jesu wieder neu verstanden und beachtet werden. Unsere Arbeit für Gott wird ohne wirkliche Frucht bleiben, auch wenn wir uns dabei noch so sehr mühen, bis wir die Wahrheit, die Jesus in den oben angeführten Worten ausspricht, in voller Klarheit erkennen und annehmen. Es heißt vom Wirken des Heiligen Geistes: "Er wird zeugen von mir." So geschah es an jenem Pfingsttage zu Jerusalem. In Apostelgeschichte 2 berichtet, dass der Heilige Geist wirkte, während Petrus bezeugte, was Jesus durch Sein Sterben und Auferstehen vollbracht hat. Er bestätigte die Tatsache der Erlösung mit solcher Macht an den Herzen der Zuhörer, dass Tausende sich bekehrten.

 

Niemand kann aus sich selbst so reden und predigen, dass Frucht für die Ewigkeit dabei herauskommt. Der Geist muss uns dazu fähig machen. Er wird es immer dann tun können, wenn wir eifrig Gottes Wort studieren und unser Zeugnis von Christus nach der Schrift ausrichten. Versäumen wir das klare Zeugnis von Geist keine Voraussetzung für Seine Arbeit an den Herzen. Als Petrus sich am Pfingsttag erhob und bezeugte, dass Jesus für die Sünder starb, dass Er auferstand und gen Himmel fuhr, bestätigte der Heilige Geist den Herzen der Zuhörer das Zeugnis von der Person und dem Erlösungswerk Jesu. 

 

Wie hätte die Gemeinde Jesu die Jahrhunderte überstehen können, wenn nicht der Heilige Geist in ihr und durch sie die Tatsachen des göttlichen Heils bezeugt hätte! Jesu Tod, Seine Auferstehung und Himmelfahrt wären vergessen worden, wenn nicht der Heilige Geist da wäre, der uns immer wieder daran erinnert. Als Johannes der Täufer aus der Wüste kam, hatten die Menschen die Geburt Jesu schon vergessen, obwohl seitdem erst dreißig Jahre vergangen waren. Die wundersame Geschichte von den Hirten, die auf dem Felde bei  Bethlehem ihre Herden hüteten; als in jener Nacht die Herrlichkeit Gottes erschienen war und der Engel des Herrn ihnen die Geburt des Retters der Welt angekündigt hatte, kannten die Menschen nicht mehr. Vergessen war die Stunde, in der der Sohn Gottes im Tempel dargestellt wurde und Simeon und Hanna über dem Kinde weissagten. 

 

Als aber Johannes der Täufer erschien und die Schrift predigte, bestätigte der Heilige Geist sein Zeugnis, und die Menschen erwachten wieder für die Wahrheiten und Tatsachen Gottes. So hat der Heilige Geist immer wieder Jesu Sterben, Seine Auferstehung und Sein vollbrachtes Erlösungswerk bezeugt, damit diese Wahrheiten nicht in Vergessenheit gerieten. Das Zeugnis der Kraft des lebendigen Gottes. Jesus sagt: Jesus sagt: "Wer an mich glaubt, der wird die Werke tun, die ich tue: und wird größere als diese tun, denn ich gehe zum Vater." Am Pfingsttage legten der Heilige Geist und Petrus das Zeugnis von Jesus Menschwerdung, Seinem Leben, Seinem Tod und Seiner Auferstehung ab, so dass die Menge sich Jesus zuwandte. 

 

Wir begehen einen großen Fehler, wenn wir das Kreuz Christi in den Hintergrund drängen. Wir haben es heute sehr nötig, dass Christus gepredigt und der untergehenden Welt die Rettung in Ihm angeboten wird. Ohne unsere gut gemeinten Reden und Ermahnungen kann die Welt gut auskommen; sie kann auch auf die brillantesten Redner verzichten; aber ohne Jesus kann die Welt nicht fertig werden. Sie hungert nach Leben und Überfluss, das in Jesus angeboten wird. Viele leben in Finsternis und wissen nichts von dem Licht, das in Jesus für sie gekommen ist. Wenn aber das Zeugnis von Jesus treu und gläubig verkündigt wird, wenn wir Ihn, und nicht uns selbst predigen, Jesus, und nicht unsere Theorien und Meinungen, dann kommt uns zur Hilfe; Er bestätigt unser Zeugnis und macht klar, dass das, was wir bezeugen, die Wahrheit Gottes ist. Dann wird der Heilige Geist das Wort das Wort auch durch mit folgende Zeichen begleiten. 

 

Der Heilige Geist "leitet in alle Wahrheit". Es gibt keine Wahrheit, die wir wissen müssen und in die uns der Heilige Geist nicht leiten könnte, wenn wir Ihm Raum machen und Gelegenheit dazu geben. Uns wären viele dunkle Stunden erspart geblieben, wenn wir allezeit die Führung und Leitung des Heiligen Geistes gesucht hätten. Weil viele den Tröster nicht kennen, den Gott in die Welt gesandt hat, um uns in alle Wahrheit zu leiten, suchen sie Leitung und Führung bei und beschwören die Toten, dass sie ihnen die Zukunft deuten. Dadurch wird der lebendige Gott beleidigt, und wir nehmen Schaden an Leib und Seele für Zeit und Ewigkeit. Das aber haben wir nicht nötig; denn der Heilige Geist ist gekommen, uns in alle Wahrheit zu leiten und uns das Wort Gottes aufzuschließen. 

 

Die Bibel warnt uns vor dem Betrug des Teufels. In 1.Timotheus 4,1 lesen wir: "Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten werden etliche vom Glauben abtreten und den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel anhangen." Gott hat uns Seinen Geist gesandt, damit Er auf unserem Glaubensweg unser Führer sei. Seine Führung setzt voraus, dass wir das Wort Gottes kennen und lieben; denn das Wort ist das Licht des Heiligen Geistes. "Er wird euch erinnern an alles, was ich euch gesagt habe. Was zukünftig ist, wird er euch verkündigen; was er hören wird, das wird er reden." Die Bibel ist kein veraltetes Buch, das sich überholt hat, wie viele meinen. Ebenso gut könnte man behaupten, die Sonne sei nicht mehr zeitgemäß, weil sie schon solange geleuchtet hat. Die Zeitungen berichten uns täglich Dinge, die geschehen sind; die Bibel aber sagt uns, was geschehen soll. Das Wort Gottes enthält für uns alle wertvolle Dinge, die uns der Heilige Geist lehren will. 

 

Haben wir ein Zeugnis von Jesus, das der Heilige Geist bestätigen kann? Viele reden, und sagen doch nichts! Viele beten, aber sie haben kein wirkliches Anliegen. Wir sollten aber so mit dem Wort Gottes erfüllt sein, dass der Heilige Geist uns an die Gedanken Gottes erinnern kann, während wir reden oder beten. Wenn der Heilige Geist wirkt, überführt Er die Menschen von der Sünde, von der Gerechtigkeit und von dem Gericht. Die allgemeine Sünde ist, "Dass sie nicht glauben an mich". Der Unglaube ist die Mutter aller Sünde, weil er Gott zum Lügner macht. Wenn der Heilige Geist uns von Der Sünde überführen kann, wird die Krankheit unserer Seele geheilt. Dann wird auch das  Werk unserer Hände wahr und tief sein und seine Feuerprobe bestehen. Lassen wir ihm uneingeschränkt Raum im Leben und Dienst!

 

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"Dass ich Ihn erkenne ..." M. W. Robinson

 

Nahezu das ganze Werk Gottes im Menschen zielt daraufhin, dass der Mensch den Willen Gottes, die Liebe Gottes und das Leben Gottes versteht."'Das Wichtigste davon ist das Leben. Nun sagst du: "Ja, ich möchte dieses Leben haben!" Wenn du wirklich Gott suchst, wirst du dieses Leben Gottes finden. Manchmal suchst du so ernsthaft nach diesem Leben Gottes, dass du Gott nicht bekommst. Du siehst die Eigenschaften und Werke Gottes, aber du bekommst Gott nicht! Dann sagst du: "Alles, was ich jetzt brauche, ist, den Willen Gottes zu erkennen." 

 

Angenommen, der Herr würde einen ungeretteten, unbekehrten Menschen nehmen und ihm den Willen Gottes zeigen - obwohl Er das kaum macht —, dann würde dieser Mensch nicht in der Lage sein, den Willen Gottes zu tun. Wenn nun Gott Seinen Willen einem oberflächlichen Gläubigen offenbart, wird er ihn dann tun? Wenn Gott dich etwas zu tun heißt, das Sein Wille ist, das aber deinem Fleische nicht gefällt, und du tust es trotzdem, dann bedeutet dies, dass du den Willen Gottes liebst. Warum soll dir der Herr Seinen Willen offenbaren, wenn du nicht bereit bist, ihn zu tun? 

 

 Aber ich sagte dir: wenn du deine Augen von all deinen eigenen Wünschen abwendest und nur noch Gott suchst, wirst du alles finden. Suchst du Kraft zum Dienst? Suchst du Gnade? Suchst du Glauben, um große Dinge zu tun? Dann suche Jesus! 

 

"Manchmal, wenn du den Willen Gottes erkannt hast, wünschst du, er wäre dir unerkannt geblieben oder du versuchst, dir einzureden, dass es gar nicht der Wille Gottes sei, Weil es nicht das ist, was du erwartet hast. Es gibt Leute in der Reichsgottesarbeit, die das echte Verlangen haben, den Willen Gottes zu tun. Wenn sie dann aber den Willen Gottes erfahren, nehmen sie ihn nicht an, weil sie sich nicht darauf eingestellt haben. Aber Gott hat sich darauf eingestellt! 

 

Die Seele, die erwählt ist, wird hart geprüft. Nicht viele sind erwählt. Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. Eine große Anzahl Menschen ist ersehen, im Laufe ihrer Zubereitung durch Prüfungen zu gehen. Vielleicht bist du deshalb nicht erwählt, weil du nicht bereit bist, die Proben zu erdulden. Er gibt Menschen, die sich bewährt haben, und das sind die, die Gott erwählt hat. Wenn Gott dich für eine Aufgabe haben möchte und du bewährst dich nicht, dann besteht die Gefahr, dass Er dich absetzt und einen anderen erwählt. Kann Er von dir sagen: "Ich weiß, dass Ich dir vertrauen kann, wenn Ich dich an diesen Platz stelle"? 

 

Die Seele, die demütig ist, wird sagen: "Ich sorge mich nicht um den Platz, an den Du mich stellen willst" Wie köstlich ist es doch, wenn Gott weiß, dass Er sich auf dich verlassen kann! Kann Er heute mit dir rechnen? Oder ist es so, dass Gott einen anderen wählen muss, um den leeren Platz zu füllen, weil du nicht zuverlässig bist? 

 

Wenn du nicht deinen eigenen Weg gehen willst, dann hält Jesus das Eckchen für dich bereit, dass Er für dich erwählt hat. Er bedarf deiner und will dich erwählen; aber du zögerst. Überlass dich Ihm, damit es nicht einmal für dich zu spät ist!

 

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Die Folgsamkeit gegenüber der Führung des Heiligen Geistes.

Louis Lallemant

 

Wie gelangt man zu dieser Folgsamkeit? 

 

Die Hauptmittel, um zu dieser Führung des Heiligen Geistes zu gelangen, sind die folgenden: 

 

Erstens, da wo wir den Willen Gottes bereits kennen, ihm treu Gehorsam leisten. In manchen Dingen kennen wir ihn nicht, denn wir sind voll Unwissenheit. Aber Gott wird nur über die Erkenntnisse, die Er uns gegeben hat, Rechenschaft verlangen; gebrauchen wir sie gut, so wird Er uns neue geben. Erfüllen wir, was Er uns schon von Seinen Absichten erkennen ließ, und Er wird uns auch die übrigen offenbaren. 

 

Zweitens, oft den guten Vorsatz erneuern, in allen Dingen dem Willen Gottes zu folgen und uns in diesem Beschluss so viel als möglich bestärken. 

 

Wenn Er uns darauf keine neuen Eingebungen gibt, so werden wir ruhig handeln, wie wir es gewohnt sind und wie es uns einstweilen am besten scheint. 

 

Drittens, ohne Unterlass um dieses Licht und diese Kraft des Heiligen Geistes bitten, um in allem den Willen Gottes zu erfüllen, uns dem Heiligen Geiste zu verbinden und uns in seiner Verbundenheit zu erhalten, wie der heilige Paulus zu den Ältesten von Ephesus sprach: Gebunden im Geist gehe ich nach Jerusalem. Besonders beim Wechsel der wichtigsten Arbeiten müssen wir Gott um das Licht des Heiligen Geist bitten und ihm aufrichtig beteuern, dass wir nichts anderes wünschen, als seinen Willen zu tun. 

 

Viertens, genau die verschiedenen Bewegungen unserer Seele beachten. Durch diese Achtsamkeit kommen wir allmählich so weit, zu erkennen, was von Gott ist und was nicht. Was von Gott kommt, ist in einer Seele, die der Gnade unterwarfen ist, meist sanft und ruhig. Was vom bösen Feind kommt, ist heftig und birgt Verwirrung und Angst in sich.

 

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Geht in der Kraft, die euch gegeben ist, 

geht einfach, geht unbeschwert, 

geht heiter und haltet Ausschau nach der Liebe 

und Gottes Geist geleite euch!

 

 

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Sieg des Kreuzes Mai 2017
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