Noch haben wir nicht alles erkannt, was uns von Gott gegeben ist. Menschliche und oft falsche Lehre haben uns irregeleitet und uns wieder in sein Gesetz hineingedrängt, anstatt uns zu lehren, wie man in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes gelangen kann. Aber der Heilige Geist führt uns immer wieder auf die Höhe, zeigt uns das verheißene Land und spricht: Das alles ist euer - Himmel und Erde, Gegenwärtiges und Zukünftiges - alles ist euer! Sind wir auch noch nicht imstande, alles zu fassen und zu empfangen, was uns Gott bereitet hat, so nehmen wir doch schon einen Bissen nach dem anderen und stellen fest, dass es alle Tage herrlicher schmeckt und dass der Heiland täglich neue Überraschungen für die seinen bereit hat.

Dieses Wort Jesu: "Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen", ist ebenso gewaltig wie die anderen Seligpreisungen. Friedfertige, Friedensstifter! Welches Geheimnis und welche Aufgabe des Evangeliums!

"Friede auf Erden" lautet die Weihnachtsbotschaft des Engels. Interessant ist das Wort in Lukas 3, 1-2. Mitten in diese Herrschergruppe, die das Tier aus dem Abgrund anbeten und unter deren Fußspuren und Nachfolgern heute die ganze Welt leidet, stellt Gott die Verkündigung von der Geburt des Lammes Gottes. Das Tier aus dem Abgrund auf der einen Seite, das die ganze Menschheit in den Klauen hat und mit seinen Zähnen zerreißt, und auf der anderen Seite Jesus, das Lamm Gottes. Das ist die herrliche Offenbarung des Evangeliums: Er ist nicht ein Gewaltherrscher, sondern er ist das Lamm Gottes!

Wie unaussprechlich herrlich und wunderbar sind die Segnungen dieses Königreiches, der Himmel in uns! Jesus hat sich nie mit den Heuchlern aufgehalten, sondern er ruft. „Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme!" Er hat seine Worte nicht in dicke Bücher geschrieben, wie das die "Lehrer" heute tun. Sie schreiben ganze Bibliotheken und erwarten, dass mann zu allem, was sie behaupten, Ja und Amen sagt. Die Lehre Jesu dagegen war einfach und klar. Was er lehrte, das lebte er auch. Er wandelte mitten unter uns Menschenkindern. Er lebte uns vor und bewies, dass Gott im Fleisch wohnen kann, dass die Teufel in unserem Fleisch besiegt werden und alle Sünde unter unseren Füßen sein kann. Machst du ihm in deinem Herzen Raum, dann ist der Teufel besiegt und die ganze Hölle erledigt. Das ist das Königreich Jesu, das ist Friede auf Erden!

Habe ich diesen König in mein Leben aufgenommen, dann werde ich nicht mehr leben wie andere Menschen. Ich muss von Christo lernen, wie ich unter dem Wohlgefallen des himmlischen Vaters leben kann. In den Seligpreisungen zeigt uns Jesus, wie er es machte, da tritt uns seine göttliche Natur entgegen.  In seinem Wort schauen wir die Herrlichkeit Gottes wie in einem Spiegel. In den Seligpreisungen spiegelt sich so die Klarheit Christi wider. Aber wir dürfen auch erkennen, dass wir ihm gleich sein dürfen. Wie er ist, werde ich auch sein. Wie ich das Bild des alten Menschen getragen habe, so werde ich jetzt ihm gleich sein. Welches ist der Weg dazu? Indem ich ihn anschaue und mich mit aufgedecktem Angesicht in die Klarheit des Herrn versenke. Während ich seine Worte in meinem Herzen bewege, erfahre ich, dass sie mir zu "Geist und Leben" werden. Der Strom der Gnade durchflutet mein Leben, Halleluja! Das Evangelium ist die Kunde von Jesu Auferstehungsleben, das er durch seinen Geist in mir leben möchte. Oft habe ich es erlebt, dass Menschen mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden, während ich predigte. Sie sprachen nicht sofort in Zungen, aber sie bezeugten, dass sie völlig von Jesus und seinem Auferstehungsplan durchflutet wurden!

Selig sind die Friedensstifter! Dazu sind wir erlöst. Gott spricht von Israel als von einem "heiligen Samen", den er in alle Welt ausgestreut hat. Das gilt auch von uns. Unsere Herzen sind das neutestamentliche Jerusalem. Herzen, in denen der Friedefürst regiert, machen Kinder des Friedens und Friedensstifter. "Friede sei mit euch!", so sandte Jesus seine Jünger in die Welt. "Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater ", grüßt Paulus die Leser seiner Briefe. Ja es gibt Menschen, die tragen den Frieden Gottes auf ihrem Leben. Wohin sie kommen, geht Frieden von ihnen aus. Wie kommt das? Jesus ist der König des Herzens und Lebens geworden, sie leben schon jetzt im Königreich der Himmel. Solches Leben hat Vollmacht, den Teufel mit allen seinen Dämonen auszutreiben. Friedlosigkeit, Hass, Neid, mit allen fleischlichen Lüsten sind die Dinge, von denen wir frei werden müssen und von denen uns Jesus befreit hat. Hier fängt der König des Himmels an, sein Reich aufzurichten. Es geschehen gewaltige Wunder durch solche Menschen, die sich Gott weihen und dem Heiland die Herzen öffnen, damit er in ihnen eine Stätte der Friedens bereiten kann. In Philipper 4,6 lesen wir: "Sorget nichts!" Ich möchte mich vor den Sorgen hüten, wie andere sich vielleicht vor Tabak oder Alkohol hüten. Das gehört nicht in mein Herz und wäre eine Sünde für mich. Durch Sorgen lassen wir den Teufel hinein, wo Jesus allein thronen soll.

Wie glückselig sind solche Friedensstifter, die Überall Öl auf das stürmende Meer um sie herum gießen. Sie sind Diener des lebendigen Gottes, es geht Kraft von ihnen aus. Das werden die Menschen wahrnehmen und bezeugen, wie sie es bei Jesus wahrnahmen und bezeugten. Das heißt: Von Christus lernen! Durch ihn sind wir in ein neues Wesen und Leben versetzt worden. Solches Leben bedeutet Licht und Kraft, Sieg und Segen. "Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset euer Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist vor Gott kundwerden . . . " Legt alles auf den Heiland, und er schenkt euch seinen Frieden, der höher ist als alle menschliche Vernunft. So kommt das Reich Gottes auf diese Erde. Für diesen Sieg wirbt Gott heute die Gemeinde. Wenn sie das gelrnt hat und ausgereift ist für ihre Aufgaben, dann wird er sie mit den Kräften des Heiligen Geistes begaben, vor denen die Hölle fliehen muss. Wir werden keine Friedensstifter sein, wenn unsere Herzen nicht den Frieden Gottes kennen und wenn der Friedefürst nicht in uns wohnt und thront.

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Im Gebetskämmerling erleben wir,
dass Jesus auferstanden ist, dass er lebt.
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Die Kraft und der Sieg des Kreuzes. Daniel Del Vecchio

Paulus verkündete die Botschaft von der Kraft des Kreuzes, als er sich auf seinem Weg nach Rom befand. Schon vorher hatte er an die Römer geschrieben: „Ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht; denn es ist eine Kraft Gottes zur Erlösung für alle, die daran glauben.“ Jetzt, als  Gefangener, stellte er diese Kraft Gottes unter Beweis.

Rom war eine Stadt der Sklaven; aber seine predigt richtete sich nicht gegen die Sklaverei. Rom war eine Stadt der Sittenlosigkeit; aber er verkündete keine moralische Erneuerung. Rom war eine Stadt kriegerischer Raubzüge; aber er trat nicht als Vertreter einer Friedensbewegung auf. Er sagte: "Wir predigen Christum, den Gekreuzigten. Er hat in der festen Zuversicht auf, dass seine Botschaft den Thron der Kaiser erschüttern würde.

Die Römer kannten keine andere Macht als die Macht des Schwertes und die Macht des eisernen Joches auf dem Hals der Gefangenen. Aber Paulus stand zu seinem Wort: „Ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht; denn es ist die Kraft Gottes." Er kannte die Kraft des Kreuzes, die verwandelt und rettet. Er kannte die Kraft des Blutes, die aus einem stolzen Pharisäer einen Nachfolger Jesu macht. Vor dieser Kraft erzitterten die Reiche der Welt. Der Hügel Golgatha ist höher als die Berge Roms. Auf diesem einsamen Hügel offenbarte sich die Kraft Gottes, und alle Herrlichkeit der Menschen verblasst vor der Kraft des Kreuzes. Es ist die Kraft der Liebe, die den Sieg erlangt. Es ist die Kraft der Wahrheit, die aus dem Staube erhebt. Es ist die Kraft des Opfers, die die Welt bewegt. Es ist die Kraft der Erlösung, die allen Bedürfnissen der Menschheit begegnet.

Das Kreuz offenbart uns aber auch den endgültigen Sieg der Wahrheit. Jesus sagte: "'Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht." Aus dem Blut, das auf Golgathas Hügel geflossen ist, ist auf der ganzen weiten Welt eine herrliche Ernte erlöster Männer und Frauen hervorgegangen. Sein ausgeschüttetes Leben hat Unzähligen das Leben gebracht. Wenn wir uns um die Sache Jesu im Leiden mit ihm vereinen, dann werden wir auch seines Sieges teilhaftig. Wenn wir willig sind, eins zu sein mit ihm in seinem Tod, dann werden wir mit ihm eins sein auch in der Auferstehung. Dass lehrt uns das Kreuz.

Jesus näherte sich seinem Kreuz mit Würde und Gelassenheit. In dem Bewusstsein, dass sich die Verheißungen von ihm erfüllen, ist er ans Kreuz gegangen. "Wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut“, ließ er Schmach und Schande über sich ergehen.

Seit jener durchwachten Nacht in Gethsemane lag das Gewicht des Kreuzes auf seinen Schultern: Der Kuss des Verräters, die Gefangennahme, das Verhör, die Stunden des Wartens, die Verleugnung des Petrus. Christus litt, wie kein Mensch gelitten hat. Sein Leib war hager und abgehärmt. Sein Rücken war von den Peitschenhieben zerfleischt. So wurde er vom Richthaus weggeführt - wie ein Lamm zur Schlachtbank. Feierlich erklärt die Bibel: "Sie führten ihn hin - und er trug sein Kreuz." Er ging ans Kreuz, um sein Leben zur Erlösung für viele zu geben.

Die rauen römischen Soldaten trieben ihn vorwärts. Unter der Last des Kreuzes brach er zusammen. Sein sonst so starker Leib war durch die vorangegangene Marter und Qual äußerst geschwächt. Er trug die Sünden der Welt - das Lamm, für uns geopfert. Mühsam erklommen sie die Anhöhe des Hügels Golgatha. Er lag außerhalb der Stadttore und wurde Schädelstätte genannt. Hinter ihm kam der traurige Zug der Frauen und Freunde. Sie waren zu schockiert, um reden zu können. Einige schluchzten; sie weinten, wie nur Frauen in solch einer hoffnungslosen Lage weinen können. Ihr Weinen war nutzlos; ihre Tränen richteten nichts aus. Jesus hielt einen Augenblick inne. Er schaute sich um und sprach: „Ihr Töchter von Jerusalem, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder.“ Sogar in dieser Stunde dachte Jesus an die anderen und an das große Leid, das über die Stadt und über das Volk kommen würde.

"Siehe das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt" Unter Rufen und Fluchen erreichten sie schließlich ihr Ziel. Jesus setzte sich nicht zur Wehr. Die Soldaten waren über diesen Gefangenen erstaunt. Während seines Lebens sagte man von ihm: "Kein Mensch hat wie dieser geredet.“ Und jetzt, in der Stunde seines Todes, mussten sie bestätigen: "Kein Mensch ist wie dieser gestorben." Er legte sich selbst auf das Holz. Vorher hatte er gesagt: 'Niemand nimmt mein Leben von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe Macht, es zu lassen, und ich habe Macht, es wiederzunehmen."

Die Nägel drangen durch seine hilfreichen Hände - diese Hände, die sich mitleidsvoll auf die Augen der Blinden gelegt, die die fiebernd  Stirn berührt und die die weichen Haare der Kinder gestreichelt hatten. Jetzt floss Blut heraus; es bahnte sich seinen Weg über das Kreuz und drang in den Erdboden. Langsam wurde das Kreuz emporgehoben, und das Wort Jesu erfüllte sich: "Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.“

Sein Leib krümmte sich in qualvollen Schmerzen. Das Fieber wütete wie das Feuer der Hölle. Da rief er aus: „Mich dürstet!" Sie liefen und füllten einen Schwamm mit Essig, damit die Schrift erfüllt würde: "Sie gaben mir Essig zu trinken in meinem großen Durst." Die beiden Schächer, die mit ihm gekreuzigt wurden, schmähten ihn, und die johlende Menge schleuderte ihm Worte der Gotteslästerung entgegen. Sie sagten: "Bist du Gottes Sohn, so steig herab vom Kreuz!“

Er hatte anderen geholfen, aber sich selbst konnte, sich selbst wollte er nicht helfen. Es war Liebe, die ihn dort hielt. Beim letzten Abendmahl hatte er zu seinen Jüngern gesagt: Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird." Hätte er sich selbst geholfen, dann gäbe es kein Kreuz, das in den Himmel ragt. Er gäbe kein Neues Testament. Es gäbe keine Hoffnung des ewigen Heils - keine Versöhnung, keine Gnade. Es gäbe kein ewiges Leben, keine Verheißung der Erlösung. Andern hat er geholfen - und auch dir will er helfen!

Die Schatten sind gewichen, die Finsternis ist vergangen, und jener traurige Tag liegt hinter dem Schleier der Zeit. Jetzt sehen wir Jesus im Licht der Ostersonne. Er steht als Mittler zwischen Himmel und Erde und bittet uns: "Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken." Das Kreuz offenbart die Tiefe der Liebe Gottes. Es umschließt die ganze Welt. Sein Stamm ruht in der Erde, unter den Menschen, die verloren, krank, sündig und ohne Hoffnung sind. Seine Spitze ragt in den Himmel und weist uns den Weg zu Gott. Die Balken des Kreuzes zeigen nach Osten und nach Westen und umfassen die ganze gefallene Menschheit. An dem Kreuz ist Raum für jeden, an dem Kreuz ist Raum für dich!

"Wisset, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber und Gold erlöst seid von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes." Obwohl schon Millionen zum Kreuz gekommen sind so ist trotzdem dort noch Raum - auch für dich! Komm zu Jesus, und du wirst die Kraft und den Sieg seines Kreuzes erleben.

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Jesus ist auf die Erde gekommen, dass ich ein erlöstes Gotteskind sein darf.
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Die Kraft seiner Auferstehung. C. H. Spurgeon

„Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung" Philipper 3, 10.

In den vorhergehenden Versen betont Paulus, dass ihm seine eigene Gerechtigkeit nichts mehr bedeutet: „Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne und in ihm gefunden werde, dass ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt" (Verse 7 - 9a).

Es wird häufig behauptet, dass die Gerechtigkeit aus Glauben allein zu einem lauen und fruchtlosen Christenleben führe. Manche glauben, dass diese Lehre jeden Eifer und den Wunsch nach Heiligung im Keim ersticke. In den Aussagen der Apostel lesen wir allerdings das genaue Gegenteil. Sie wiesen immer wieder auf die Gerechtigkeit hin, "die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit von Gott aufgrund des Glaubens" (Vers 9b).

Zuvor führt Paulus einige gute Gründe an, weshalb er (menschlich gesehen) sehr wohl auf sein Fleisch (seine eigene Herkunft und Leistung) vertrauen könnte. Doch er weiß, dass all diese Gründe vor Gott nichts gelten. Stattdessen ist Christus sein Ein und Alles! Legte Paulus deshalb seine Hände in den Schoß, in der Meinung, dass das persönliche Verhalten keine Rolle spiele? Auf keinen Fall! Vielmehr sehnte er sich danach, Christus mehr und mehr zu erkennen und mit ihm die Kraft seiner Auferstehung und die Gemein- schaft seiner Leiden. Sein Ziel war es, die Auferstehung der Toten zu erlangen. Und mit diesem Ziel vor Augen, führe er ein heiliges und unermüdliches Leben - weil Christus ihm das Kostbarste geworden war.

Wir sollten uns Folgendes vor Augen halten: Je weniger wir uns auf unsere eigene Gerechtigkeit verlassen, desto mehr werden wir nach wahrer Heiligung streben. Je weniger wir auf unsere eigenen Vorzüge vertrauen, desto stärker werden wir uns danach sehnen, dem Herrn Jesus ähnlicher werden. Nur, wer die Hoffnung aufgibt, durch eigene Werke und Leistungen gerettet zu werden, wird fruchtbar sein in jedem guten Werk - zur EhreGottes. Diese Tatsache ist keineswegs widersprüchlich. Denn je geringer ein Mensch von sich selbst denkt, desto größer denkt er von Christus, und desto mehr wird er danach verlangen, in Christi Ebenbild verwandelt zu werden. Je geringer er seine eigenen früheren guten Werke einschätzt, desto leidenschaftlicher wird er seine Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringen, dass er aus Gottes Gnade durch die Gerechtigkeit Christi errettet ist. Diese Dankbarkeit zeigt sich dann in dem Glauben, der durch die Liebe tätig ist, der unser Herz erneuert und uns bereit macht, dem Siegespreis unserer himmlischen Berufung in Jesus Christus nachzujagen.

Was aber war es genau, wonach sich der Apostel Paulus so sehr sehnte? Nun, es war sein Wunsch "die Kraft seiner Auferstehung" zu erkennen. Paulus kannte den Herrn Jesus ja bereits durch den Glauben. Er hatte Jesus kennen gelernt und wusste um die rettende Kraft seines Todes. Aber nun möchte er, dass sich auch die Kraft seiner Auferstehung im praktischen Erleben noch tiefer bekundet. Es ist ja eine Sache, etwas von Jesus und seiner Kraft zu wissen, aber es ist etwas völlig anderes, wenn man die verändernde Kraft seiner Auferstehung im eigenen Leben mehr und mehr erfährt.

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Der Herr ist auferstanden!
Er brach des Todes Macht, zerriss des Grabes Banden, hat Leben uns gebracht. Als starker Held im Streite steigt siegreich Er empor und kommt mit Siegesbeute aus Seinem Grab hervor.

Am heil’gen Ostermorgen jauchzt die erlöste Welt, nun frei von Sünd' und Sorgen, Dir, großer Siegesheld, dass Du den Feind bezwungen, besieget Hölle und Tod, das Leben uns errungen und uns versöhnt mit Gott.

Der Tod kann uns nicht schrecken, licht wird die Grabesnacht. Der Herr wird uns erwecken durch Seine große Macht. Es kommt ein Auferstehen, ein Ostermorgen schön, wenn wir in Himmelshöhen den Auferstand’nen seh’n.
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Zehn Auswirkungen der Auferstehung Jesu. John Piper

Die Tatsache, dass Jesus Christus von den Toten auferweckt wurde, ist besonders entscheidend für unseren Glauben, denn die Auferstehung Jesu ist die Grundlage unserer Errettung.

1. Da Christus von den Toten auferweckt wurde, haben wir einen Retter, der niemals sterben wird. „Wir wissen ja, dass Christus, nachdem er von den Toten auferstanden ist, nicht mehr sterben wird; der Tod hat keine Macht mehr über ihn" (Römer 6,9).

2. Durch Jesu Auferstehung haben wir die Chance zur Umkehr. "Gott hat ihn erhöht und ihm den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gegeben; er hat ihn zum Herrscher und Retter gemacht, um Israel zur Umkehr zu führen und die
Sünden des Volkes zu vergeben, (Apostelgeschichte 5, 31).

3. Wir dürfen die Kraft der Auferstehung an uns selbst erfahren, weil Gott uns durch den Glauben ein neues Leben schenkt. "Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen Erbarmen hat er uns durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten ein neues Leben geschenkt" (1. Petrus 1, 3a)

4. Jesus Christus ist von den Toten auferweckt worden, um uns vor Gott zu rechtfertigen. " Denn der, auf den wir unser Vertrauen setzen, hat Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt - ihn, der wegen unserer Verfehlungen dem Tod preisgegeben wurde und dessen Auferstehung uns den Freispruch bringt" (Römer 4, 25).

5. Durch die Auferstehung Jesu wohnt Gottes Heiliger Geist in den Herzen der Gläubigen." Diesen Jesus hat Gott auferweckt; wir alle sind Zeugen dafür. Er ist in den Himmel emporgehoben worden, um den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite einzunehmen, und hat von seinem Vater die versprochene Gabe erhalten, den Heiligen Geist. Diesen Geist hat er nun über uns ausgegossen, und das ist es, was ihr hier seht und hört" (Apostelgeschichte 2, 32-33).

6. Weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, gibt es keine Verdammnis mehr für die Auserwählten Gottes. "Wer wird es noch wagen, Anklage gegen die zu erheben, die Gott erwählt hat? Gott selbst erklärt sie ja für gerecht. Ist da noch jemand, der sie verurteilen könnte? Jesus Christus ist doch für sie gestorben, mehr noch. Er ist auf erweckt worden, und er sitzt an Gottes rechter Seite und tritt für uns ein" (Römer 8, 33-34).

7. Durch Jesu Auferstehung dürfen wir mit ihm und unter seinem Schutz leben. "Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt" (Matthäus 28, 20).

8. Jesus Christus, der auferstandene Herr, wird eines Tages wiederkommen, denn Gott "hat einen Tag festgesetzt, an dem er durch einen von ihm bestimmten - Mann über die ganze Menschheit Gericht halten wird über alle ein gerechtes Urteil sprechen wird. Diesen Mann hat er vor aller Welt als den künftigen Richter bestätigt, indem er ihn von den Toten auferweckt hat" (Apostelgeschichte 17,31).

9. Wir werden durch den auferstandenen Herrn vor dem kommenden Zorn Gottes gerettet. „Wir sind ja mit Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt worden, als wir noch seine Feinde waren. Dann kann es doch gar nicht anders sein, als dass wir durch Christus jetzt auch Rettung finden werden - jetzt, wo wir versöhnt sind und wo Christus auferstanden ist und lebt" (Römer 5,10; vgl. 1. Thessalonicher 1, 10).

10. Die Auferstehung Jesu garantiert uns, dass Gott auch uns eines Tages von den Toten auferwecken wird. "Denn wir wissen: Der, der Jesus, den Herrn, von den Toten auferweckt hat, wird auch uns auferwecken - wird sind ja mit Jesus verbunden - und wird uns dann zusammen mit euch vor sich treten lassen" (2. Korinther 4, 14 vgl. Römer 6, 4: 8, 11; 1. Korinther 6, 14; 15, 20). "Richtet euch ganz auf Jesus Christus aus; lebt so, dass ihr für sein Kommen bereit seid! Bleibt wachsam und besonnen und setzt eure Hoffnung völlig auf die Gnade, die euch erwiesen wird, wenn er in seiner Herrlichkeit erscheint " (1. Petrus 1, 13).

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Aber alle werden sich freuen, die auf dich vertrauen;  ewiglich werden sie jubeln, denn du wirst sie beschirmen; und fröhlich werden sein in dir, die deinen Namen lieben!

Denn du, Herr, segnest den Gerechten; du umgibst ihn mit Gnade wie mit einem Schild.
Psalm 5, 12-13
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Die Gemeinschaft der Heiligen. Gerhard Tersteegen

Die Gemeinschaft der Heiligen ist ein Geheimnis der Gottseligkeit und ein größerer Schatz, als man gewöhnlich denk und glaubt. Es ist eine Gemeinschaft in Jesu Christo als dem Haupte, aus dessen Fülle jedes Glied nach seinem Maße Gnade über Gnade durch den Glauben empfängt, und diese durch die Adern der herzlichen Liebe und Vereinigung in die anderen Glieder wieder ausgießt zur Verherrlichung ihres Ursprungs. Wer am innigsten und beständigsten in Jesu bleibt, wird am meisten empfangen, und durch die Liebe teilen wir das Gute, was andere empfangen, wenn auch wir durch die Liebe andern das mitteilen, was uns gegeben wird. Hier sind alle Güter gemeinschaftlich; das Eigene ist ausgeschlossen, und wer das Erhaltene sich allein zueignet, der verliert sicher, was er hat, und verschließt sein Herz für jede neue Gabe. Je entfernter das Eigene bleibt. desto mehr empfängt man und desto reichlicher wird man überfließen. Welch festhaltendes Wesen führen wir nicht von Natur!

Aber die göttliche Liebe bestreitet diese Eigenliebe und rottet sie immer mehr aus; sie macht uns ohne Kunst und Künstelei zu einem Herz und einer Seele mit allen Kindern Gottes. Der Herr Jesus hat, sozusagen, die Glieder seines menschlichen Körpers von einander reißen lassen, um die seines geistlichen
Leibes zu vereinigen, damit sie alle eins sein möchten, wie Er und der Vater eins sind. Herr, wann werden wir die ganze Erfüllung dieses  deines göttlichen Gebetes sehen! Doch die Gemeinschaft der Heiligen ist deshalb eine Gemeinschaft des Geistes. weil sie aus dem Geiste der Liebe Jesu Christi fließt und weil man sehr gesammelt im Geiste vor dem Herrn leben muss, wenn man ihre köstlichen Früchte schmecken will. Man fällt oft mit Herz und Sinne auf verschiedene Art und Weise zu sehr auf das Äußerliche, man gibt dem Verstande zu viel und dem Herzen zu wenig; daher kommt es, dass man nicht für jeden gleichmäßig die Ebbe und Flut der Liebe und Vereinigung empfindet. Wenn die Seelen nur alle Umwege vermeiden und nach Kräften dem Einen, das not tut, ernstlich und aufrichtig nachzustreben, nämlich sich selbst abzusterben und dem Herrn durch Geist und Gnade zu leben, so schmelzen die Herzen sofort zusammen. Es ist wahr, man findet heutzutage unter der Menge der Berufenen wenige solcher heutzutage unter der Menge der Berufenen wenige solcher Herzenskinder, aber um so viel inniger muss auch die gegenseitige Liebe in dem Herrn hei denen sein, die einander mit solchen Herzen begegnen, und wäre es auch nur aus der Ferne.
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Pastor Edwin J. Waldvogel 1952 - 2016

Am 1. Februar holte der Herr ganz plötzlich Bruder Edwin in die obere Heimat.

Unser Heiland Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergänglich Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium 2. Tim. 1, 10
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In dieser Passionszeit grüßen wir unsere Leser herzlich. Mögen diese Wochen der Stille für uns alle rechte Tage der inneren Einkehr sein, in denen wir der Leiden und des Todes Jesu gedenken.

Lasst uns in Lob und Anbetung unter Jesu Kreuze verweilen. So bleiben wir am besten vor den Ablenkungen und Einflüssen dieser Welt bewahrt Jesus schaut auf uns herab und will uns ein festes Herz und einen neuen gewissen Geist schenken. Wenn wir das erfahren, wird der Ostersieg herrlich und kraftvoll in unserem Leben sichtbar werden.

Wir wünschen allen Lesern frohe und gesegnete Feiertage
im Kreise ihrer Gemeinden und Familien.

Sieg des Kreuzes
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Sieg des Kreuzes März 2016
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